BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Rat von Driftsethe für Beratervertrag mit Umweltnetzwerk

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DRIFTSETHE In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause hat sich der Rat der Ge­meinde einstimmig für eine Fachberatung durch das Umweltnetzwerk Hamburg aus­gesprochen. Die Kommunalpolitiker schlie­ßen sich somit dem Vorhaben der Samtgemeinde Hagen an, sich professionell in Um­weltfragen beraten zu lassen.

Hintergrund ist der Streit um eine even­tuelle Bauschuttdeponie in Weißenberg. Nach jahrelangem Sandabbau plant das Entsorgungsunternehmen Bodo Frei­muth, in der Sandgrube Bauschutt zu depo­nieren. Bisher war die Renaturierung der Fläche vorgesehen. Der zuständige Land­kreis Cuxhaven schließt nun die Genehmi­gung einer Deponie nicht aus und will eine Neubewertung vornehmen. Die Samtge­meinde Hagen, die Gemeinde Driftsethe und zwei Bürgerinitiativen wehren sich gegen das Vorhaben und befürchten unter an­derem die Entsorgung von belasteten Mate­rialien wie Asbest und ein erhöhtes Verkehrsaufkommen im Hagener Ortskern.

Die Überplanung der Sandgrube zur tou­ristischen Nutzung durch die Kommunalpo­litik soll die Bauschuttdeponie nun verhindern. Das Hamburger Umweltnetzwerk will nun Samtgemeinde, Gemeinde und Bürger in Fragen der Folgen für die Umwelt mit seinem Sachverstand unterstüt­zen.

Zum Raumordnungsverfahren über den geplanten Sandabbau der Firma Mertens in der Gemeinde schließt sich der Rat von Driftsethe einer Stellungnahme der Samt­gemeinde Hagen an. Gemeinderat und Samtgemeinderat sind für den Sandabbau, erstellen aber einen Bebauungsplan für das Gebiet, um nach erfolgtem Sandabbau die Nutzung als Naherholungsgebiet sicherzustellen. Kritiker des Sandabbaus befürch­ten den Plan einer weiteren Bauschuttdepo­nie in der Gemeinde und sehen einen direk­ten Zusammenhang zwischen der Geneh­migung von Sandabbau und der Deponie­rung von Bauschutt.

Der Rat der Gemeinde Driftsethe stimmt außerdem der Beschaffung von Aus­gleichsflächen für das überplante Gebiet Schatzgrube Weißenberg zu. „Obwohl der Bebauungsplan nach erfolgtem Sandab­bau die Renaturierung und touristische Nutzung in der Natur vorsieht, müssen wir Ausgleichsflächen schaffen“ , betonte Drift­sethes Bürgermeister Heinrich Schöne auf der Ratssitzung.

Die Kommunalpolitiker sprechen sich weiterhin für eine Stellungnahme zur Fest­legung der Gebiete aus, in denen Sand ab­gebaut werden darf. Die Darstellung so ge­nannter Konzentrationsflächen macht der Gewässerschutz erforderlich. Der Wasserversorgungsverband Wesermünde-Süd hatte eine Festlegung gefordert, um die Wasserschutzgebiete zu sichern.

Der Rat der Gemeinde Driftsethe stimmte außerdem einer Reparatur der Straße Dorfring im Bereich zwischen der Einmündung Diedrich-Steilen-Straße und Einmündung Grashofstraße und der Über­nahme der Materialkosten zur Rinnensanie­rung im Bereich der Grashofstraße zu.

Unter dem Tagesordnungspunkt Anfra­gen beklagten sich Driftsether Bürger über den zunehmenden Lastwagenverkehr im Ortskern. Das sei ein zunehmendes Pro­blem, betonte auch Bürgermeister Hein­rich Schöne: „Immer mehr Brummis nutzen Driftsethe, um den Weg von Bremerhaven über die B6 zur Autobahn abzukürzen“, klagte das Gemeindeoberhaupt.

Quelle: OSTERHOLZER-KREISBLATT vom 26. Juni 2010 (von Lars Denker)

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