BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

L135-Anwohner wollen Laster auf der Autobahn sehen

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Zahl der Maut-Umgeher im Hafenverkehr wächst und verärgert Bürger und Politik / Forderung: Polizei soll Kontrolldruck erhöhen.

DORFHAGEN. Stark zugenommen hat der Schwerlastverkehr auf der ehemaligen B 6 seit der Mauterhöhung. Die Anwohner leiden nach eigenen Angaben unter stärkerer Lärmbelästigung und fühlen sich in ihrer Bewegungsfreiheitbehindert. Sie wollen sich mit der Situation nicht abfinden und fordern von Politik und Polizei Maßnahmen ein, um die Lastwagen wieder zurück auf die Autobahn zu bekommen.

Der Schwerlastverkehr benutzt die alte Bundesstraße 6, zwischenzeitlich zur L 135 herabgestuft, in Dorfhagen meistens im Hafenzubringerdienst. Die Spediteure meiden die Autobahn, um die Maut zu sparen. APA·FOTO: Andreas Palme

Für Spediteure und Lastwagenfahrer hingegen sieht die Rechnung ganz anders aus. Im. direkten Hafenverkehr ist der Weg von Bremerhaven nach Bremen über die Landesstraße 135 sogar kürzer, als über die Autobahn A 27. Das spart Kilometer. Zum anderen umgehen die Lastwagen die Maut. Der Bundesverband Transport und Logistik gibt die durchschnittliche Mauthöhe mit 0,18 Euro pro Kilometer an. Bei etwa 40 Kilometern Strecke über Landstraße ergibt sich an der alten B 6 eine Ersparnis von 7,20 Euro – je Strecke. Das summiert sich im Monat zu einer fühlbaren Summe, sagen die Fahrer, für deren Firmen es oft an die Substanz geht: Für den Transport eines 32 Tonnen schweren Containers von Bremen nach Bremerhaven erhält ein Spediteur lediglich 60 Euro. Da macht die Mautersparnis allein zwölf Prozent aus. Plus die gesparten Kilometer…

Die Sorgen der Lastwagenfahrer und Spediteure kümmern die betroffenen Anwohner aber nur wenig. Sie klagen über Lärm und Vibrationen, schlechter werdende Straßen, Endloskolonnen hinter landwirtschaftlichen Maschinen, riskante Überholmanöver und die Schwierigkeiten, in der Hauptverkehrszeit überhaupt mit einem Treckergespann aus einer Hofzufahrt über die Landesstraße zu kommen. Müsste die Straße dann repariert werden, so habe das für die Straße seit der Herabstufung zuständige Land Niedersachsen dafür dann kein Geld, meinen die Kritiker.

Die ehemalige Landtagsvizepräsidentin Edda Goede sieht einen Verlust an Lebensqualität in den Orten an der Landesstraße. Auch Samtgemeindebürgermeisterin Susanne Puvogel ist betroffen und fordert einen größeren Kontrolldruck durch die Polizei. Gespräche dazu sind geplant.
Polizeiinspektionen sind gefordert

In den vielen Gesprächen zu diesem Thema, das unter anderem auch von „buten und binnen“, dem Regionalprogramm von Radio Bremen aufgegriffen wurde, wurde immer wieder die Forderung nach einer Mautpflicht auf dieser Landesstraße diskutiert. Die Anwohner wollen lieber den kompletten Schwerlastverkehr wieder auf der Autobahn sehen, so wie es vor der Ein-führung der Autobahnmaut bis auf wenige Ausnahmen der Fall gewesen sei.
Möglicherweise könne auch die Erhöhung des Kontrolldrucks auf die Lastwagen weiterhelfen. Hier sind aus der Sicht der Anwohner die Polizeiinspektionen der Landkreise Osterholz und Cuxhaven aufgefordert, tätig zu werden.

Quelle: OSTERHOLZER-KREISBLATT vom 23. Juli 2010 (von Andreas Palme und Harry Laube)

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