BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Mahnender Blick zur Sandgrube

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Vierte Montagsdemonstration der Bauschuttdeponie-Gegner / Puvogel: Es wird ernst

DRIFTSETHE. Auf Spurensuche machte sich der Demonstrationszug entlang der Straße Auf der Horst in Driftsethe-Weißenberg, parallel zur dort geplanten Bauschuttdeponie. Dort haben die Mitglieder der Bürgerinitiativen (BI) Driftsethe und M.U.T. Informationstafeln aufgestellt, die auf die Schätze der Umgebung hinweisen.

Über 200 Menschen sind dem Aufruf der Bürgerinitiativen zur vierten Montagsdemonstration gegen die geplante Bauschuttdeponie in Driftsethe-Weißenberg gefolgt. Die Samtgemeindebürgermeisterin appellierte, Bedenken gegen die ausliegenden Pläne zu äußern. Fotos: Luise Bär

Karla Mombeck von der BI M.U.T stellte sie vor – die über 100 Jahre alte Ahornallee, das angrenzende Landschaftsschutzgebiet, die Uferschwalbenkolonie in der Sandgrube, Hügelgräber und das Mausoleum. Zu der mittlerweile vierten Montagsdemonstration hatten die zwei Bürgerinitiativen und die Hagener SPD aufgerufen. Weit über 200 Menschen folgten dem Aufruf und nahmen an der Demonstration teil.

„Jetzt wird es ernst“, rief Samtgemeindebürgermeisterin Susanne Puvogel die Bürger auf, ihre Bedenken gegen die ab jetzt im Rathaus ausliegenden Pläne der Bauschuttdeponie abzugeben. Die Samtgemeinde werde als „wichtiges Pfund im Kampf gegen die Deponie“ ihre Flächennutzungsplanänderung auf den Weg bringen, so Puvogel. „Wir haben die besseren Argumente: Naturschutz und Naherholung statt Profit und Gewinn“, zeigte die Bürgermeisterin sich optimistisch mit Blick auf den Ausgang des Interessenkonfliktes.

Die vorgelegten Planungsunterlagen für die Bauschuttdeponie der Kategorie eins bezeichnete Bürgermeister Heiner Schöne (Driftsethe) als Mogelpackung. „Das ist ein versteckter Antrag auf eine Deponie der Kategorie zwei.“ Die Bauausführung würde den Kriterien höher belasteten Bauschutts genügen, eine nachträgliche Umwandlung sei damit schnell möglich. Driftsethe sei grundsätzlich kein geeigneter Standort für eine Bauschuttdeponie, so Schöne.

Wer die zum Antrag gehörende Umweltverträglichkeitsprüfung studiere, könne zu dem Schluss kommen, dass alles gar nicht so schlimm sei und Boden, Pflanzen, Tiere und Menschen nur wenig bis gar nicht beeinträchtigt werden, sagte Bernd Ricker von der Bürgerinitiative Driftsethe. „Das kann man glauben, Fakt ist aber …“, zählte er eine Reihe gegenteiliger Argumente auf, die seiner Ansicht nach deutlich machten: „Deponien sind ein Risiko für die Bürger und ein Gewinn für die Betreiber.“

Eine Schaufensterpuppe auf einem Hochsitz mit einem darunter befestigten Bild von Peter K.F. Krüger zog die Blicke der Demonstrationsteilnehmer auf sich. „Wir beobachten und handeln“, ist auf einem Schild zu lesen. Der Mann auf dem Gemälde hat den Feldstecher auf die Sandgrube und damit auf das für die Bauschuttdeponie ins Auge gefasste Areal gerichtet. Gitta Brede (BI M.U.T.) wünscht sich, dass die Firma Freimuth als mögliche zukünftige Deponiebetreiberin „24 Stunden am Tag kontrolliert wird“.

Der Landkreis sehe für Deponien eine halbjährliche Sichtkontrolle vor. Sie zählte Sandgruben in der Samtgemeinde auf, in der entgegen der Genehmigung Bauschutt, Hütten- und Teersande abgelagert wurden. „Der Landkreis hat keine Ahnung, was in den Hagener Sandgruben vor sich geht.“ Das habe ein Gespräch mit Landrat Kai-Uwe Bielefeld und dem ersten Kreisrat und Dezernenten für Abfallwirtschaft, Günther Jochimsen, Anfang August im Kreishaus ergeben. Ihre Fragen seien lapidar und mit Arroganz beantwortet worden, so Brede. Die M.U.T.-Aktive forderte die Kommunalpolitiker auf, alle Sandabbaugebiete in der Samtgemeinde mit Bebauungsplänen zu belegen, um Nutzungen im Sinne der Gemeinden festzuschreiben.

Quelle: OSTERHOLZER KREISBLATT vom 26. August 2010 (von Luise Bär)

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