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Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Nordholz zockt nicht

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Gemeinde weist Vorwürfe zum Sandabbau zurück – Kreis: Areal ist Vorranggebiet

Nordholz. Die Anwohner am Hasenweg in Nordholz werden es schwer haben, den geplanten Sandabbau in der Nähe ihrer Einfamilienhäuser zu verhindern, das hat eine Diskussion während einer Live-Sendung des Nordwestradios direkt aus dem Sitzungssaal des Rathauses ergeben.

„Der Grund liegt in einem seit Jahren bestehenden Regionalen Raumordnungsprogramm, das genau dieses Gebiet als Vorranggebiet für Sandabbau festlegt. Das müsste der Gemeinde Nordholz und den Anwohnern bekannt gewesen sein“, vermutet Günter Jochimsen. Es gibt, so der Erste Kreisrat, wenn alle gesetzlichen Auflagen erfüllt werden, kaum eine Möglichkeit den Antrag zum Sandabbau abzulehnen.

In der Diskussion (von links): . Jochim Dreher, Günter Jochimsen, Hans-Heinrich Obuch, Olaf Kroschel, Eleonore Dehne und Wilhelm Flaswinkel. Foto: thm

Ob die Gemeinde Nordholz „gezockt“ und zusammen mit den Anwohnern gehofft habe, dass der Sand nie abgebaut wird, wurde Wilhelm Flaswinkel von Moderator Hans-Heinrich Obuch gefragt. „Wir zocken nicht, wir wägen ab“, entgegnete der allgemeine Vertreter des Nordholzer Bürgermeisters und wies darauf hin, dass es rund um Cuxhaven noch viele Möglichkeiten gebe, Sand abzubauen.

Zusammen mit Joachim Dreher (CDU) der parteiübergreifend für die Nordholzer Politik sprach, wurde der geplante Sandabbau auch von der Verwaltung abgelehnt. Die Sicherheit der Menschen habe Vorrang, die Lebensqualität würde verloren gehen.

Für die Anlieger präzisierte Olaf Kroschel die Ablehnung. Der Nordholzer sprach von der Gefahr für die Häuser in der Nähe des späteren Grubenrandes, auch wenn die Bagger vielleicht erst in 20 Jahren dem Anlieger näher rücken. Zudem wurde die Lärm- und Staubbelästigung durch Schaufellader und Lastkraftwagen aufgeführt. Zusätzlich sieht der Anwohner die Gefahr, dass spielende Kinder oder Jugendliche in der Sandgrube zu Schaden kommen. Olaf Kroschel bat den Landkreis, dafür zu sorgen, dass ein Gutachten zum Zustand der Anliegerhäuser bezahlt wird, bevor der Sandabbau beginnt.

Moderator Obuch wollte auch wissen ob sich der Sandabbau auf den Tourismus auswirkt. Hier konnte Eleonore Dehne-Seer Entwarnung geben. „Die Touristen interessieren sich natürlich für die Region, das Hauptaugenmerk liegt aber auf den Bereichen an den Stränden“, sagte die Tourismusfachfrau aus dem Nordholzer Gästezentrum.

Staub und Lärm
Bei einem von der Nordholzer CDU veranstalteten Informationsabend meldete sich Uwe Schrammek zu Wort, der mitten im Sandabbaugebiet in einer ehemaligen Flakstellung auf der Hohen Lieth wohnt. Er schilderte den rund 40 Gästen seine Not mit Lärmbelästigung und Staub, die er mit den Anwohnern des Hasenweges und ihren Nachkommen die nächsten 100 Jahre teilen würde. Er bat zusätzlich die CDU-Parteifreunde, in Hannover auf das Problem aufmerksam zu machen und der Schönheit der Landschaft wegen, dem Sandabbau nicht zuzustimmen

Quelle: SONNTAGSJOURNAL vom 10.10.2010 (von Manfred Theßmann)

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