BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Kein Plan für den Sandabbau

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Ausschuss sieht Beratungsbedarf vor Festlegung künftiger Abbauflächen – „Gefahr von Bodenspekulation“

HAGEN. „Trinkwasser ist das höchste Gut, das es zu schützen gilt“, waren sich die Mitglieder des Bauausschusses der Samtgemeinde Hagen einig. Dennoch vertagten sie ihre Entscheidung, eine Flächennutzungsplanänderung auf den Weg zu bringen, in der festgelegt wird, wo künftig Sand abgebaut werden darf.

In Gang gebracht hat die Änderung des Flächennutzungsplans Gerold Wittig, Geschäftsführer des Wasserversorgungsverbands Wesermünde Süd. Er befürchtet, dass durch den bevorstehenden Bau der A20 (ehemals A22) ein größerer Sandverbrauch in der Region entstehe, und dass dann auch solche Abbauflächen wirtschaftlich interessant würden, die heute in Wasserschutzgebieten liegen und mit ganz besonderen Auflagen belegt sind. Betroffen davon sind die Sandvorkommen entlang der alten Bundesstraße von Wittstedt bis Wulsbüttel-Hoope. Seine Forderung habe aber nichts mit den Sandabbauplänen in Driftsethe zu tun, unterstrich Wittig. An den Kosten für die Flächennutzungsplanänderung von rund 20.000 Euro will sich der Wasserversorgungsverband auch zur Hälfte beteiligen.

Die Kommunalpolitiker sahen aber noch erheblichen Beratungsbedarf, nachdem Ralf Mehrtens als Unternehmer und Betreiber einer Sandgrube im Wassereinzugsschutzgebiet Wittstedt an die strengen ökologischen Auflagen für die Betreiber erinnerte und einen Spekulationswildwuchs um dann ausgewiesene neue Flächen befürchtet.

Zunächst hatte es während der Sitzung allerdings so ausgesehen, dass die Mehrheit der Mitglieder sich für die Planänderung aussprechen würde. „Wir sind hier die Handelnden, denn wir agieren und müssen später nicht reagieren“, brachte es Heinz Bühring von der CDU auf den Punkt. Die Kommunalpolitiker hatten alle das Scheckgespenst „Bauschuttdeponie in Weißenberg“ vor Augen. In dieser Sache müssen sie jetzt auf die Entscheidung des Landes warten. Driftsethes Bürgermeister Heiner Schöne gab allerdings zu bedenken, dass durch die Festlegung von Flächen deren Eigentümer bevorzugt würden und Bodenspekulationen „Tür und Tor“ geöffnet werde.

„Wir wollen den Sandabbau nicht verhindern, sondern nur steuern“, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Leo Mahler und erinnerte daran, dass es darum gehe, die Wassereinzugsgebiete zu sichern. Nicht klar wurde, welche Filterwirkung der Sand für das Grundwasser hat. Dies führte dazu, dass der Ausschuss den Tagesordnungspunkt zurück in die Fraktion verwies.

„Ich verstehe nicht, warum die Samtgemeinde so lange mit einer Entscheidung zögert“, erklärt dazu Gerold Wittig gegenüber der NORDSEE-ZEITUNG, denn es würde eine generelle Aussage über Sandabbaugebiete für die nächsten 10 bis 15 Jahre reichen. Dann könnte seiner Ansicht nach je nach Bedarf die Frage erneut behandelt werden. (rk).

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 10.12.2010 von (rk)

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