BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

BUND hält Bau einer Pipeline für vertretbar

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KREIS CUXHAVEN. Wohin mit den Salzabfällen, die in der Kali-Industrie übrig bleiben? Ist der Bau einer Salz-Pipeline in die Nordsee vertretbar oder würde das Wattenmeer als Weltnaturerbe in Gefahr geraten? Nach Ansicht von Dr. Eike Rachor, Vorsitzender des BUND an der Unterweser, wäre der Pipeline-Bau nur die zweitbeste Lösung, aber sie sei vertretbar.

„Mehr als ein Jahr lang haben sich Experten am Runden Tisch über Lösungen für die Salzabfälle der Kali-Industrie den Kopf zerbrochen. Es hat sich herausgestellt, dass bei allen technischen Verbesserungen immer noch Salzreste übrig blieben, die weder in Werra noch Weser eingeleitet werden dürfen, noch auf Halde gepackt werden können oder gar in den Felsuntergrund gepresst werden können“, betont Rachor. Denn der Felsuntergrund in den hessischen und vor allem thüringischen Abbaugebieten sei voll, und es dringe inzwischen Salzwasser nach oben und gefährde das trinkbare Grundwasser.

Noch in der Diskussion, so Rachor weiter, sei der Vorschlag, ein modernes Kraftwerk bei den Kaligruben zu bauen und mittels Kraft-Wärme-Kopplung die Restsolen einzudampfen und den fast festen Salzrückstand dann wieder so in die Bergwerke zu verbringen, dass er dort sogar für Stützpfeiler eingebaut werden könne. „Dennoch bleibt, wenn das Eindampfen unrealistisch sein sollte, eine Riesenmenge an Salzsole, die dann im wesentlichen aus Kochsalz bestünde“, erläutert Rachor.

„Außenweser geeignet“
Solche Solen könne man an geeigneten Stellen durchaus ins Küstenmeer einleiten, etwa im Außenweserbereich nahe dem Leuchtturm Roter Sand, meint Rachor. So müsste für eine sehr hohe Anfangsverdünnung gesorgt werden und zudem tideabhängig etwa nur bei ablaufendem Wasser eingeleitet werden. Dann wäre für das Weltnaturerbe Wattenmeer keine schädliche Auswirkung zu befürchten sein.

„Blauäugig“ seien die Umweltschützer des BUND allerdings auch nicht: So müssten Behauptungen der Firma K+S, dass manche sinnvoll erscheinenden Verbesserungsvorschläge nicht realisierbar seien, immer wieder auf den Prüfstand unabhängiger Experten gebracht werden. Geld sei ausreichend vorhanden, denn K+S mache Milliardengewinne, betont der BUND-Sprecher. (nz)

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 07.01.2011

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