BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Allee-Bäume sollen nicht fallen

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Bau- und Umweltausschuss der Samtgemeinde Hagen gegen Fällaktion – Fachleute sollen Standsicherheit der Linden untersuchen

DRIFTSETHE. Am Ende der Sitzung konnte Günter Schnars aufatmen: Die rund 200 Linden entlang der Weißenberger Straße sollen möglichst alle erhalten bleiben. Genau wie Schnars hatten viele Driftsether nach einer Markierung der Bäume durch den Bauhof eine große Fällaktion befürchtet. Dagegen sprach sich jetzt der Bau- und Umweltausschuss der Samtgemeinde Hagen aus.

„Die Lindenallee muss erhalten bleiben und auch möglichst schnell unter Landschaftsschutz gestellt werden“, betonte Ausschussmitglied Heinz Bühring (CDU). „Die Allee prägt das Landschaftsbild und ist auch für den Artenschutz wichtig.“ Damit gab Bühring die Ansicht aller Ausschussmitglieder wieder.

Angeregte Diskussion über die Baumschäden in der Weißenberger Straße in Driftsethe: Bauhof-Leiter Jörg Bersziek zeigt Ausschussmitgliedern und Anliegern, bei welchen Bäumen er die Standsicherheit gefährdet sieht. Nun sollen Experten die Bäume näher unter die Lupe nehmen. Foto us

Für Unruhe in Driftsethe hatten die Mitarbeiter des Samtgemeinde-Bauhofs gesorgt: Bei der Kontrolle der Bäume hatten sie festgestellt, dass mehrere Linden Schäden aufweisen und womöglich nicht mehr standsicher seien. Viele der Bäume wurden markiert, weil die Bauhof-Mitarbeiter Pilzbefall, Stammbrüche und Schäden in der Krone ausgemacht hatten.

„Die Samtgemeinde hat die Verkehrssicherungspflicht. Damit trägt sie auch die Verantwortung, wenn Äste auf die Straße fallen oder ganze Bäume umkippen und Verkehrsteilnehmer verletzt werden“, erläuterte Bauhof-Leiter Jörg Bersziek. In diesem Jahr habe man schon zwei Bäume fällen müssen. „Wir vom Bauhof können keine Verantwortung mehr für die Standsicherheit übernehmen“, unterstrich Bersziek.

Damit war es an der Verwaltung, den Bau-, Straßen- und Umweltausschuss zu informieren. Die Mitglieder ließen sich am Donnerstagabend zunächst vor Ort von Bauhof-Leiter Bersziek informieren, bevor sie das Thema in der Ausschusssitzung erörterten. Bauamts-Leiter Günter Schemkes berichtete, dass bei ihm die Telefonleitungen geglüht hätten, weil die Driftsether sich solche Sorgen um den Erhalt der Allee machten. Dabei gehe es zunächst nur darum, die tatsächlichen Schäden an den Bäumen festzustellen. Inzwischen hätten sich Horst Backenköhler (Naturschutzbeauftragter des Landkreises Cuxhaven) und Förster Norbert Johanning aus Hagen angeboten, die Bäume kostenlos zu untersuchen.

Die Meinung der beiden Experten soll nun eingeholt werden, bevor weitere Schritte unternommen werden, waren sich die Ausschussmitglieder einig. Günter Tielking (SPD): „Die Bäume sind ja sicher auch ganz unterschiedlich geschädigt. Darum ist es wichtig, nicht generell die Säge anzusetzen.“ Der Ausschussvorsitzende Heinrich Bühring (CDU) räumte ein: „Das sind eigentlich Kopflinden. Die muss man pflegen. Das ist nicht regelmäßig erfolgt. Diesen Vorwurf müssen wir uns machen.“ Hannes Holze (CDU) fasste zusammen: „Wir holen uns zunächst den Rat der Fachleute ein, und dann werden wir das Thema erneut im Ausschuss beraten.“

Das lässt auch die Driftsether aufatmen, von denen einige die Ausschusssitzung verfolgten. Anlieger Günter Schnars: „Fürs Erste sind wir beruhigt.“

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 09.04.2011 von Herbert Klonus

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