BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Noch kein Antrag für Deponie

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Nach Ankündigung vor sechs Monaten hat Bülkauer Firma Freimuth nichts mehr von sich hören lassen.

DRIFTSETHE. Was wird aus den Plänen des Bülkauer Unternehmers Bodo Freimuth, in Driftsethe eine Bauschuttdeponie zu eröffnen? Ein halbes Jahr nach der Ankündigung Freimuths, ein Planfeststellungsverfahren für die Deponie zu eröffnen, ist noch nichts geschehen. Beim Niedersächsischen Gewerbeaufsichtsamt in Lüneburg liegt kein Antrag für Driftsethe vor, wohl aber für eine Deponie im Nachbarkreis Rotenburg.

„Seit den Beratungsgesprächen mit Vertretern der Firma Freimuth im vergangenen Jahr haben wir nichts mehr gehört, deshalb sind wir auch nicht tätig geworden“, teilte jetzt die stellvertretende Amtsleiterin Christina von Mirbach mit.

Die Protestplakate in und um Driftsethe hängen noch, auch wenn es ruhiger geworden ist um das Projekt. Statt des Standorts Driftsethe prüft das Gewerbeaufsichtsamt derzeit einen Antrag aus dem Kreis Rotenburg. Foto nz

Im Dezember 2010 hatte der Unternehmer in einer Pressemitteilung erklärt, dass er einen Antrag für das Planfeststellungsverfahren einer Deponie der Klasse I vorbereite. Dafür ist das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt in Lüneburg zuständig. In seiner Mitteilung hatte Freimuth betont, nur Boden und Bauschutt deponieren zu wollen, aber keine asbesthaltigen Stoffe. Ob und wann das Unternehmen seinen Antrag einreicht, ist offen. Eine Stellungnahme gegenüber der NORDSEE-ZEITUNG lehnte Freimuth jetzt ab.

„Still ruht der See, aber wir bleiben weiter wachsam“, sagt Hagens Samtgemeindebürgermeisterin Susanne Puvogel. „Ich vermute, dass das Unternehmen seine Pläne weiterverfolgt und derzeit die Unterlagen für die Umweltverträglichkeitsprüfung vorbereitet.“

Während in Lüneburg die Driftsether Pläne in den Hintergrund gerückt sind, läuft dort das Planfeststellungsverfahren für einen anderen Deponiestandort: in Haaßel bei Selsingen, 40 Kilometer östlich von Driftsethe. Dort will das Straßen- und Tiefbauunternehmen Heinrich Kriete aus Seedorf eine Deponie für Bauschutt von abgerissenen Häusern errichten. 20.000 bis 50.000 Kubikmeter Bauschutt würden allein im Kreis Rotenburg jährlich anfallen, heißt es.

Vor zwei Jahren hatte der Landkreis der Firma eine knapp elf Hektar große Fläche für die geplante Deponie verkauft. Inzwischen plant der Unternehmer aber in größerem Stil. Er kaufte im Süden zwölf Hektar von einem Privatmann hinzu.

Als jetzt die Planungsunterlagen öffentlich auslagen, gingen 500 Einwendungen gegen das Vorhaben ein. Der Bürgerprotest wuchs, und die Kreispolitiker stehen unter öffentlichem Druck. Nun sträubt sich der Landkreis, dem Unternehmer ein weiteres, knapp fünf Hektar großes Grundstück zu verkaufen dass mitten in dem südlichen Plangebiet liegt. Ohne diese Fläche, so hofft man beim Kreis, könne die Firma die geplante Großdeponie nicht verwirklichen.

In Lüneburg wartet man ab, wie die Grundstücksfrage geklärt wird. Würde dies gelingen, wäre ein Erörterungstermin mit der Firma, den Einwendern, Behörden und Sachverständigen der nächste Verfahrensschritt.

Sollten in Haaßel die Probleme gelöst und die Deponie genehmigt werden, wäre der Standort Driftsethe nicht automatisch aus dem Spiel. „Ob es neben Haaßel noch Bedarf für eine weitere Deponie gäbe, müsste das Umweltministeriums beantworten“, sagt die stellvertretende Behördenleiterin von Mirbach. „Aber grundsätzlich sieht das Land im Nordwesten einen Bedarf für zwei Boden- und Bauschuttdeponien.“

Quelle: NORDSEE-ZETUNG vom 25.06.2011 von Herbert Klonus

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