BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Nitrat bleibt eine tickende Zeitbombe

| Keine Kommentare

Wasserwerker: Grundwasser hat beste Qualität – Aber die Belastung im Boden ist immer noch zu hoch.

BRAMSTEDT. Wer im Cuxland den Wasserhahn aufdreht, bekommt Trinkwasser in bester Qualität. Das betonten die Geschäftsführer der Wasserversorgungsverbände Wesermünde-Süd und Wingst, Gerold Wittig und Alfred Warnke. Trotzdem machen sich beide Sorgen. Weil das Wasser in den oberen Bodenschichten immer noch stark mit Nitrat belastet ist.

Jetzt wird‘s spannend: Verbandsgeschäftsführer Manfred Mühler beim Messen des Nitrats im Wasser. Foto NZ

Zwei Stunden lang gaben sie dem Kreis-Umweltausschuss Einblick in den Alltag der Wasserwerker, die gegen die Belastung des Wassers kämpfen. Ihr Fazit: Die Kooperation mit den Bauern in den Wasserschutzgebieten, die weniger Dünger und Gülle ausbringen und dafür Prämien bekommen, hat viel gebracht. Aber von dem Ziel, das die EU laut Wasserrahmenrichtlinie eigentlich schon 2015 erreicht haben will, nämlich nicht mehr als 50 Milligramm Nitrat pro Liter im Oberflächenwasser, ist man trotzdem weit entfernt. Im Bereich Bramstedt liege der Wert jetzt bei 80 Milligramm, 1995 waren es noch über 110, so Wittig.

Seit Jahren arbeiten Wasserwerker und Bauern daran, die Belastung des Bodens mit Nitrat, das aus Dünger und Gülle stammt, herunterzuschrauben. Dass zugleich die Viehhaltung immer intensiver wird und immer mehr Mais angebaut wird, macht die Sache nicht leichter. Was die Pflanze an Dünger nicht aufnimmt, gelangt erst in den Boden und dann ins Grundwasser. So bereitet es Wittig Sorge, dass laut Proben gerade in den letzten drei Jahren im Herbst nach der Ernte wieder mehr Stickstoff im Boden verbleibt, der dann irgendwann ausgewaschen wird.

Die weiteren Empfehlungen des Umweltausschusses:

  • Der Landkreis wird weiterhin seinen zwei Mann starken Trupp zur Beseitigung von illegal entsorgtem Müll beschäftigen. Die Ende September frei werdende Stelle in dem Bereich soll wieder besetzt werden.
  • Der Landkreis wird ab 2013 das Anlegen von blühenden Ackerrandstreifen entlang der Maisfelder mit 36.000 Euro unterstützen. Das Geld soll aus der Jagdsteuer kommen. Landvolk, Bauern, Jäger und Raiffeisengenossenschaft haben das Projekt in diesem Jahr gestartet, 35 Kilometer blühende Wiese sind so entstanden.

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 21.09.2012 von (ih)

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.