BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Bauschutt illegal entsorgt?

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Unternehmer erhebt schwere Vorwürfe – Im Landkreis Cuxhaven soll es wilde Ablagerungen geben

KREIS CUXHAVEN. Bauunternehmen sind verpflichtet, belastetes Erdreich und Bauschutt auf dafür geeignete Deponien zu bringen. Nach der Schließung der Bauschuttdeponie Langen-Neuenwalde im Jahr 2009 gibt es im Landkreis aber keine derartige Deponie mehr. Die Frage ist: Wo bleibt die ausgehobene Erde? Der Bauunternehmer Wolfgang Grube erhebt schwere Vorwürfe.

Das Bodenabbaugebiet nahe der Ortschaft Köstersweg südlich von Cuxhaven-Altenwalde: Laut Grube ist hier über Jahrzehnte illegal und unkontrolliert Bauschutt und belastete Erde abgekippt und eingelagert worden.
Dieses Bild zeigte der Unternehmer auch dem Umweltausschuss des Landkreises.

Die Frage nach dem Verbleib des belasteten Bauschutts hat der Bauunternehmer Wolfgang Grube bei einer öffentlichen Sitzung des Umweltausschusses des Landkreises gestellt. Laut Grube haben nach der Schließung der Bauschuttdeponie Langen-Neuenwalde die wilden Ablagerungen im Kreis zugenommen. Besonders im Fokus steht ein Gebiet zwischen Nordholz und dem Cuxhavener Stadtteil Altenwalde. Dort befinden sich nördlich der Straße Am Möhlendiek und entlang des Köstersweg Bodenabbaugebiete. Nach Angaben Grubes werden dort widerrechtlich unkontrolliert Bauschutt und Erde abgekippt und eingelagert. „Ich mache mir große Sorgen um den Boden dort und vor allem um die darunterliegenden Grundwasser-Stockwerke. Die Hohe Lieth ist das größte Trinkwasser–Vorranggebiet im Kreis. Das ist eine Hypothek für unsere Nachfahren“, sagte Grube und forderte Bohrungen in dem Gebiet.

Die Stadt Cuxhaven reagierte auf diese Vorwürfe mit Unverständnis. Bei der Unteren Naturschutzbehörde hieß es, dass zu den besagten Flächen zwar schon anonyme Anzeigen eingegangen seien. Denen sei aber auch nachgegangen worden, und es hätten sich nie schwerwiegende Verstöße nachweisen lassen. „Mehrmals im Jahr besichtigen wir das Gebiet“, sagte Martin Adamski, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde. Klaus Pietsch, Leiter der Behörde für Wasserwirtschaft, Abfall und Bodenschutz in Cuxhaven, bestätigte die Aussage seines Kollegen Adamski – illegale Aktivitäten seien sehr unwahrscheinlich. Eine Belastung des Trinkwassers schließt er anhand der regelmäßigen Kontrollen aus. Auch in Bremerhaven, aus dem der giftige Boden und Bauschutt stammen soll, hält man illegale Aktivitäten für unwahrscheinlich. Was kontaminiert sei, dürfe niemand ohne einen Entsorgungs- und Verwertungsnachweis wegschaffen. „Keiner der zertifizierten Entsorgungsfachbetriebe könne es riskieren, seine Auszeichnung zu verlieren“, sagt Lutz Becker, Leiter des Umweltschutzamtes in Bremerhaven. Grube indes widerspricht: „Das gilt nur in der Theorie.“

Grube hat die Bauschuttdeponie in Langen-Neuenwalde betrieben – die nun weitgehend rekultiviert ist. 111.000 Tonnen belastetes Material der Deponieklasse 1 ist dort jährlich abgeliefert worden. Die dort gelagerten Altlasten stellen jetzt keine Gefahr mehr für die Umwelt dar, sie wurden mit Kunststoffbahnen abgedichtet. „1,961 Millionen Euro haben wir in den Rückbau investiert“, sagt Grube. Dies sei viel Geld für den Umweltschutz.

Daher stammt auch der Groll gegenüber anderen, die es damit vermeintlich nicht so eng sehen. „Nicht alle Unternehmen agieren so im Umweltschutz, wie es sein sollte“, sagte Grube vor dem Ausschuss.

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 30.11.2012 von Jens Gehrke

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