BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Empörung der Bikeg-Mitglieder ist groß

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Kritik an Verhalten von Politik und Behörden – Neue Untersuchung vergleicht Fenster- und Deponieproben

BREMERHAVEN (ala). „Kein Gegenbeweis, kein Argument, nicht mal ein Hinweis auf erfolgte Untersuchungen – lediglich die Feststellung, dass die Staubprobe von Herrn Walz nicht von der Mülldeponie stammt“, fasst Dr. Sabine Hanisch von der Bürgerinitiative gegen die Erweiterung der Mülldeponie Grauer Wall (Bikeg) den Inhalt des Schreibens des Gewerbeaufsichtsamtes zusammen.

An das Amt hatte sich Dr. Friedrich Walz, dessen Grundstück sich rund 800 Meter von der Deponie entfernt befindet, mit einer Staubprobe von seinem Fenstersims gewandt. Ein Bremerhavener Labor hatte die Probe untersucht und hohe Giftstoffkonzentrationen festgestellt (das SJ berichtete). Eine elektronenmikroskopische Untersuchung hatte zudem ergeben, dass es sich bei der Probe um Schlacke handelt, wie sie in ähnlicher Form in großen Mengen auf die Deponie verbracht wird.

Das linke Bild zeigt die Probe vom Fenster, das rechte Bild die Probe von der Deponie unter dem Mikroskop. Foto: privat

Das linke Bild zeigt die Probe vom Fenster, das rechte Bild die Probe von der Deponie unter dem Mikroskop. Foto: privat

„Wir sind empört über das Vorgehen der Bremerhavener Behörden und der politisch Verantwortlichen. Da wird lapidar über Fakten hinweg gegangen. Unsere Untersuchungen werden weder argumentativ widerlegt noch bestätigt“, ist auch Bikeg-Mitglied Regina Wiese empört. Sie wohnt noch dichter an der Deponie als Walz und hat ebenfalls mit ungewöhnlich großen Mengen von Staub auf Fenstersimsen, der bislang allerdings noch nicht auf seine Inhaltsstoffe untersucht wurde, zu kämpfen.

Das Fazit des Gewerbeaufsichtsamtes erscheint den Initiativen-Mitgliedern noch unglaubwürdiger, seit sie die Probe von Walz elektronenmikroskopisch mit einer direkt auf der Deponie genommenen Schlackenprobe verglichen haben. „Beide Proben zeigen die für Schlacke typischen verbackenen Teilchen. Die Größe der Teilchen ist sehr ähnlich. So etwas gibt es hier in der Natur nicht, beides stammt ganz deutlich aus einem technischen Prozess“, fasst Hanisch zusammen. Fassungslos sind die Bikeg-Mitglieder, was den Umgang der Politik mit der Problematik angeht: „Oberbürgermeister Grantz hat sowohl unsere Einladung zu unserer Versammlung im September als auch die zur Versammlung im Oktober abgesagt. Einen Alternativtermin hat er nicht angeboten“, berichtet Walz. Umweltdezernentin Anke Krein habe eine Stellungnahme gegenüber einem Reporter von Nordwestradio mit dem Hinweis auf ihre mangelnde Zuständigkeit abgelehnt, so Walz.

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Quelle: Sonntagsjournal vom 06.10.2013 von (ala)

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