BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Demo gegen Deponien

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SPD ruft zum Protestmarsch gegen zwei Bauvorhaben in Driftsethe auf

DRIFTSETHE. Der Protest gegen die zwei geplanten Bauschuttdeponien in Driftsethe geht in die nächste Runde: Die Hagener SPD ruft für den morgigen Ostermontag zu einer Demonstration gegen die beiden Bauvorhaben auf. Auch wenn die Aktion letztendlich keinen Einfluss auf die Raumordnungsverfahren und eventuelle Genehmigungen hat, will die SPD gemeinsam mit den Bürgern ein Zeichen setzen.

Vergangene Woche erhielten knapp 5000 Haushalte in der Samtgemeinde Hagen ein Flugblatt, auf dem zur besagten Montagsdemo gegen die Pläne der Firma Freimuth aufgerufen wird. Darüber zeigte sich wiederum die Bürgerinitiative M.u.t. (mit us tosamen) verwundert. Schließlich plane nicht nur Freimuth eine Deponie, sondern auch das Bramstedter Unternehmen Mehrtens. „Wir fragen uns, warum Mehrtens auf dem Flyer gar nicht auftaucht“, sagt Gitta Brede von der Initiative. Der Initiator der Demo, Leo Mahler (SPD), beruhigt allerdings: „Wir protestieren gegen jegliche Art von Deponie.“ Das werde er auf der Kundgebung auch noch einmal deutlich machen.

Idee: regelmäßige Mahnwache

Zum Ablauf: Um 17.30 Uhr werde man sich auf dem Privatweg „Auf dem Horst“ vor dem Gelände der Firma Freimuth treffen. Gegen 18 Uhr startet der Marsch Richtung Kuhle. Vor Ort stehen Ansprachen von Samtgemeindebürgermeisterin Susanne Puvogel, Bernd Ricker von der Bürgerinitiative und Heiner Schöne, Bürgermeister von Driftsethe, auf dem Programm.

Leo Mahler (SPD) will mit den Bürgern ein Zeichen setzen.

Mahler rechnet mit rund 200 Teilnehmern. Die Veranstaltung solle spontan ablaufen, und eventuell ergäben sich neue Ideen, so Mahler. „Vielleicht entsteht aus dieser einmaligen Sache ja auch eine regelmäßige Mahnwache – an jedem ersten Montag im Monat zum Beispiel. Vielleicht bilden wir auch eine Menschenkette“, überlegt er.

Dass die geplanten Deponien harmlos sind, wie es deren Einordnung in die Klasse 1 für so genannte ungefährliche Abfallstoffe suggeriere, bezweifelt Mahler. Diese Thematik sei sehr umstritten. „Es gibt zwar Grenzwerte. Die dürfen aber überschritten werden.“ Zudem hält er den vorgesehenen Standort in Driftsethe für ungeeignet. Für Bauschuttdeponien gebe es geeignetere Gebiete als die in Driftsethe: mit einer größeren Entfernung zur Bebauung und mit besserer Straßeninfrastruktur.

Dennoch räumt er ein: „Natürlich brauchen wir Deponien.“ Doch der Samtgemeinde Hagen könne nicht nachgesagt werden, dass sie ihrer Verantwortung in dieser Hinsicht nicht nachkomme: In Sandstedt befinde sich bereits ein Kompostwerk und in Wulsbüttel ein Recyclinghof für Bauschutt.

Auch André Eding aus Driftsethe, der selbst als Diplom-Ingenieur in einem Büro arbeitet, das unter anderem Deponien plant, kritisiert die Nähe zu den Häusern und zu den Naturschutzgebieten. „Die Standorte der Deponien, die in unserem Unternehmen geplant werden, sehen anders aus.“ Problematisch findet er insbesondere eine mögliche Lagerung von asbesthaltigen Abfällen in großen Bauschuttsäcken, den so genannten Big Bags (Foto). Heikel sei hierbei der Transport und das Verladen. Es sei möglich, dass Asbestfasern in die Luft gelangten und mit dem Wind zu den Häusern getragen werden könnten.

Bürger fürchten einen möglichen Transport von Asbestabfällen in riesigen Bauschuttsäcken, den Big Bags. Foto: Wikipedia

Quelle: SONNTAGSJOURNAL vom 4. April 2010 (von Susanne Seedorf)

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