BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Weitere Sandkuhle entsteht

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Bauunternehmen Mehrtens erschließt Fläche in Driftsethe – Bürgerinitiative sieht Projekt skeptisch

DRIFTSETHE. Die Firma Mehrtens weitet den Sandabbau in Driftsethe aus: Gegenüber der bestehenden Kuhle an der Kreisstraße 51 haben nun die Arbeiten auf der anderen Straßenseite begonnen. Es handelt sich um „reinen Sandabbau“, wie das Unternehmen versichert. Nach Ende der Arbeiten soll das Baggerloch zum Teil wieder aufgefüllt werden.

Unweit der Kreisstraße, zwischen Weißenberg und Hagen, entsteht die neue Sandkuhle. Die Arbeiten laufen schon auf Hochtouren. Baufahrzeuge schichten einen Erdhaufen auf. „Wir ziehen einen kleinen Wall. Dahinter entsteht die Sandkuhle“, erläutert Patrick Reese, Geschäftsführer des Bauunternehmens Mehrtens. Die Erweiterung des Sandabbaus ist der Firma im vergangenen Dezember vom Landkreis genehmigt worden – nach einer Prüfung mit Öffentlichkeitsbeteiligung. 13,7 Hektar umfasst die Fläche laut Kreisverwaltung insgesamt. Circa 12 Hektar davon – was rund 15 Fußballfeldern entspricht – seien für den Abbau bestimmt. „Der Rest sind Schutzzonen in der Nähe von Straßen und Wegen“, berichtet Sieghard Haude, Fachgebietsleiter bei der Unteren Naturschutzbehörde. Er bestätigt, dass die Fläche ausschließlich für den Bodenabbau bestimmt ist. Rund 800 000 Kubikmeter Sand will das Bauunternehmen in den kommenden 25 Jahren aus dem Boden holen. Die schon bestehende Kuhle auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist laut Haude „weitestgehend ausgeschöpft“.

»Das Loch, das entsteht, will wieder gefüllt werden. Wir haben Bedenken, dass im schlechtesten Fall die nächste Deponie vor unserer Tür steht.« AXEL WÜST, BI DRIFTSETHE

Vonseiten der Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe (BI) gab es Widerstand für das Genehmigungsverfahren. „Das Loch, das entsteht, will wieder gefüllt werden. Wir haben Bedenken, dass im schlechtesten Fall die nächste Deponie vor unserer Tür steht“, meint Axel Wüst von der BI. Er spielt damit auf ein laufendes Verfahren an. Das Bauunternehmen Freimuth plant, seine Sandkuhle an der K51 als Deponie für belasteten Bauschutt zu nutzen. „Das Thema ist nicht ohne und vieles ist unklar“, kommentiert Wüst.

Auf dem neu erschlossenen Gelände neben der Kreisstraße 51 ziehen Mitarbeiter des Bauunternehmens Mehrtens zunächst einmal einen Wall. Später soll der Sandabbau beginnen. Gut 25 Jahre kann die Kuhle laut Landkreis betrieben werden. Foto Gehrke

Auf dem neu erschlossenen Gelände neben der Kreisstraße 51 ziehen Mitarbeiter des Bauunternehmens Mehrtens zunächst einmal einen Wall. Später soll der Sandabbau beginnen. Gut 25 Jahre kann die Kuhle laut Landkreis betrieben werden. Foto Gehrke

Was mit der neuen Sandkuhle von Mehrtens nach Ende der Bodengewinnung passieren soll, ist in der Genehmigung vom Landkreis festgelegt. „Ein Teil soll wieder verfüllt werden“, erklärt Haude. „Mit unbelasteten Böden, die zum Beispiel auf Baustellen anfallen.“ Mit einer Bauschuttdeponie, wie Freimuth sie plant, ist das allerdings nicht vergleichbar. „Die Böden werden von uns umfangreich auf ihre Belastung analysiert und der Prozess dauerhaft beobachtet“, sagt Haude.

Darüber hinaus könnte die Deponie bei Freimuth hoch aufgetürmt werden. Das ist in der Sandkuhle von Mehrtens ebenfalls ausgeschlossen: „Die Höhe bleibt auf dem Niveau des umliegenden Geländes“, kündigt Haude an. Eine landwirtschaftliche Nutzung ist im Anschluss jedoch ausgeschlossen.

Weitere Teile des Baggerlochs bleiben demnach auch frei und werden renaturiert. Mehrere Senken mit Wasser sollen entstehen, eine Grundlage für Feuchtbiotope. Darüber hinaus wird das gesamte Gelände eingezäunt.

Auf dem neu erschlossenen Gelände neben der Kreisstraße 51 ziehen Mitarbeiter des Bauunternehmens Mehrtens zunächst einmal einen Wall. Später soll der Sandabbau beginnen. Gut 25 Jahre kann die Kuhle laut Landkreis betrieben werden.

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 25. Juli 2015 von Lennart Edel

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