BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Großer Streit um Sand-Abbau

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Bürgerinitiative fordert Ende der Freimuth-Genehmigung – Uhu mit Schlüsselrolle für Deponie-Pläne

DRIFTSETHE. Die Bürgerinitiativen gegen die geplante Bauschutt-Deponie in Driftsethe wollen erreichen, dass das Unternehmen Freimuth dauerhaft die Sandabbau-Genehmigung für die dortige Sandgrube verliert – zum Schutz des Uhus, der gesichtet wurde. Was der Uhu überhaupt für die Deponie-Pläne bedeutet, ist weiter unklar.

Sandgrube 1 privatSandgrube 2 privat
Die Bürgerinitiativen werfen Freimuth vor, in der Grube seit mehreren Jahren keinen Sandabbau mehr zu betreiben. Damit wäre die Genehmigung erloschen. Das Bau-Unternehmen widerspricht den Darstellungen. Vergleich der Grube aus den Jahren 2009 (links) und 2015 (rechts). Fotos (2) privat

Seit Jahren versuchen Bürgerinitiativen die Freimuth-Pläne zu stoppen, bei Driftsethe eine Bauschutt-Deponie zu errichten. Noch betreibt das Unternehmen dort eine Sandgrube, darf allerdings im Moment aufgrund der Uhu-Sichtungen dort nicht arbeiten. Die Bürgerinitiative BI MUT fordert den Landkreis auf, Freimuth die Sandabbaugenehmigung zu entziehen, weil dieser seit mehreren Jahren keinen Sand mehr aus der Grube holt. Nach einer dreijährigen Unterbrechung erlischt die Genehmigung. „Hier wird der Zeitraum von drei Jahren weit überschritten“, so Karla Mombeck von der BI MUT in einem Schreiben an den Landkreis. Die Rekultivierung der Grube müsse beginnen. Das Unternehmen Freimuth widerspricht. Ein Unternehmensvertreter erklärt auf Anfrage, dass „in den vergangenen Jahren definitiv eine relevante Menge Sand abgebaut wurde“. Die Grube sei auch noch nicht ausgebeutet. Der Kreis hat Freimuth aufgefordert, den Abbau anhand von Rechnungen zu belegen. „Das werden wir auch tun“, so der Freimuth-Sprecher. BI-Vertreterin Mombeck hat in einem Schreiben diese Belege beim Kreis bereits angefordert.

Unabhängig von der Sandabbau-Genehmigung versuchen die Bürgerinitiativen weiterhin, die Pläne für eine Bauschutt-Deponie in der Grube zu stoppen. Noch unklar ist, welchen Einfluss der Uhu auf die Entscheidung des Gewerbeaufsichtsamtes Lüneburg haben kann, das die Deponie genehmigen muss.

Laut Sieghard Haude, Fachgebietsleiter beim Landkreis, kann durchaus entscheidend sein, ob der Uhu in der Grube brütet oder lediglich seinen sogenannten Tageseinstand dort hat. Der genaue Standort des Brutplatzes ist dem Landkreis nicht bekannt, er kann möglicherweise auch im benachbarten Wald liegen. Haude bestätigt allerdings die Uhu-Sichtungen in der Grube.

Claudia Schnars und Karla Mombeck (rechts) von der BI MUT vor einem Kunstwerk, das den Protest gegen die Deponie ausdrückt. Foto Gehr

Claudia Schnars und Karla Mombeck (rechts) von der BI MUT vor einem Kunstwerk, das den Protest gegen die Deponie ausdrückt. Foto Gehrke

BI-Vertreterin Karla Mombeck widerspricht der Auffassung, dass nur der Brutstandort entscheidend sei. Uhus siedelten sich in Sandgruben an und jagten dort. Es sei illusorisch zu glauben, dass der Uhu trotz Bauschutt-Deponie an dem Standort bleibe.

Das Unternehmen Freimuth lässt nach Aufforderung derzeit ein Gutachten über das Uhu-Vorkommen in der Grube erstellen, das die Unterlagen für das Gewerbeaufsichtsamt ergänzen soll. Laut Freimuth ist mit dieser artenschutzfachlichen Betrachtung nicht vor Herbst zu rechnen. Das Gewerbeaufsichtsamt in Lüneburg steht noch am Anfang des Genehmigungsverfahrens. Derzeit werden dort die mehr als 1000 Einwendungen der Bürger ausgewertet. Frühestens 2016 ist ein Erörterungstermin geplant.

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 12.06.2015 von Jens Gehrke

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