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Voller Einsatz gegen Müll

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NDR-Team dreht Beitrag über den Umweltaktivisten Harry Wallis

KREMPEL. 20 Kilometer täglich ist Müllsammler Harry Wallis täglich auf Tour. Fast 16 000 Kilometer hat der Umweltaktivist auf der Suche nach illegalen Müllkippen und Unrat am Wegesrand bereits abgelaufen. Sein Engagement war für den NDR Grund genug, einen Beitrag über den 60-Jährigen zu drehen.

Harry Wallis ist Dank Spenden gut ausgerüstet bei seinem Müllsammel-Einsatz. Foto Stehn

Harry Wallis ist Dank Spenden gut ausgerüstet bei seinem Müllsammel-Einsatz. Foto Stehn

„Ich geh‘ in Wald und Feld so für mich hin, nach Müll aufheben steht mir der Sinn.“ Ein Zitat von Harry Wallis, den das NDR-Team drei Tage lang begleitete. Doch es ist nicht nur sein ehrenamtliches Engagement in Sachen Umwelt, was den Krempeler interessant für das Fernsehen macht. Der Naturschützer hat einen interessanten Lebenslauf zu bieten. Die entstandene 30-minütige „Typisch“-Sendung, gibt Einblicke in den Lebensweg des ungewöhnlichen Mannes. In dem Beitrag kommen auch Menschen zu Wort, denen Harry auf seinen Touren begegnet ist.

Vom Tierpfleger zum Boxer
Harry Wallis stammt aus einer alten Berliner Familie. Im Berliner Zoo erlernte er den Beruf des Tierpflegers, den er dann dort und später im Zoo Jaderberg ausübte. Ungewöhnlicher wird es, wenn die Rede von seinem vierjährigen Aufenthalt als Bärendompteur in einem Zirkus in Argentinien ist. Sportlich war Harry ebenfalls aktiv – als Boxer in der Boxabteilung von „Hertha BSC“. 1972 holte er sogar den Titel des Berliner Vizemeisters im Mittelgewicht. Später errang er im Welter- und Mittelgewicht den Meister- und Vizemeistertitel von Niedersachsen.
Derzeit steht jedoch sein Einsatz für die Umwelt ganz vorne bei Harry Wallis. Ehrenamtlich und unentgeltlich sammelt er den Müll auf, den „Umweltferkel“ am Wegesrand entsorgt haben. „Es gibt viel zu tun, ich fange schon mal an“, ist seine Devise. Seine tägliche Tour, bei der beispielsweise jüngst in Midlum eine illegale Müllkippe aus verbranntem Elektroschrott entdeckte, läuft er nach einem präzise festgelegtem Plan ab.

Bald einmal die Erde umrundet
Manchmal zu Fuß, oft aber mit Fahrrad und Anhänger unterwegs, ist er inzwischen bekannt wie ein „bunter Hund. Fast 16 000 Kilometer seien geschafft. Es dauert nicht mehr lange, dann hat der Umweltaktivist die Strecke einer Erdumrundung zurückgelegt.

TV-Arbeit: Harry Wallis unterhält sich mit Ortsbürgermeisterin Ellen Frank in Neuenwalde. Jennifer Gunia, Jens-Enno Born und Sebastian Beck halten alles in Bild und Ton fest. Foto Stehn

TV-Arbeit: Harry Wallis unterhält sich mit Ortsbürgermeisterin Ellen Frank in Neuenwalde. Jennifer Gunia, Jens-Enno Born und Sebastian Beck halten alles in Bild und Ton fest. Foto Stehn

„Ich bin wegen meiner gesundheitlichen Einschränkungen Hartz-4-Empfänger. Ich lege mich aber nicht in die soziale Hängematte, sondern möchte etwas an die Gesellschaft zurückgeben“, so beschreibt Harry sein ehrenamtliches Engagement. Er ist dank Spenden professionell ausgestattet. „Damit könnte ich auch den Mount Everest besteigen“, scherzt er gerne. Anfangs war er nur in Krempel und Umgebung unterwegs, inzwischen können aufmerksame Beobachter ihn bei seinem freiwilligen Einsatz auch entlang der L 135 von Langen bis Nordholz und auf einem Abstecher nach Dorum entdecken. Auch Wanna und umzu liegen auf dem Streckenplan des 60-jährigen Krempelers.

Quelle: Sonntagsjournal vom 23.08.2015 von Hermann Stehn

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