BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Mit KKU-Bauschutt Autobahn bauen

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Bürgerinitiativen wollen sicheren Einschluss

KLEINENSIEL/DRIFTSETHE. Der CDU/Grünen-Sprecher im Stadlander Gemeinderat, Günter Busch, hat sich dafür ausgesprochen, den beim Rückbau des Kernkraftwerkes Unterweser anfallenden nicht radioaktiven Bauschutt als Unterlage für den Bau der Küstenautobahn zu verwenden.
Andreas Obermair vom Arbeitskreis Wesermarsch dagegen verlangt, auf den Abriss zu verzichten und das Kraftwerk mit einer Betonhülle sicher einzuschließen.

Während einer Diskussionssendung des Nordwestradios in Driftsethe auf der anderen Weserseite ging es um die Befürchtung der Einwohner, dass vor ihrer Haustür Materialien aus dem Abriss des Kernkraftwerkes gelagert werden könnten, weil ein Privatunternehmer ein Sandlager in eine Bauschuttdeponie umwandeln möchte. Die zuständige Gemeinde Hagen im Bremischen möchte das betreffende Gelände Weißenberg als Naherholungsgebiet ausweisen.

Andreas Obermair von den Wesermarsch-Bürgerinitiativen gegen die Atomkraft bedauerte, dass es derzeit keine politische Mehrheit in Deutschland für den sicheren Einschluss von Atomkraftwerken gebe. es wäre sinnvoll, in Kleinensiel „die Schotten erst einmal dicht zu machen“ damit sich radioaktive Inhalte mit kurzer Halbwertzeit abbauen könnten. Darüber hinaus seien heute noch Grenzwerte gültig, die nach dem Stand der Wissenschaft viel zu hoch seien.

Zweidrittel Fremdarbeiter
Die Eon als Betreiberin führe zwar als Argument für den Rückbau das Know-How der Mitarbeiter an, aber tatsächlich werde Zweidrittel der Beschäftigten von Fremdfirmen kommen, führte Andreas Obermair weiter aus.

Für den CDU/Grünen-Gruppensprecher Günter Busch ist der geplante Abriss des Kernkraftwerks Unterweser der richtige Weg. Er wies darauf hin, dass die nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl geschaffene Betonhülle bereits nach drei Jahrzenten rissig sei.

Schacht Konrad nutzen
Als radioaktive aus dem Kernkraftwerk müssten in den Schacht Konrad transportiert werden, forderte er. Die unbelasteten Materialien könnten als Unterbau für die Küstenautobahn verwendet werden. „Als Bürgermeister von Esenshamm habe ich 1971 dazu beigetragen, dass sich das Kernkraftwerk Unterweser ansiedeln kann, jetzt werde ich dafür sorgen, dass es vernünftig beiseite geschafft wird“. sagt Günter Busch und wies darauf hin, dass die Gemeinde Stadland beschlossen habe, einen unabhängigen Gutachter einzuschalten, um den Rückbau kritisch begleiten zu können.

Zügig und transparent
Die atompolitische Sprecherin der Grünen im niedersächsischen Landtag, Miriam Staudte, hat sich dafür ausgesprochen, den Rückbau der Kernkraftwerke zügig und für die Öffentlichkeit transparent vorzunehmen. Es sei richtig abzuwägen, ob in dem konkreten Fall der sichere Einschluss, also der Abbau nach einer Abklingzeit, oder der direkte Rückbau umgesetzt werden soll. Höchste Sicherheitsanforderungen müssten erfüllt werden. „Das beste Kontrollinstrument sind Transparenz und Öffentlichkeitsbeteiligung, die Anwohnern und Kritikern eine Überprüfung der Rückbauplanungen ermöglicht“, führte sie weiter aus. Dafür müssten neue Konzepte entwickelt werden.

Quelle: Kreiszeitung Wesermarsch vom 13.11.2015

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