BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Furcht vor einem Endlager

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Südkreisgemeinden sprechen sich gegen Pläne für Kernkraftwerk aus

KREIS CUXHAVEN. Vor vier Jahren ist das Kernkraftwerk Unterweser (KKU) vom Netz gegangen. Ab 2017 soll der stillgelegte Meiler abgerissen werden. Die Pläne des Betreibers Eon, am Standort ein Zwischenlager für radioaktive Abfälle zu bauen, stoßen auf großen Widerstand. Im Cuxland sprachen sich die Gemeinden Hagen und Loxstedt dagegen aus.

Das Kernkraftwerk Unterweser soll ab 2017 abgerissen werden. Foto: Wagner/DPA

Das Kernkraftwerk Unterweser soll ab 2017 abgerissen werden. Foto: Wagner/DPA

Das beantragte Lager soll der Zwischenlagerung von schwach- und mittelradioaktiven Abfällen mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung bis zur Abgabe an ein Bundesendlager dienen. Dabei soll es sich um Abfälle aus dem Betrieb, Restbetrieb und Abbau des KKU handeln. Auch Abfälle, die beim Betrieb der bereits am Standort vorhandenen externen Lagerhalle Unterweser und des bereits am Standort vorhandenen Zwischenlagers als auch bei dem beantragten Lager Unterweser für radioaktive Abfälle anfallen, sollen dort gelagert werden. Dazu sollen noch weitere mögliche Abfälle von Eon kommen, die aber maximal 20 Prozent des Einlagerungsvolumens ausmachen.

Hagen für eine Betonglocke
Sowohl die Gemeinde Loxstedt als auch die Gemeinde Hagen begrüßen in ihrer Stellungnahme die Stilllegung des KKU. Doch während Loxstedt fordert, „dass dieser langwierige Rückbauprozess unter Zugrundelegung größtmöglicher Sicherheitsstandards für Natur und Umwelt, insbesondere aber für die Bewohnerinnen und Bewohner der Region durchgeführt wird“, spricht man sich in Hagen dafür aus, das KKU nicht abzureißen, sondern nach Entfernung der Brennelemente mit einer Betonglocke zu versiegeln.

Bei dem geplanten Zwischenlager sind sich beide Gemeinden einig: Die Einlagerung radioaktiv kontaminierter Kraftwerksbestandteile müsse befristet sein, und das Lager dürfe nicht durch wiederholte Genehmigungsverlängerungen zu einem provisorischen Endlager werden. Beide Gemeinden fordern zudem, „dass keine radioaktiven Rest- und Abfallstoffe aus anderen kerntechnischen Anlagen im Zwischenlager Unterweser eingelagert werden.“

Die Gemeinden befürchten, dass ein Zwischenlager nicht militärischen und terroristischen Angriffen sowie dem Absturz von Flugzeugen standhalten könne. Zudem weisen sie auf den Hochwasserschutz hin, der unbedingt einzuhalten sei – auch im Hinblick auf den zu erwartenden Anstieg des Meeresspiegels.

Die Gemeinde Hagen fordert Eon zudem auf, genau zu benennen, wo der Bauschutt aus dem KKU-Abbau gelagert werden soll. Es wird befürchtet, dass dies auf der geplanten Deponie in Driftsethe geschehen könnte. (SJ)

Quelle: Sonntagsjournal vom 03.01.2016 von (SJ)

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