BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Probleme des AKW-Rückbaus im Blick

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Arbeitskreis Wesermarsch informiert über geplanten Abriss des Meilers auf der anderen Weserseite

DRIFTSETHE. Welche Folgen der Rückbau des Atomkraftwerks (AKW) Unterweser für die Gemeinde Hagen haben könnte, wollten bei einer Infoveranstaltung in der Driftsether Mehrzweckhalle rund 60 Gäste wissen. Mit Hans-Otto Meyer-Ott und Andreas Obermair waren zwei Experten vom Arbeitskreis Wesermarsch zu Gast, die dazu genau Auskunft geben konnten.

Bernd Ricker (BI Driftsethe, rechts), Andreas Obermair (links) und Hans-Otto Meyer-Ott (beide AK Wesermarsch) gaben Antworten. Foto Gehrke

Bernd Ricker (BI Driftsethe, rechts), Andreas Obermair (links) und Hans-Otto Meyer-Ott (beide AK Wesermarsch) gaben Antworten. Foto Gehrke

Das Energieunternehmen Eon will den Meiler in der Wesermarsch abreißen und dort ein weiteres Zwischenlager errichten. Die entsprechenden Anträge wurden gestellt. Deutlich wurde bei der Veranstaltung, dass es einige offene Fragen beim Rückbau gibt, die den Arbeitskreis-Vertretern Bauchschmerzen bereiten. Sie haben diese in einer Zwanzig-Punkte-Liste zusammengefasst, die sie den Gästen vorstellten.

Die Sorge von Ott und Obermair ist unter anderem, dass bei dem Rückbau Gefahren für die Region entstehen – Hagen liegt nur rund 15 Kilometer Luftlinie vom Atomkraftwerk entfernt. „Die Emission der radioaktiven Gase wird so hoch sein wie sonst nur beim Brennelementwechsel“, wies Obermair auf eine mögliche Gefahr hin. Außerdem fordert der Arbeitskreis, dass unbedingt die Brennelemente vor dem Rückbau entfernt werden müssten.

Eine weitere Grundbefürchtung ist, dass die Öffentlichkeit zu wenig Einblick bekommt, was beim Rückbau genau geschieht. Weitere Kritikpunkte beziehen sich etwa auf den fehlenden Plan für die Entsorgung des radioaktiven Materials und des vermeintlich unbelasteten Bauschutts sowie auf den aus Sicht des Arbeitskreis mangelhaften Hochwasserschutz beim geplanten Zwischenlager.

Genaue Vorgaben gefordert
Der Arbeitskreis fordert, dass die Vorgaben der Behörden für Eon möglichst detailliert sein müssen. Ott warnte: „Eon will als Unternehmen den Rückbau so kostengünstig wie möglich machen.“ Der Arbeitskreis kündigte an, gegen die Genehmigung zu klagen, sollten ihre Dissenspunkte nicht berücksichtigt werden. Überhaupt bevorzugen die Vertreter einen Einschluss des Meilers gegenüber dem Rückbau. Sie forderten auch die Bürger auf der Hagener Weserseite auf, die Planungen für den Rückbau genau in den Blick zu nehmen.

Die Gäste in Driftsethe verfolgten aufmerksam den Vortrag. Unter ihnen waren auch Ratsmitglieder wie Bettina Toppke (CDU), Leo Mahler (SPD) und Marion Schmedes (Grüne). Eingeladen hatten die Bürgerinitiative Driftsethe mit Bernd Ricker und die BI M.u.t. mit Karla Mombeck, die sich gegen die von der Firma Freimuth geplante Bauschuttdeponie in Driftsethe einsetzen.

Zu der Frage, wie wahrscheinlich oder unwahrscheinlich es ist, dass AKW-Bauschutt und Betonbruch auf der geplanten Deponie in Drifsethe landen könnte, hatten die Vertreter des Arbeitskreises keine neuen Erkenntnisse. (jg)

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 14.06.2016 von Jens Gehrke

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