BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Ideen für die Schatzgrube

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Hagen. Die Politik hat mit dem Bebauungsplan „Schatzgrube Weißenberg“ die Weichen für das Naherholungsgebiet in Driftsethe gestellt. Nun sollen sich die Bürger für Verwirklichung und Betrieb der Natur-Erlebnislandschaft engagieren. Wenn es nach der Hagener SPD geht, wird die ehemalige Sandgrube Mehrtens ein Anziehungspunkt vor allem auch für Einheimische.

Die ausgebeutete Sandgrube in Driftsethe soll als „Schatzgrube Weißenberg“ künftig der Naherholung dienen; die Hagener SPD sammelte jetzt Ideen dafür. Foto Luise Bär

Die ausgebeutete Sandgrube in Driftsethe soll als „Schatzgrube Weißenberg“ künftig der Naherholung dienen; die Hagener SPD sammelte jetzt Ideen dafür. Foto Luise Bär

„Alle Hagener sollen sagen, das ist unser Gebiet! Sie sollten mindestens einmal im Jahr dort hingehen und anschließend sagen: Da will ich wieder hin.“ Mit diesen Worten stimmte der Hagener SPD-Vorsitzende Heino Hüncken auf die Informations- und Diskussionsveranstaltung ein, zu der der SPD-Ortsverein eingeladen hatte. Knapp 30 Bürger waren der Einladung in die „Lindenschänke“ in Driftsethe-Weißenberg gefolgt.

Susanne Puvogel (SPD), frühere Hagener Samtgemeindebürgermeisterin, und SPD-Fraktionschef Leo Mahler erinnerten daran, wie und warum die Idee für einen Flächennutzungs- und Bebauungsplan in der Politik umgesetzt wurde, als vor neun Jahren die Eigentümerin der benachbarten Sandgrube, die Firma Freimuth aus Bülkau, ihre Pläne für eine Bauschuttdeponie in der damaligen Samtgemeinde vorstellte. „Wir waren alle davon ausgegangen, dass die vom Landkreis festgelegte Nachnutzung der Sandgrube als Fläche für die Natur geregelt sei“, sagte Puvogel. Bürger und Politik machten gemeinsam mobil gegen die Deponie-Pläne, veranstalteten Demonstrationen, Info-Veranstaltungen, Kunstfeste.

Erneutes Auslegungsverfahren
„Mit dem rechtskräftigen Bebauungsplan haben wir unsere Pläne dingfest gemacht“, erklärte Mahler. Allerdings könne das Land Niedersachsen übergeordnete Interessen, nämlich fehlende Kapazitäten von Bauschuttdeponien, geltend machen. Das Planfeststellungsverfahren der Firma Freimuth laufe beim zuständigen Gewerbeaufsichtsamt Lüneburg. Mahler wusste zu berichten, dass die vor zwei Jahren vorgenommene Auslegung der Pläne komplett neu erfolgen müsse. Die Gründe lägen in der Umweltverträglichkeitsprüfung; so sei die Grube als Brutgebiet des Uhus festgestellt worden.

„Jetzt müssen wir den Leuten zeigen, was in der Schatzgrube passieren soll“, rief Hüncken die Teilnehmer auf, ihre Ideen einzubringen. Wesentliche Elemente seien zwar bereits im Bebauungsplan festgelegt, den aber heiße es nun mit Leben zu füllen. Denn „ein Platz mit Wippe und Schaukel“ reiche nicht aus, um Menschen anzuziehen.

Tatsächlich sprudelten nun die Ideen. Im geplanten Flachwasserbereich sei eine Pumpe wünschenswert, hieß es; die Fläche sollte sich bei Frosttemperaturen auch als Eislauffläche eignen. Eine Mitfahrbank zwischen Weißenberg und Hagen solle aufgestellt werden, auch Fitnessgeräte für Erwachsene; ebenso sei eine öffentliche Toilette notwendig. Vielleicht auch ein Brunnen mit Fontäne. Oder eine Freilichtbühne. Einig waren sich alle Anwesenden darin, dass die Fläche gepflegt und unterhalten werden müsse. „Die Kommune wird damit überfordert sein, vielleicht sollten wir einen Verein gründen“, schlug Puvogel vor.

„Wir müssen den Druck erhöhen: Entweder kommt die Deponie oder die Bürger bringen sich ein. Alle müssen sich angesprochen fühlen“, forderte eine Teilnehmerin und drängte auf die Gründung eines Fördervereins. „Bisher haben wir es hinbekommen, dass alle an einem Strang ziehen“, bemerkte Bernd Ricker, Sprecher der Bürgerinitiative Driftsethe-gegen-Deponien. Allerdings wüssten die wenigsten Hagener, was die Gemeinde dort plane. Es müsse eine starke Öffentlichkeitsarbeit geben. Puvogel schlug vor, das Hagener Zukunftsprojekt als Ausstellung im Rathaus zu zeigen.

Mit den gesammelten Ideen will die SPD nun in den Arbeitskreis Schatzgrube Weißenberg gehen, in dem alle im Rat vertretenen Fraktionen und zwei Bürgerinitiativen mitarbeiten. „Dann sehen wir, was passiert. Wir werden versuchen, die anderen mitzunehmen“, kündigte Mahler an. Für die Gemeindepolitik forderte die Ratsfrau Martina Harms (SPD): „Die Gemeinde muss sich zum Tourismus bekennen; wir brauchen wieder eine hauptamtliche Kraft in der Verwaltung, die sich darum kümmert.“

Den ersten Schritt zur Planumsetzung macht die Gemeinde in diesem Jahr: Finanzmittel für die Aussichtsplattform stehen bereit; sie wird demnächst errichtet. Insgesamt soll die Gestaltung der Schatzgrube bis 2021 rund 400.000 Euro kosten. Ein Antrag auf Fördermittel aus dem EU-Leader-Programm (60 Prozent) wurde von der Lenkungsgruppe bereits positiv bewertet.

Quelle: Osterholzer Kreisblatt vom 06.04.2017 von Luise Bär

Ein Kommentar

  1. Wie beim „Alten Postweg“ müssen Hinweisschilder zur Schatzgrube führen, die auf eine Vernetzung mit den Perlen in unserer Gemeinde hindeuten. Radwege, die aus allen Richtungen zur Schatzgrube führen, sollten besonders gekennzeichnet sein. Z.B. mit den Wappen der Gemeinde. Evtl. haben wir Grafiker, Zeichner….kreative Menschen (…ich denke an Ina Eden aus dem Redaktionsteam der Staleke) unter uns, die ein eigenes Schatzgubenwappen bzw. -Symbol entwerfen könnte. Ein Wettbewerb dafür könnte ausgeschrieben werden, wie bei der Namensfindung für die Burgallee.
    Danke für die viele Arbeit, die sich die BI bisher gemacht haben.

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