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BUND Pressedienst

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Rückbau AKW Unterweser
Pressemitteilung vom 11. August 2017

BUND warnt vor Freimessung des Bauschutts und fordert mehr Strahlenschutz und eine Alternativenprüfung

Anlässlich der Äußerungen des Bürgermeisters von Stadland, Klaus Rübesam, zur Unbedenklichkeit des Rückbaus des Atomkraftwerkes (AKW) Unterweser in der heutigen Ausgabe der Nordsee-Zeitung (11. 8. 2017) warnt der BUND vor einem allzu sorglosen Umgang mit der Freimessung des Bauschutts aus dem Reaktorgebäude. Der Verbleib der schwach radioaktiven Abfälle, die innerhalb der Genzen der so genannten Freimessung (< 10 μSv) liegen, seien derzeit noch ungeklärt, so der Umweltverband. Er befürchtet deren unkontrollierte, bundesweite Weiterverbreitung und eine zusätzliche Gesundheitsbelastung.

AKW Unterweser Foto: BUND / B. Quellmalz

„Mit der so genannten Freimessung wird dieses Material wieder als Wertstoff erklärt, so dass es nicht nur auf Müll- oder Bauschuttdeponien gelagert, sondern auch wieder im Straßenbau oder gar im Haushalt verwendet werden darf“, warnt Bernd Quellmalz, BUND-Regionalgeschäftsführer Weser-Elbe. „Die Weiterverbreitung dieser Abfälle erfolgt anschließend also unkontrolliert. Dies ist aus unserer Sicht nicht akzeptabel.“ Denn damit drohe eine zusätzliche gesundheitliche Belastung. Denn die Annahme, die geplante Freimessung und Freigabe radioaktiv belasteter Stoffe ab einem Wert von 10 μSv sei gesundheits- und umweltverträglich, ist wissenschaftlich nicht haltbar. „Es gibt keine untere Schwelle hinsichtlich der Gefährlichkeit ionisierender Strahlung“, so Quellmalz. „Wir sprechen uns daher strikt gegen die Freimessung und anschließende Freigabe radioaktiver Stoffe aus.“ Vielmehr müsse das Gebot der Strahlungsminimierung bei der Abwicklung der AKW unbedingt berücksichtigt werden.

Der BUND fordert außerdem, Alternativen zum Rückbau des AKW Unterweser zu prüfen. Hierzu gehören der sichere Einschluss, der zeitweise Erhalt des Reaktorgebäudes, bis kurzlebige Radionuklide abgeklungen sind, oder der vollständige Rückbau mit Einlagerung gering strahlender Materialien in einem Bunker auf dem Gelände. Eine derartige Alternativenprüfung habe nach Kenntnis des BUND wohl nicht stattgefunden. Darüber hinaus sieht der BUND die Einlagerung von eigenen, aber vor allem von fremden radioaktiven Abfällen auf dem Gelände des AKW sehr kritisch. Denn weder das AKW noch das Zwischenlager seien vor Unfällen durch Flugzeuge, Terrorüberfällen und Hochwasser durch extreme Sturmfluten ausreichend geschützt. Darüber hinaus fehlt eine verbindliche Festlegung der Laufzeit für das Zwischenlager.

Weitere Infos gibt es unter www.BUND-Weser-Elbe.de.

Bei Rückfragen:
Bernd Quellmalz, BUND-Regionalgeschäftsführer Weser-Elbe, Tel.: 0176 / 51 63 80 85

Herausgeber:
Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), Regionalgeschäftsstelle Weser-Elbe, Bernd Quellmalz (verantwortlich), Regionalgeschäftsführer, Borriesstraße 19, 27570 Bremerhaven, Tel.: 0176 / 51 63 80 85, eMail: bernd.quellmalz@nds.bund.net, www.BUND-Weser-Elbe.de

Quelle: BUND Pressemitteilung vom 11.08.2017 von Bernd Quellmalz

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