BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Montagsdemo gegen Deponie

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Mehr als 200 Menschen im Protestzug – Differenzen wegen geplanter weiterer Sandgrube bahnen sich an

DRIFTSETHE. Mehr als 200 Menschen haben nach Angaben der Veranstalter am Montagabend gegen die geplante Bauschuttdeponie in Driftsethe protestiert. Leo Mahler von der SPD verteilte Trillerpfeifen, so dass der Protest an der K51 nicht zu überhören war. Derweil bahnen sich Differenzen wegen eines geplanten Sandabbauvorhabens an.
Etwa einen Kilometer legten die Teilnehmer entlang der Kreisstraße zurück. Nahe der Freimuth- Sandgrube fand die Kundgebung der beiden Bürgerinitiativen statt. Bernd Ricker von der „Bürgerinitiative gegen die Deponien“ in Driftsethe: „Das Hin und Her der Parteien bringt Stillstand, Handeln ist angesagt. Wir wollen nicht das Entsorgungsklo des Elbe-Weser-Dreiecks werden.“ Er hob hervor, dass einem weiteren Sandabbau der Bramstedter Firma Mehrtens nur mit ausreichenden Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung und anschließender Renaturierung zugestimmt werden dürfe.
Gitta Brede und Karla Mombeck von der Bürgerinitiative „Mut“ vertraten eine andere Linie. Sie fordern die Samtgemeinde auf, „endlich einen klaren Standpunkt zu beziehen und Deponien sowie Sandabbau abzulehnen.“ Mit Entsetzen hätten sie zur Kenntnis genommen, dass der Bauausschuss just dem geplanten Sandabbau auf einer landwirtschaftlichen 30-Hektar-Fläche auf der Seite der K51 zugestimmt habe, die der geplanten Freimuth-Deponie gegenüberliegt. „Wir fordern den Rat auf, den Sandabbau abzulehnen“, sagte Mombeck und wies darauf hin, dass weitere Sandkuhlen die Nutzung in Form von Deponien nach sich ziehen könnten.
Brede und Mombeck starteten eine Postkartenaktion an Landrat Kai-Uwe Bielefeld. Zudem luden sie Samtgemeindebürgermeisterin Susanne Puvogel (SPD) und Udo Allmers (CDU) zum Sackhüpfen in Big-Bags ein. Als Preis überreichte Brede beiden Politikern Aufkleber gegen die Deponien.

Trillerpfeifen und Protestschilder: Rund 250 Menschen beteiligten sich an der Demonstration gegen die geplante Bauschuttdeponie in Driftsethe. Foto kkö

Abstimmung ist gelaufen

In Sachen Sandabbau steuern Rat und Verwaltung einen anderen Kurs, als die Mut-Initiative fordert. Nach dem Bauausschuss habe auch der nicht öffentlich tagende Verwaltungsausschuss dem betreffenden Raumordnungsverfahren zugestimmt, teilte Bauamtsleiter Günter Schemkes mit. Der Rat werde nicht mehr gehört. Einen Widerspruch zwischen der geplanten touristischen Nutzung in dem Gebiet und dem Sandabbau kann Schemkes nicht erkennen. Im Änderungsverfahren für den Flächennutzungsplan für das Tourismusprojekt habe man begründet, dass sich das nicht beiße. Die Unterlagen für die touristische Nutzung liegen bis Mittwoch (12. Mai) im Hagener Rathaus zur Einsicht aus.
Parallel arbeitet die Verwaltung laut Schemkes an der Stellungnahme zur Normenkontrollklage, mit der die Firma Freimuth die Bauschuttdeponie in Driftsethe durchsetzen will. Zwei Monate hat die Samtgemeinde laut Schemkes dafür noch Zeit. (kkö/fix)

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 5. Mai 2010 (von Karin Köster)

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