BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Hagen präsentiert Alternative zu Mülldeponie-Plänen

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DRIFTSETHE. Unterstützt durch ein Raumplanungsinstitut aus Bremen stellte Bauamtsleiter Günter Schemkes ein Nutzungskonzept für die Sandgrube vor, das Feriengästen, aber auch den Hagenern selbst die Vielfältigkeit der Marsch-, Geest- und Moorlandschaft näher bringen soll. „Die geplante Deponie steht diesem Vorhaben entgegen“, so die Einschätzung des Planungsbüros. Das berichtet die Bürgerinitiative M.U.T (Mit us tosamen!).

Gitta Brede, Sprecherin der Bürgerinitiative. FOTO: von Döllen.

Ziel der Konferenz sei die Festlegung eines Untersuchungsrahmens für die im Raumordnungsverfahren vorgeschriebene Umweltverträglichkeitsstudie gewesen. Mit dabei waren Vertreter des Driftsether Rates, des Samtgemeinderates sowie der Bürgerinitiative M.U.T. In der Darstellung des Bauvorhabens durch Vertreter der Bodo Freimuth Abbruch und Recycling GmbH habe es geheißen, man wolle eine Deponie der Kategorie I (Bauschutt inklusive asbesthaltigem Material) mit einer Ablagerungshöhe von 35 Metern über dem Niveau der Kreisstraße beantragen. Sogar Vertreter der Behörden seien überrascht gewesen, hatte der Antragsteller in Vorgesprächen mit dem Landkreis, der Samtgemeinde Hagen und der Gemeinde Driftsethe von 15 Metern Höhe über Kreisstraßenniveau gesprochen.
Der Einzugsbereich der geplanten Deponie soll die Stadt Bremen sowie die Landkreise Cuxhaven, Osterholz, Stade und Rotenburg umfassen. Das Gros der Lastwagen werde aber über die Autobahn 27 kommen, hieß es von Freimuths Seite, so die Bürgerinitiative. Keine Antwort habe es diesen Angaben zur Folge auf die Frage der Hagener Samtgemeindebürgermeisterin Susanne Puvogel gegeben, wie man denn aus Stade oder Rotenburg über die Autobahn nach Driftsethe gelangen wolle. Mehrfach angesprochen worden sei „die sehr wahrscheinlich enorme zusätzliche Verkehrsbelastung für die Ortsdurchfahrt Hagen“.
„Aus unserer Sicht ist es höchst problematisch, dass die Umweltverträglichkeitsstudie vom Antragsteller selbst durchzuführen ist“, resümiert Gitta Brede, Sprecherin der BI-M.U.T. Zudem sei den Vertretern der Firma Freimuth in der Konferenz vorgehalten worden, ihr Unternehmen hätte in der für die Deponie vorgesehenen Grube schon jetzt mehr Sand abgebaut, als seinerzeit genehmigt worden sei. Anette Schweder von der Bürgerinitiative M.U.T.: „Nur weil Firma Freimuth über eine große Sandgrube verfügt, heißt das nicht, dass dies automatisch der geeignete Standort für eine Deponie ist.“ In der Konferenz hieß es dazu vom Amt für Wasser- und Abfallwirtschaft:„Wir sehen als Landkreis keine Veranlassung, uns nach alternativen Standorten umzusehen.“
In der Samtgemeinde Hagen stellt man sich die Nutzung des betroffenen Gebietes ganz anders vor. „Wir haben im Rahmen des LEADER-Projektes schon viel Geld investiert, um Hagen für den Tourismus noch attraktiver zu machen“, erklärte Samtgemeindebürgermeisterin Puvogel. Das solle nicht umsonst gewesen sein, man wolle auf dieser Schiene mit einem eigenen touristischen Nutzungskonzept weitermachen. Dem stehe die geplante Deponie entgegen. „Wir finden das von der Samtgemeinde vorgestellte Konzept richtig klasse“, meint Femke Ohlmann. „Und damit das möglich ist, wird sich unsere Bürgerinitiative lautstark gegen die geplante Deponie wehren. Jetzt geht es mit vereinten Kräften um Hagens Zukunft als die Gemeinde, in der sich Familien und Feriengäste gleichermaßen wohl fühlen.“

Quelle: OSTERHOLZER-KREISBLATT vom 6. August 2009

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