BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Deponie-Debakel vorab verhindern

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Driftsether Gemeinderat befasst sich mit geplanter Sandgrube der Firma Mehrtens: Zustimmung nur mit Auflagen zur Nachnutzung

DRIFTSETHE. Deponie und Sandabbau beschäftigten den Gemeinderat Driftsethe auf seiner jüngsten Sitzung. Während sich die Ratsmitglieder einig sind, die vom Bülkauer Unternehmer Bodo Freimuth beantragte Bauschuttdeponie an der Kreisstraße 51 in Driftsethe-Weißenberg zu verhindern, gab es zum geplanten Sandabbau auf einer neuen Fläche kritische Stimmen, aber doch eine positive Stellungnahme des Rats.

 

An der Kreisstraße 51 gegenüber ihrer bisherigen Sandgrube will die Firma Mehrtens eine neue Sandgrube schaffen. FOTO: kkö

Wir messen mit zweierlei Maß. Wir können doch nicht gleichzeitig ein Loch buddeln lassen, wenn wir es auf der anderen Seite nicht befüllen lassen wollen“, äußerte Thorsten Knippenberg (Wählergemeinschaft) seine Bedenken gegen den vom Bauunternehmen Mehrtens geplanten Bodenabbau auf einer 30-Hektar-Fläche.

Dieses momentan landwirtschaftlich genutzte Areal liegt gegenüber der Freimuth- Sandkuhle, die möglicherweise zur Deponie wird. Aus Angst vor weiteren möglichen Deponieplänen hatten auch Gitta Brede und Karla Mombeck von der Bürgerinitiative „Mut“ während einer Montags-Demonstration die Samtgemeinde aufgefordert, „endlich einen klaren Standpunkt zu beziehen und Deponien sowie Sandabbau abzulehnen.“ „Wenn wir Mehrtens nicht wollen, werden wir die Schatzgrube nicht kriegen“, hielt Heinrich Tienken (CDU) dagegen. Er spielte damit auf die Pläne der Samtgemeinde an, die bereits vorhandene und nun erschöpfte Mehrtens-Sandgrube, die sich direkt neben dem Freimuth-Gebiet befindet, als Teil des Naherholungsparks „Schatzgrube Weißenberg“ zu nutzen. „Unsere Stellungnahme muss Auflagen beinhalten, wie die neue Sandkuhle nach dem Abbau genutzt wird“, sagte Tienken. Mit den Auflagen soll vorab ein weiteres Deponie-Debakel ausgeschlossen werden.

In einer vorherigen Ratssitzung war die Regelung der Nachnutzung bereits beschlossen worden. „Sand wird als Bodenschatz gewertet. Wir als Gemeinde können zwar eine Stellungnahme abgeben, haben aber keine Möglichkeit, den Abbau zu verhindern“, machte Bürgermeister Heiner Schöne (WG) deutlich. Entscheidungsträger ist der Landkreis.

Heinz Bühring (CDU) hatte trotzdem Bedenken, der Stellungnahme zuzustimmen: „Ich habe rechtlichen Info-Bedarf, ob die Deponie in Zusammenhang mit Sandabbau steht. Nicht, dass wir später in der neuen Sandgrube ebenfalls eine Deponie bekommen.“ „Mehrtens wird keine Deponie errichten“, entgegnete Schöne überzeugt. Bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen sprach sich der Rat mehrheitlich für die positive Stellungnahme zum neuen Sandabbaugebiet aus, die auch die Regelung der Nachnutzung enthält.

Der Bebauungsplan „Naherholungsgebiet Schatzgrube Weißer Berg“ kann nur rechtskräftig werden, wenn die Gemeinde eine etwa ein Hektar große Ausgleichsfläche schafft. Das fordert die Untere Naturschutzbehörde. „Wir werden eine Fläche kaufen müssen, am besten in der Nachbarschaft des geplanten Erholungsparks“, sagte Schöne. Im Haushalt stehe Geld dafür bereit. „Eine mögliche Fläche müssen wir uns sichern und sie erst finanzieren, wenn es soweit ist“, warnte Tienken vor übereiltem Kauf, „da die Schatzgrube Weißer Berg noch auf wackligen Füßen steht“. Mehrheitlich einigte sich der Rat darauf, die Ausgleichsmaßnahme zu tätigen und wieder zusammenzukommen, sobald eine geeignete Fläche gefunden wurde.

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 26. Juni 2010 (von Karin Köster)

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