BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Schatzgrube statt Schuttkuhle

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Kampf gegen die Bauschutt-Deponie: Hagen bringt touristische Planung für das Gebiet auf den Weg

DRIFTSETHE. Sanfter Tourismus statt Schutt-Berge: In der Auseinandersetzung um die geplante Deponie in Driftsethe hat die Samtgemeinde Hagen Nägel mit Köpfen gemacht. Sie hat das Gelände, auf der die Firma Freimuth Bauschutt und Boden lagern will, als Naherholungsgebiet ausgewiesen. Einstimmig brachten die Politiker die Änderung des Flächennutzungsplanes auf den Weg.

Dort, wo einst die Bagger den Sand ausbuddelten, sollen künftig Anwohner und Touristen die „Schätze“ der Landschaft entdecken. So plant es die Samtgemeinde Hagen. Foto NZ Archiv

„Das ist unser wichtigstes Pfund im Kampf gegen die Deponie“, betont Samtgemeindebürgermeisterin Susanne Puvogel. Allerdings muss der neue F-Plan noch eine Hürde nehmen – die Genehmigung durch den Landkreis. Dort zieht man sich angesichts des drohenden Zoffs mit dem Investor auf die Buchstaben des Gesetzes zurück. Die Planung sei nur rechtens, wenn sie nicht nur dazu dient, die Deponie zu verhindern, sondern tatsächlich umgesetzt werden soll, betont Kreisdezernent Günter Jochimsen.

Das wollen die Hagener Kommunalpolitiker auch. All zulange haben sie sich darauf verlassen, dass die Sandgruben, die am Weißenberg an der Kreisstraße 51, in direkter Nachbarschaft zu schmucken Alleen, entstanden sind, nach der Ausbeutung wieder renaturiert werden. Dass die Firma Freimuth, die eine der Sandgruben gekauft hat, sich nun Chancen ausrechnet, stattdessen dort eine Deponie zu eröffnen, hat sie eines Besseren belehrt. Eilig machten Politiker sich daran, ihre Ideen in fertige Planungen zu gießen und damit dingfest zu machen.

Danach soll das gesamte Gelände zwischen Hagen, Driftsethe und der Autobahn 27 für die Naherholung genutzt werden. Für die Sandgruben hat das Institut für Stadt- und Raumplanung Instara ein Konzept entwickelt: Projektname „Schatzgrube Weißer Berg“. Danach sollen beiderseits der Kreisstraße 51 Erlebnislandschaften entstehen, die sich mit den Themen Rohstoffabbau und Renaturierung beschäftigen, ein Lehrpfad mit Info-Tafeln, Wander- und Reitwegen sowie attraktive Spiel-, Sport- und Rastmöglichkeiten. Anwohner und Touristen sollen dort die „Schätze“ der Landschaft entdecken können, so die Planer.

Ob das klappt, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden. Hagens Kommunalpolitiker sind guten Mutes. Immerhin wissen sie inzwischen auch den Kreistag auf ihrer Seite. Mit großer Mehrheit hat der im Juni eine Resolution verabschiedet, in der die Hagener Tourismus-Planung im Weißenberg ausdrücklich begrüßt wird. Für neue Bauschutt-Deponien im Cuxland gebe es überhaupt keinen Bedarf, heißt es darin. Wasser auf die Mühlen der Hagener. Die Kommunalpolitiker haben die Resolution ausdrücklich in die 60 Seiten Stellungnahmen der Behörden zum Flächennutzungsplan aufnehmen lassen.

Leo Mahler, SPD Fraktionschef im Samtgemeinderat: Wir brauchen keinen Schutz vor Vandalismus, wir brauchen Schutz vor Freimuth!

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 1. September 2010 (von Inga Hansen)

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