BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Schilder gegen Schutt

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Deponie-Gegner führen Protest fort – Morgen Entscheidung im Gemeinderat

DRIFTSETHE. Die Stimmung im Ort ist aufgeheizt: „Bleibt uns mit Asbest und Dreck aus der Samtgemeinde weg“ und „Asbest und Staub im Wind schadet Mensch und Rind“ – mit Protestbekundungen wie diesen machen Gegner der geplanten. Bauschuttdeponie ihrem Unmut Luft. Nun wird es noch einmal ernst: Morgen entscheidet der Gemeinderat über den Bebauungsplan im betroffenen Bereich.

Der Widerstand ist nicht zu übersehen: Seit einiger Zeit stehen zwölf Schilder entlang der Kreisstraße zwischen Autobahnabfahrt und Ortseingang Hagen. Die Gegner der Bauschuttdeponie in der Driftsether Sandkuhle (Weißenberg) haben sie aufgestellt. Einen Termin werden sie sich sicherlich nicht entgehen lassen: Morgen Abend tagt ab 19.50 Uhr der Rat der Gemeinde Driftsethe in der Mehrzweckhalle. Er wird über den Bebauungsplan für den Sandkuhlen-Bereich entscheiden. Die Gemeinde Driftsethe plant gemeinsam mit der Samtgemeinde Hagen, den betroffenen, rund 15 Hektar großen Bereich, als Naherholungsgebiet zu nutzen. Es sollen Wandermöglichkeiten und ein Naturlehrpfad unter dem Motto „Landschaftsschatzsuche“ eingerichtet werden. Schon vor einigen Monaten beschloss die Samtgemeinde für das betreffende Gelände eine Flächennutzungsplanänderung. Hierdurch sollte das Gebiet für die Naherholungspläne gesichert werden. Das entsprechende Verfahren wird nun parallel mit den morgen gefällten Bebauungsplanbeschlüssen der Gemeinde Driftsethe auf den Weg gebracht, erklärt der Leiter des Bauamtes der Samtgemeinde Hagen, Günter Schemkes. Über beide Verfahren entscheidet die Kreisverwaltung. Ein Beschluss wird frühestens in einem halben Jahr erwartet.

Deponie-Historie

Zur Geschichte der Deponie: In einer Abbaugenehmigung bekam der ursprüngliche Kuhlen-Pächter, die Firma Bunte, die Auflage, den Bereich nach dem Verlassen zu renaturieren. Die Firma Bunte verkaufte die Sandgrube jedoch an das Unternehmen Bodo Freimuth Abbruch und Recycling GmbH. Diese möchte an der besagten Stelle wiederum eine neue Bauschuttdeponie einrichten. Die Deponie-Gegner befürchten, dass auch asbesthaltiger Bauschutt eingelagert wird. Die beiden Bürgerinitiativen BI und M.u.t. wollen in Hagen weiterhin Protest-Aufkleber verkaufen und auf dem Wochenmarkt an einem Stand die Bürger über die geplante Deponie informieren.


„Die Deponie würde eine Entwertung unseres Hauses darstellen“
Ehepaar fühlt sich von Politik und Verwaltung alleine gelassen

DRIFTSETHE (dib). Staub, Lärm, Asbest – das sind die Assoziationen, die viele Einwohner mit der geplanten Bauschuttdeponie der Firma Freimuth verbinden. Besonders große Sorgen machen sich Familien, die in unmittelbarer Nachbarschaft der geplanten Deponie ihr Zuhause haben. Wie Claudia und Günter Schnars. Das Ehepaar. ist Eigentümer eines Einfamilienhauses, das rund 900 Meter von der geplanten Deponie entfernt steht. Ein Grund, in den Ort zu ziehen, war die Ruhe. „Driftsethe ist ein kleines Dorf, umgeben von Natur pur. Deshalb haben wir vor acht Jahren ein Haus in dieser Idylle gebaut“, erzählt Claudia Schnars. Nun fühle sich das Paar von der geplanten Bauschuttdeponie bedroht.

„Mit der Deponie werden Staub, Lärm, mehr Verkehr und eine Asbestbelastung in den Ort gebracht“, sind sich beide sicher. „Die Deponie würde eine Entwertung unseres Hauses darstellen. Und das, obwohl es für uns als Alterssicherung dienen sollte“, ärgert sich Günter Schnars. Auch für die Zukunft des Ortes sieht er schwarz: „Für welche Familien wird es noch reizvoll sein, ein Haus in einem Dorf zu erwerben oder zu bauen, in dem Staub, Lärm und Asbestbelastung in den nächsten 20 Jahren zum Alltag gehören?“ Claudia und Günter Schnars fühlen sich zu dem von Politik und Verwaltung alleine gelassen. Vor allem der Landkreis Cuxhaven lege der Firma Freimuth keine Steine in den Weg. „Obwohl das Unternehmen die vereinbarte Renaturierung des nun für die Deponie vorgesehenen Geländes ignoriert“, empört sich das Paar.

Quelle: SONNTAGSJOURNAL vom 6. Dezember 2009 (von Roswitha Kistner)

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