BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Zu Einspruch gegen Deponieplan geraten

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100 Bürger bei Informationsabend in Driftsethe

DRIFTSETHE. Etwa 100 Bürger kamen zum Info-Abend, zu dem die Bürgerinitiative gegen die Driftsether Deponie in die Mehrzweckhalle eingeladen hatte.

Vor einigen Tagen hatte der Samtgemeinderat einstimmig die Änderung des Flächennutzungsplans beschlossen, wonach das umstrittene Gebiet „Weißenberg“ an der K51 als Naherholungs- und Tourismusgebiet gesichert werden soll.

Samtgemeindebürgermeisterin Susanne Puvogel informierte über den Stand des Bauvorhabens. „Wir sind gut aufgestellt“, sagte sie, mahnte aber auch: „Wir müssen alle an einem Strang ziehen. Den Hagenern ist noch nicht bewusst, dass täglich mindestens 200 Lkw zusätzlich durch ihren Ort rollen werden, wenn die Deponie entsteht.“ Damit spielte sie auf die eher mäßige Beteiligung der Hagener an der Info-Veranstaltung in der Schützenhalle an. Sie rief die Bürger auf, beim Landkreis Einspruch gegen die Deponie einzulegen.

Wie die Einspruchsschreiben formuliert und begründet werden können, zeigt ein von der Bürgerinitiative erstelltes Faltblatt, das an alle Besucher verteilt wurde. Gegliedert in Bereiche wie Mensch, Tiere und Pflanzen, Boden, Wasser, Luft und Lärm sind 119 Einspruchspunkte aufgelistet, die Anregungen für eigene Überlegungen geben sollen.

Bernd Ricker, Sprecher der Bürgerinitiative, verdeutlichte, dass Deutschland ein großer Importeur von Müll ist: „5 Millionen Tonnen werden jährlich eingeführt, Niedersachsen steht an dritter Stelle der aufnehmenden Bundesländer. Vor diesem Hintergrund machen die Aussagen des Investors Sinn, dass 80 Prozent der Anlieferungen aus Bremerhaven erfolgen sollen.“ Ricker vermutet, dass das Bülkauer Unternehmen importierten Müll in Driftsethe einlagern will.

Karlheinz Knorreck, der bereits bei der Hagener Info-Veranstaltung einen Appell in Form von selbst gedichteten Versen vorgetragen hatte, trat erneut ans Mikrofon. Der 79-jährige Driftsether wartete mit einem neuen Gedicht auf, das er für die Bewohner seines Dorfes geschrieben hatte.

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 10.09.2010 (von Karin Köster)

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