BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Zuversicht nach Kreis-Besuch

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Samtgemeindebürgermeisterin Puvogel: Wir setzen auf Argumente für die Natur und gegen die Deponie.

HAGEN. Noch vor dem Jahresende will die Kreisverwaltung bekanntgeben, wie sie zu den Plänen der Gemeinde und der Samtgemeinde steht, das Gebiet in Driftsethe-Weißenberg für den Naturschutz und die Naherholung zu reservieren – und dort keine Deponie zuzulassen. Dezernent Günter Jochimsen: „Wenn uns die Planung überzeugt, würde das Raumordnungsverfahren der Firma Freimuth eingestellt werden.“

Lesestoff für die nächsten Wochen: Vier Aktenordner umfasst die Änderung des Flächennutzungsplans der Samtgemeinde Hagen. Darin wird unter anderem begründet, warum das für eine Deponie vorgesehene Gebiet in Driftsethe-Weißenberg so wichtig für Naturschutz und Naherholung ist. Bürgermeisterin Susanne Puvogel übergab die Ordner gestern an Landrat Kai-Uwe Bielefeld (links) und den Ersten Kreisrat Günter Jochimsen. Foto us

Zum Routinebesuch weilten gestern Landrat Kai-Uwe Bielefeld und seine Dezernenten im Hagener Rathaus. Dort saßen ihnen die Verwaltungsspitze und die Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden gegenüber, um Erfahrungen, Meinungen und Informationen auszutauschen. Gesprächsstoff gab es reichlich. Vor allem die von der Hadelner Firma Freimuth geplante und beantragte Bauschuttdeponie in Driftsethe beschäftigte die Runde. Immerhin: Nach der Aussage von Kreis- Dezernent Jochimsen blickt Hagens Verwaltungschefin ein wenig zuversichtlicher nach vorn.

Der Grund: „Was wir dort in Sachen Natur- und Landschaftsschutz sowie für Freizeit, Tourismus und Naherholung planen, ist ein stimmiges Gesamtkonzept.“ Zwar höre sie immer wieder die Kritik, dass dieses Konzept erst auf den Weg gebracht worden ist, nachdem die Firma Freimuth ihren Antrag zur Errichtung einer Deponie gestellt hat, „aber das kann man uns eigentlich nicht zum Vorwurf machen“, betont Puvogel. Denn es habe stets geheißen, die ausgebeutete Sandkuhle werde renaturiert. „Und der Anfang dafür war ja schon gemacht. Auch mit der Nutzung des Gebiets zur Naherholung haben wir ja schon begonnen, bevor der Deponie-Antrag gestellt wurde“, ergänzt Puvogel. So sei dort zum Beispiel ein Radwanderweg geschaffen worden.

Als zweites Thema beim Kreis-Besuch stand die geplante Sanierung der Kreisstraße 51 zwischen der Autobahnabfahrt Hagen und Sandstedt im Vordergrund der Gespräche. Weil diese Strecke die Hauptzufahrt zur Weserfähre Sandstedt-Brake ist, befürchten die Fährbetreiber bei einer längeren Bauzeit so starke Einnahmeverluste, dass sie in Existenznot geraten könnten.

Bisher hatte das Kreis-Bauamt geplant, die rund drei Kilometer lange Strecke für 1,8 Millionen Euro in etwa dreimonatiger Bauzeit so zu sanieren, dass die teilweise abgesackte Fahrbahn mit speziellem Betonschaum komplett angehoben wird. Das Land stellte jetzt aber in Frage, dafür die Förderung (75 Prozent) zu übernehmen. Die Förderung soll nur gewährt werden bei einer großen Lösung mit Auskofferung des Fahrbahnunterbaus. Das würde rund vier Millionen Euro kosten und womöglich sechs Monate dauern. „Wir führen Ende dieser Woche das erste Gespräch darüber mit dem Land“, kündigte Kreis-Dezernent Jochimsen an.

Bei der Sanierung der Kreisstraße 51 nach Sandstedt ist wieder alles offen. Wir führen Ende der Woche das erste Gespräch mit dem Land. Günter Jochimsen, Kreis-Dezernent

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 23.09.2010 (von Herbert Klonus)

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