Landrat im Rathaus zu Gast
HAGEN. Mit schwerem Gepäck traten Landrat Kai-Uwe Bielefeld und die Dezernenten Günter Jochimsen und Meike Jahns ihre Rückreise ins Cuxhavener Kreishaus an. Zum turnusmäßigen Gespräch mit Bürgermeisterin und Verwaltung waren sie ins Hagener Rathaus gekommen. Samtgemeindebürgermeisterin Susanne Puvogel nutzte die Gelegenheit, die laufende Flächennutzungsplanänderung für eine naturorientierte Freizeitnutzung zwischen Hagen, Kassebruch und Driftsethe persönlich zu übergeben: „Ein Baustein unserer touristischen Entwicklung“. Auf fünf Kilogramm Papier sind die Pläne dargelegt.
Der erste Kreisrat Günter Jochimsen versprach eine schnelle Prüfung auf Genehmigungsfähigkeit durch den Landkreis. Diese Flächennutzungsplanänderung werde ein „großes Gewicht“ auf das zurzeit laufende Raumordnungsverfahren zur geplanten Bauschuttdeponie in Driftsethe-Weißenberg haben. Seit diese Nutzungspläne für die dortige Sandgrube der Firma Freimuth bekannt wurden, versuchen die Samtgemeinde und die Gemeinde Driftsethe das Gebiet für ihre Belange zu sichern (siehe Bericht auf dieser Seite – zum Artikel)
Wenn unterschiedliche Nutzungsinteressen aufeinanderstießen, wie in diesem Falle – Freizeitnutzung oder Deponie –, schätze Jochimsen die Interessen der Gemeinde als höherrangig ein, denn ihr obliege die Planungshoheit über ihr Gebiet. Allerdings nur auf der Ebene des Raumordnungsverfahrens, für das der Landkreis zuständig sei. Die „eigentliche Genehmigungsbehörde ist das Land Niedersachsen“, das das Plangenehmigungsverfahren vorantreibe und nach Abwägung beider Planungen zu einer Bewertung kommen werde, so Jochimsen weiter.
Weiteres aktuelles Thema war die Umwandlung der Samtgemeinde in eine Einheitsgemeinde. Die Frist der Landesregierung, fusionswilligen Gemeinden bis zu 15 Prozent ihrer aufgelaufenen Kredite abzunehmen, werde bis März 2012 verlängert, berichtete Bielefeld. Damit würde den im Herbst 2011 neu gewählten Gemeindeparlamenten die Gelegenheit zur erneuten Meinungsäußerung gegeben. Die Diskussion in den Räten solle wieder aufgenommen werden. „Wir sollten die Hand ausstrecken und das Geld mitnehmen“, warb er bei den Bürgermeistern. Im vergangenen Jahr war eine Fusion am Nein des Bramstedter Rates gescheitert; Sandstedt, Uthlede und Hagen bekannten sich zu einer Einheitsgemeinde, der Wulsbütteler und Driftsether Gemeinderat haben sich zu dem Thema bisher nicht geäußert.
Quelle: OSTERHOLZER KREISBLATT vom 24. September 2010 (von Luise Bär)