BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Neue Chance für Deponie-Gegner

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Schutthalde im Nachbarkreis könnte Freimuth-Pläne durchkreuzen

Hagen/Driftsethe. Auf drei Wegen könnten die Pläne für die von der Firma Freimuth geplante Bauschuttdeponie in Driftsethe nun selbst ein Fall für die Müllkippe werden. Erstens: Das Gebiet wird – wie von der Samtgemeinde angestrebt – zum Naherholungsgebiet. Zweitens: Die Planungsunterlagen von Freimuth sind mangelhaft – das behauptet ein Beratungsbüro aus Hamburg. Und drittens, und das ist der Knüller: Es ist gar keine Deponie notwendig, weil nämlich im Nachbarkreis auch eine geplant ist.

In dieser Sandgrube möchte die Firma Freimuth eine Deponie errichten. Foto: rki

Fast 70 Seiten umfasst die Stellungnahme der Samtgemeinde Hagen zum Raumordnungsverfahren der Firma Freimuth. Der Rat der Samtgemeinde will das Schriftstück am kommenden Dienstag auf den Weg bringen. Als besondere Überraschung ist darin der Plan der Kaltrecycling GmbH im Landkreis Rotenburg-Wümme enthalten, durch Umwidmung einer ehemaligen Hausmülldeponie eine Bauschuttdeponie zu schaffen. Diese läge dann in Haaßel zwischen Bremervörde und Zeven.

„Damit ist die Argumentation des Landes Niedersachsen, im Nordwesten fehle es an einer Bauschuttdeponie, nicht mehr aufrechtzuhalten“, freut sich Samtgemeindebürgermeisterin Susanne Puvogel (SPD). Hilfe für die Stellungnahme holte sich die Samtgemeinde beim Büro für Umweltfragen aus Hamburg. Die beiden Autoren der Stellungnahme, Klaus Koch und Peter Gerhardt, telefonierten im Rahmen ihrer Arbeit die benachbarten Landkreise ab und wurden in Rotenburg-Wümme fündig. „Rotenburg liegt viel zentraler für die Region als es Driftsethe je sein kann“, freut sich Puvogel über diesen neuen Aspekt.

„Unterlagen unvollständig“
Doch nicht nur auf die Deponie im Nachbarkreis stützt sich die Argumentation der 70-seitigen Stellungnahme: Die Samtgemeinde listet eine Menge weiterer Kritikpunkte gegenüber den bisher vorgelegten Raumordnungsunterlagen der Firma Freimuth auf: So seien die Unterlagen unvollständig und es fehle besonders der Vergleich von Standortalternativen. Auch die Beschreibung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für die Umweltbeeinträchtigung würden nicht genannt. Zudem vermisse man neben ausführlichem Kartenmaterial eine Bestandsaufnahme der Flora und Fauna des Gebiets. „Die vorgelegten Unterlagen sind nicht geeignet, die Raumverträglichkeit des Vorhabens zu beurteilen“ fassen die Autoren zusammen. Angesichts dieser Argumente zeigt sich Puvogel zuversichtlich, dass eine Raumverträglichkeit der Deponie nicht gegeben ist, und das Raumordnungsverfahren gekippt werden könnte.

Mut macht der Samtgemeindeverwaltung auch der turnusmäßige Besuch der Verwaltungsspitze des Landkreises. Dabei gab die Samtgemeinde Landrat Kai-Uwe Bielefeld vier Aktenordner für die Flächennutzungsplanänderung mit auf den Weg. Bis Jahresende will der Landkreis eine Entscheidung fällen. Wenn die Planung überzeuge, werde das Raumordnungsverfahren von Freimuth eingestellt, so Dezernent Günter Jochimsen

Quelle: SONNTAGSJOURNAL vom 26.09.2010 (von Roswitha Kistner)

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