Süditalienische Metropole droht erneut im Abfall zu ersticken
NEAPEL. Zwei Jahre nach der großen Müllkrise droht Neapel wieder in einem Berg von Abfällen zu versinken. Bis zu 800 Tonnen Müll stapeln sich an den Straßen der süditalienischen Metropole.
Unbekannte Täter haben Dutzende Müllautos angesteckt und zerstört, andere zünden nachts die riesigen Abfallberge an. Um Müllmänner und ihre Fahrzeuge beim Transport besser zu schützen, werden sie von der Polizei eskortiert, entschied der neapolitanische Polizeichef Santi Giuffre. Noch ist die zum Himmel stinkende Müllkrise allerdings noch nicht so dramatisch wie vor gut zwei Jahren, als sich nach Berechnungen der Turiner Tageszeitung „La Stampa“ nahezu das Zehnfache an Abfällen in den Straßen türmte.
Die Lage könnte sich aber weiter verschärfen, weil es nach wie vor an Deponien mangelt. Im nahe gelegenen Terzignano soll zwar eine zweite Anlage eröffnet werden, doch häufen sich die Bürgerproteste dagegen.
Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi hatte das Abfallproblem Neapels damals durch Sondereinsätze der Müllentsorgung zumindest teilweise bewältigt. Gut zwei Jahre später scheint der Ausgangspunkt praktisch wieder erreicht.
Bei Auseinandersetzungen mit Demonstranten wurde der Vize-Polizeichef von Neapel von einem Stein im Gesicht verletzt. Er hatte versucht, mit Demonstranten zu verhandeln, die eine Deponie blockierten.
Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 27.09.2010 (von dpa)
[yellow_box]Anmerkung: Da stellt sich dem aufmerksamen Leser die Frage:
„Wird das wieder Importmüll für Bremerhaven?“