BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Wir setzen auf die Naherholung

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Politik und Verwaltung in der Samtgemeinde einig: Am Weißen Berg in Driftsethe soll keine Bauschuttdeponie entstehen

HAGEN/DRIFTSETHE. „Wir machen keine Verhinderungsplanung, sondern wollen die natürlichen Reize des Gebiets am Weißen Berg für die Naherholung und den Tourismus nutzen und ausbauen.“ Samtgemeindebürgermeisterin Susanne Puvogel und die Spitzen der Samtgemeinderatsfraktionen haben gestern noch einmal eindeutig gegen die beantragte Bauschuttdeponie in Driftsethe Stellung genommen.

Politiker und Verwaltungsspitze sind sich einig: In Driftsethe soll keine Bauschuttdeponie entstehen, sondern Naherholung und Tourismus sollen ausgebaut werden. Von links: Bauamtsleiter Günter Schemkes, Fraktionsvorsitzender Udo Allmers (CDU), Samtgemeindebürgermeisterin Susanne Puvogel (SPD), Fraktionschef Leo Mahler (SPD) und Driftsethes Bürgermeister Heiner Schöne (Bürgerfraktion) setzen auf den sanften Tourismus. Foto: us

Damit in dem Gebiet am Weißen Berg von dem Abbruchunternehmen Bodo Freimuth keine vollendeten Tatsachen geschaffen werden, hat der Driftsether Gemeinderat eine Veränderungssperre beschlossen. Sie gilt zunächst zwei Jahre und kann zwei Mal um jeweils ein Jahr verlängert werden. „Damit haben wir Zeit gewonnen, um unsere Planungen fortzuführen“, betont Verwaltungschefin Puvogel. Dazu zählen die Änderung des Flächennutzungsplans und die Umsetzung des gerade vom Rat beschlossenen Bebauungsplans „Schatzgrube Weißenberg“. Rund 20 Hektar groß ist diese Fläche. Eigentümer sind die Firmen Freimuth aus Bülkau (11,4 Hektar) und Mehrtens aus Bramstedt (8,5 Hektar). Der Begriff „Schatzgrube“ für den Bebauungsplan stammt vom Bremer Institut für Stadt und Raumplanung instara, das ein Naherholungskonzept für den Weißenberg entwickelt hat.

„STRUKTUREN NUTZEN“

„Wir wollen die vorhandenen Natur- und Freizeitstrukturen wie Rad- und Wanderwege und den Lehrpfad aufnehmen, weiterentwickeln und ergänzen“, gibt Landschaftsarchitektin Nina Kamprad die Richtung vor. Als Landschaftsschätze bezeichnet sie zum Beispiel die landschaftlichen Besonderheiten in dem Gebiet wie die Geestkante, das Torfabbaugebiet oder die Allee nach Driftsethe. Info-Tafeln an zentralen Stellen sollen die Besucher über die „Schätze“ unterrichten. Die nördliche Hälfte des Bebauungsplanbereichs soll als Erlebnislandschaft genutzt werden. „Die Besucher sollen selber erleben können, was Torf- und Sandabbau bedeuten. Dafür sind spielerische Elemente geplant.“ Eine Strandsportfläche für Volleyball und Fußball, ein Reitparcours mit Naturhindernissen und ein Grillplatz komplettieren die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten.
„Das Gute ist, dass die Verwirklichung der Ideen nicht viel kostet, weil vieles schon vorhanden ist und nur ausgebaut werden muss“, freut sich Driftsethes Bürgermeister Heiner Schöne. Samtgemeindebürgermeisterin Puvogel hofft, mit der Realisierung des Vorhabens die Zahl der Übernachtungen in der Samtgemeinde von derzeit 240 000 jährlich deutlich steigern zu können

Plan Weißenberg

Fläche: rund 20 Hektar. Eigentum: Firma Freimuth besitzt 11,4, Firma Mehrtens 8,5 Hektar.
Firmenziele: Sandabbau, Bauschuttdeponie, Bodenablagerung.
Bebauungsplan: sieht Ausbau der Naherholung und touristischen Nutzung vor.
Entscheidung: trifft die Landkreisverwaltung

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 24. Dezember 2009 (von Herbert Klonus)

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