BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Bürger haben Angst vor Asbestbergen

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Unterschriftenaktion gegen Bauschuttdeponie

DRIFTSETHE. 674 Unterschriften sammelte die Bürgerinitiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe innerhalb weniger Tage. Jetzt versendete Initiator Bernd Ricker die Unterschriftenliste samt einem Brief an die Verwaltungen auf Gemeinde-, Samtgemeinde- und Kreisebene sowie an die Fraktionsvorsitzenden des Kreises und des niedersächsischen Landtages.

Karlheinz Knorreck (links) beteiligt sich an der Unterschriftenaktion der Bürgerinitiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe, die Bernd Ricker (rechts) ins Leben gerufen hat. Foto kkö

Die Initiative fordert in dem Anschreiben die Politiker auf, sich gemäß ihrer Verantwortung zu verhalten und die Bürger „vor der geplanten gesundheitsgefährdenden Bauschuttdeponie und dem industriellen Schwerlastverkehr mit all seinen Belastungen zu schützen, indem sie diese Projekte südwestlich Driftsethes ablehnen und verhindern.“ Die Firma Bodo Freimuth Abbruch und Recycling GmbH aus Bülkau will unter anderem Aschen, Schlacken, Baustoffe und Asbestabfälle in der ehemaligen Bunte-Sandgrube an der Kreisstraße in Driftsethe bis zu einer Höhe von 32 Metern lagern. Der Bauschutt soll nicht nur aus dem Kreis Cuxhaven, sondern auch aus den Kreisen Rotenburg, Osterholz-Scharmbeck, Stade sowie aus den Städten Bremerhaven und Bremen angeliefert werden.

„Wir wollen nicht der Abfalleimer für die Elbe-Weser-Region sein“, sagt Bernd Ricker. Vom Kreis war festgelegt worden, dass die Sandkuhle nach Ende des Sandabbaus renaturiert werden soll, doch durch den Verkauf an Freimuth könnte diese Verordnung möglicherweise keinen Bestand mehr haben, befürchtet die Bürgerinitiative.
Der bereits renaturierte Bereich der Sandkuhle ist dicht von hohen Gräsern bewachsen. „Dort haben sich schon Uferschwalben angesiedelt“, berichtet der Driftsether Karlheinz Knorreck, der sich an der Unterschriftenaktion
beteiligte.

„WIR WOLLEN IN RUHE LEBEN“

„Wir alle haben große Bedenken, wenn dort ein Riesenberg aus Asbest und anderen bedenklichen Materialien entsteht“, fasst Bernd Ricker die Sorgen der Driftsether und Kassebrucher Anwohner zusammen. Auch der mit der Deponie verbundene Schwerlastverkehr beunruhigt die Gemüter. „Wir wollen hier weiter in Ruhe leben“, stellt Ricker klar.
Gegenüber der geplanten Bauschuttdeponie beabsichtigt die Firma Georg Mehrtens aus Bramstedt eine 30 Hektar große Sandkuhle einzurichten. Prinzipiell hat die Bürgerinitiative nichts dagegen – wenn während des Sandabbaus auf den Schutz vor Lärm und Staub geachtet und nach dem Abbau eine Renaturierung vorgenommen wird.

Sorgen macht man sich, dass auch aus diesem Gebiet einmal eine Deponie werden könnte. Die Bürgerinitiative plant weitere Protestaktionen. (kkö)

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 3. Oktober 2009

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