BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Protestschilder gegen Deponie

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DRIFTSETHE Zwölf Protestschilder entlang der Kreisstraße 51 zwischen Hagen und Sandstedt künden vom Unmut der Bürgerinitiative gegen die geplante Bauschuttdeponie Driftsethe. Aufschriften wie ,,Asbest macht todkrank“ sollen die Menschen in der Samtgemeinde aufrütteln. Viele Driftsether befürchten die Einlagerung gefährlicher Stoffe und hohes Lkw-Aufkommen.

Karl-Heinz Knorreck, Bernd Ricker und Karlheinz Janssen (von links) stellten die von der Bürgerinitiative angefertigten Protestschilder entlang der Kreisstraße 51 in Driftsethe auf. Foto: kkö

Die teilweise bereits renaturierte, 13 Hektar große Sandkuhle an der K51 in Driftsethe ist Bestandteil eines geplanten Erholungsgebietes, das durch Lehrpfad, Wanderwege, Spielplatz, Reitwege und weitere Freizeitangebote aufgewertet werden soll. Das Projekt ,,Landschaftsschatzsuche“ wird auf Samtgemeindeebene seit längerem geplant mit dem Ziel, den Nahtourismus weiter zu fördern. Doch dann kaufte die Bülkauer Firma Bodo Freimuth Abbruch und Recycling GmbH die Sandkuhle, um dort eine Bauschuttdeponie einzurichten. Dem Vorbesitzer, der Firma Bunte, hatte der Kreis noch die Auflage gemacht, die Sandkuhle nach dem Abbau zu renaturieren.

,,Wir hatten uns auf die Renaturierung verlassen, die Pläne für die Deponie kamen überraschend“, so Samtgemeindebürgermeisterin Susanne Puvogel.
Um den Naturwert, des Gebietes zu sichern, beschloss der Samtgemeinderate eine Flächennutzungsplanänderung. Nun muss die Kreisverwaltung in Cuxhaven entscheiden: Die Genehmigung der Flächennutzungsplanänderung würde die Bauschuttdeponie vermutlich zum Scheitern bringen. Die Entscheidung wird etwa in sechs Monaten erwartet.

Der Gemeinderat Driftsethe wird einen Bebauungsplan aufstellen, der ebenfalls vom Kreis genehmigt werden muss. „Wir wollen sattelfest sein, damit wir einer möglichen Klage standhalten können“, begründet Bürgermeister Heiner Schöne das Vorgehen. „Kann sein, dass alles bei Gericht endet“, schließt auch Hagens Bauamtsleiter Günter Schemkes einen Rechtsstreit nicht aus. Er regt Gespräche mit allen Beteiligten an. Parallel zu den Anliegen der Hagener wird vom Kreis auch Freimuths Antrag auf Genehmigung der Deponie im Raumordnungsverfahren bearbeitet.

Viele Driftsether Bürger wollen aber nicht. geduldig auf Behördenbeschlüsse warten, sondern engagieren sich in der Bürgerinitiative.
„Ich hoffe sehr, dass in der Bevölkerung Stimmen laut werden, denn das wird das Einzige sein, was die Deponie verhindern kann“, sagt Elisabeth van der Elst, die nur etwa 100 Meter vom umstrittenen Gebiet entfernt wohnt. Nach Informationsabend und Unterschriftensammlung sind die Protestschilder in weiteres Mittel, noch mehr Mitstreiter zu gewinnen. Demnächst soll in Hagen auch eine Demonstration stattfinden. (kkö)


Drei Fragen an
Heiner Schöne Bürgermeister der Gemeinde Driftsethe:

1. „Stark erhöhter Lkw: Verkehr ist die Hauptgefahr“ – Was macht das Leben in Driftsethe für Sie so lebenswert?
Der dörfliche Charakter. Nachbarschaftshilfe wird praktiziert, man lebt hier sehr ruhig, aber nur einen Katzensprung von Einkaufsmöglichkeiten und größeren Städten entfernt. Insgesamt ist es noch ein idyllisches Dorf in dem man sich gegenseitig kennt und grüßt.

2. Welche Gefahren sehen Sie wenn die Deponien entstehen würde?
Hauptgefahr ist für mich das wahrscheinlich stark erhöhte Lkw-Aufkommen. Meine Befürchtung ist, dass die Autobahn-Anbindung nicht genutzt wird, insbesondere für den Verkehr aus Stade und Rotenburg. Außerdem hat das Gebiet einen hohen Naherholungswert, der dann verloren ginge.

3. Die Driftsether wollen die Deponie verhindern. Was können Sie tun?
Wir wollen mit Unterstützung der Samtgemeinde durch raumordnerische Planung den Erholungs- und Naturwert dieses Gebietes sichern. Und natürlich begrüße ich die Aktivitäten der Bürgerinitiative.

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 24. November 2009

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