Puvogel: Keine Standsicherheit
Driftsethe. Für Unruhe sorgt die Markierung von über 100 Linden in der Driftsether Weißenbergstraße. Auf der Samtgemeinderatssitzung im Rechtenflether Gasthaus Mensing fragte eine Anwohnerin nach.
„Die Bäume sind krank und abgängig“, erklärte Samtgemeindebürgermeisterin Susanne Puvogel (SPD). Bei einer Baumkontrolle durch Bauhofmitarbeiter seien die Baumschäden festgestellt worden. Die Standsicherheit sei nicht mehr gegeben. „Wir müssen unserer Verkehrssicherheitspflicht nachkommen“.
Die über 100 Jahre alte Driftsether Allee, die als Samtgemeindeverbindungsstraße ausgewiesen ist, verbindet Driftsethe mit dem Ortsteil Weißenberg. Bevor die Sägen angesetzt werden, solle ein weiteres Baumgutachten eingeholt werden, erklärte Puvogel weiter. In der nächsten Bauausschusssitzung am 7. April stehe das Thema auf der Tagesordnung.
Die Linden in der Weißenbergstraße in Driftsethe müssen wahrscheinlich wegen fehlender Standsicherheit gefällt werden. Foto: Luise Bär
„Ist die Allee denn nicht geschützt?“, wunderte sich Altbürgermeister und Ortsheimatpfleger Lüder Wittpenn. Er war von einem Schutzstatus der Bäume ausgegangen, die die eineinhalb Kilometer lange Weißenbergstraße einrahmen. Die Straße wurde um 1880 gebaut, als eine Verkoppelung durchgeführt wurde, die einer heutigen Flurbereinigung nahe kommt. Wittpenn vermutet, dass zu dieser Zeit die Linden gepflanzt wurden.
Vor der Druckerei Wüst endet die Allee. Gerhard Wüst freut sich bei jeder Heimkehr über die markante Dorfeinfahrt. So geht es auch vielen seiner Kunden, die von der Autobahn kommend in die Driftsether Allee einbiegen. „Viele haben mich auf diese schöne Allee angesprochen, besonders beim Hindurchfahren im Sommer kann sich kaum jemand ihrem herrlichen Eindruck entziehen.“ Auch er ist verwundert, dass die Allee nicht geschützt ist. Als er eine neue Zufahrt plante, war eine der Landkreis-Bauauflagen, die davor stehende Linde zu erhalten.
Über die weitere Vorgehensweise in der Weißenbergstraße soll im Bauausschuss beraten werden. In der Vorlage heißt es, dass die Allee aus touristischer und ökologischer Sicht eine hohe Bedeutung für die Samtgemeinde habe. Der Flächennutzungsplan „Freizeit und Erholung“ für dieses Gebiet sei gerade rechtskräftig geworden.
In dem landschaftsökologischen und freiraumplanerischen Konzept der Samtgemeinde ist die Linden-Allee als „Landschaftsschatz“ fester Bestandteil.
Quelle: OSTERHOLZER KREISBLATT vom 01.04.2011 von Luise Bär
[yellow_box] Anmerkung: Was haben die Bauhofmitarbeiter eigentlich bei den Überprüfungen der vergangenen Jahre festgestellt? Der Zustand der Bäume kann sich doch nicht innerhalb eines Jahres (seit der letzten Überprüfung) so verschlechtern, dass von den etwa 200 Bäumen 189 Bäume nicht mehr standsicher sind.
Die Einordnung der Schäden beginnt mit der Kategorie 4 (geringe Schäden) über die Kategorie 3 (kleinere und größere Schäden die mittelfristig erledigt werden sollten) und der Kategorie 2 (gefährliche Schäden die in Kürze bearbeitet werden müssen) bis zur Kategorie 1 (schwere Schäden die klar einzuschätzen sind und die umgehend beseitigt werden müssen. In der Regel Fällung der Bäume!)[/yellow_box]