BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Weitere Schilder zur Spurensuche

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Bürgerprojekt schreitet voran

Driftsethe-Weißenberg. Spurensuche – so heißt das Bürgerprojekt, dass die Natur und Lokalgeschichte in Driftsethe-Weißenberg lebendig werden lässt. Mitglieder der Bürgerinitiativen M.U.T. und Driftsethe-gegen-Bauschuttdeponien stellten jetzt weitere Informationstafeln auf, die die Spurensuche erleichtern.

„Das Gebiet am Weißenberg ist reich mit schützenswerten Kostbarkeiten gesegnet, darauf wollen wir aufmerksam machen“, erläuterte Karla Mombeck, eine der Initiatoren.

Uferschwalben in den Sandgruben, tierische Bewohner des angrenzenden Landschaftsschutzgebietes, Hügelgräber aus der Bronzezeit oder die geschützte Ahorn-Allee wurden bereits in Wort und Fotos auf wetterfesten Hinweistafeln beschrieben.

Am Ende der Ahornallee (hinter den Sandgruben) kann jetzt die Geschichte des nahe gelegenen Mausoleums studiert werden. Im Jahr 1854 wurde hier der jung verstorbene Sandstedter Bauer Jacob Illjes bestattet, um den sich eine tragisch-romantische Liebesgeschichte rankt.

Ein weiteres Schild wurde an dem ehemaligen Restaurant mit dem Namen „La Caravella“ aufgestellt. Der mächtige Rotsteinbau mit seinem schlanken Turm und der Wetterfahne hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich, verrät die Informationstafel. 1900 gründeten die Gemeinden in der Osterstader Marsch (Sandstedt, Rechtenfleth, Neuenlande und Büttel) dort ein Waisenhaus.

Neben den Waisenkindern wurden hier die unehelichen Kinder der Bauernmägde großgezogen. Von 1930 bis 1975 diente es als Altersheim. Baubüro (Autobahnbau) und Asylbewerberheim. Zuletzt zum Gastronomiebetrieb umgebaut, steht das Haus seit mehr als einem Jahr leer.

„Dieses Gebiet mit seiner einzigartigen Mischung aus Natur und Lokalgeschichte ist ein lebendes Geschichtsbuch, das lassen wir uns nicht zerstören“, weisen die BI-Mitglieder darauf hin, dass hier womöglich eine Bauschuttdeponie entstehen könne. Die Proteste gegen die Pläne eines Unternehmers laufen seit über einem Jahr (wir berichteten).

Foto Luise Bär

 

Mit der beginnenden Freiluftsaison wünschen sich die „Spurenleger“, dass viele Radfahrer und Wanderer das Gebiet erkunden und sich verzaubern lassen von der einzigartigen Mischung aus Natur und Geschichte.

Heino Fromme, Jakob Mombeck und Susanne Kosuch (von links) stellten die Informationstafel zur Geschichte des Waisenhauses auf.

Quelle: OSTERHOLZER KREISBLATT vom 16.04.2011 von Luise Bär

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