BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Ein Rastplatz für Radler auf Schatzsuche

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Bauausschuss spricht sich für Bebauungsplan „Torfschatzebene Grienenbergsmoor” aus

HAGEN. Mit einem neuen Bebauungsplan will die Gemeinde Hagen die Voraussetzungen für die Erlebnislandschaft „Torfschatzebene Grienenbergsmoor“ schaffen. Der Hagener Bauausschuss hat jetzt einstimmig die Aufstellung empfohlen.

Grundlage für die Planung ist der kürzlich in Kraft getretene Flächennutzungsplan (F-Plan) der Samtgemeinde Hagen „Sondergebiet Erholung und Freizeit“ zwischen Hagen und Driftsethe-Weißenberg. Darin sind zwei Erlebnislandschaften vorgesehen, die die Themen Rohstoffabbau, Renaturierung der abgebauten Flächen und gleichzeitig Spiel-, Sport- und Rastmöglichkeiten als Schwerpunkt ausweisen. Damit sollen attraktive Naherholungsangebote geschaffen und der Tourismus angekurbelt werden. Im Grienenbergsmoor sind Infotafeln über den Abbau des Rohstoffes Torf geplant.

Blick in das Grienenbergsmoor bei Kassebruch: Die Gemeinde Hagen will per Bebauungsplan eine einen Hektar große Fläche für eine Erlebnislandschaft Rohstoffabbau Torf sichern. Foto: Luise Bär

Der vorgelegte Bebauungsplan (B-Plan) soll eine Fläche von rund einem Hektar umfassen. Vorerst sei ein kleiner Rastplatz für Radfahrer und Fußgänger vorgesehen, die auf einer der Routen auf Landschaftsschatzsuche durch Moor und Geest unterwegs seien. Auf Tafeln soll über die Entstehung der Moore informiert werden, über ihre Bedeutung für Klima, Tier- und Pflanzenwelt und ihre wirtschaftliche Nutzung, erklärte Bauamtsleiter Jan-Christian Voos. Ziel sei es schließlich, einen Moor-Erlebnispfad anzulegen.

Das Planungsgebiet liegt westlich des Kassebrucher Ortsteils Grienenberghausen in Richtung Autobahn. Seit Anfang der 90er-Jahre wird im Grienenbergsmoor auf knapp 90 Hektar der Torf industriell abgebaut. Die Flächen sind im Eigentum der dort tätigen Firma. Die vom Landkreis Cuxhaven erteilte Abbaugenehmigung enthalte keine Befristung, die Antragsteller gehen von 30 Jahren aus, erklärte Sieghard Haude, Fachgebietsleiter des Naturschutzamtes. Im Anschluss sei eine Wiedervernässung und Renaturierung vorgesehen.

Die Ausweisung von Flächen für Freizeit und Erholung war in der Samtgemeinde in Gang gekommen, nachdem die Pläne eines Recyclingunternehmens bekannt geworden waren, das in einer Sandgrube am Weißenberg eine Bauschuttdeponie errichten möchte. Die Samtgemeinde, die den Touristikbereich stärken will, reagierte mit den Festsetzungen im F-Plan, um ihre Pläne zu sichern.

Die Gemeinde Driftsethe hat für die Sandgruben am Weißenberg bereits den Bebauungsplan „Schatzgrube Weißenberg“ verabschiedet, gegen den vom Deponieplaner ein Normenkontrollverfahren beim Oberverwaltungsgericht in Lüneburg eingeleitet wurde. Auch zwei Bürgerinitiativen gegen eine Bauschuttdeponie sind tätig geworden und haben viele kulturhistorische und naturkundliche Besonderheiten in ihrem Bürgerprojekt „Spurensuche“ mit Hinweistafeln kenntlich gemacht, die zu Erkundungstouren einladen.

Quelle: OSTERHOLZER KREISBLATT vom 14. Juli 2011 von Luise Bär

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