BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Deponie Haaßel in der Kritik

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Gewerkschaft veranstaltet Podiumsdebatte mit Kreistagskandidaten

SELSINGEN. Nicht nur in Driftsethe in der Samtgemeinde Hagen wehren sich die Bürger gegen die geplante Boden- und Bauschuttdeponie, auch im Nachbarkreis Rotenburg/Wümme mehren sich die Kritiker gegen eine in Haaßel geplante Deponie. Jetzt war das Vorhaben Thema einer Podiumsdiskussion.

Dazu hatten die Verdi-Ortsvereine Bremervörde-Zeven und Rotenburg eingeladen, um die Parteimeinungen kurz vor der Kommunalwahl festzustellen. Gunnar Wegener, stellvertretender Geschäftsführer des Verdi-Bezirks Nordniedersachsen-Bremen, moderierte den Diskussionsabend.

Die Seedorfer Firma Kriete Kaltrecycling GmbH plant auf einem rund elf Hektar großen Areal zwischen Haaßel und Anderlingen eine Bauschuttdeponie der Klasse I für mäßig belastete mineralische Abfälle. Bei der Bevölkerung stößt die Deponie auf massiven Widerstand. Die politischen Positionen zur geplanten Mülldeponie sind für etliche Bürger in der Samtgemeinde Selsingen ein wesentlicher Wahlentscheidungsfaktor. Kornelia Postels aus Haaßel sprach am Dienstag vielen Selsingern aus der Seele: „Ich bin gegen eine Deponie. Nun frage ich Sie, wem soll ich meine Stimme geben? Und wer steht nach der Wahl noch hinter mir?“

Jürgen Krentzel (WFB) sprach sich klar gegen die Deponie aus: „Diese Giftmülldeponie gehört nicht nach Haaßel.“ Auch der SPD-Politiker Ralf Borngräber beäugte die Deponie kritisch: „Nach jetzigem Stand sind wir dagegen.“ Das Planungsverfahren sei aus seiner Sicht ein Beispiel für „intransparentes Arbeiten“.

Elke Twesten (Bündnis 90/Die Grünen) kritisierte den Verlauf der Planungen: „Die politische Ebene wurde in diesem Fall von der Verwaltung weitgehend übergangen.“ Im Regionalen Raumordnungsverfahren wurde das Areal zwischen Haaßel und Anderlingen als Vorranggebiet für Natur und Landschaft ausgewiesen. „Eine Mülldeponie in einem Naturschutzgebiet. Wie soll das zusammen passen?“, empörte sich Twesten.

Der FDP-Kreistagsabgeordnete Peter Fröhlich sagte, dass der Landkreis geeignete Flächen für eine Bauschuttdeponie suchen müsse. Das Wort „Giftmülldeponie“ hält Fröhlich aber für unangemessen. Der CDU-Politiker Heinz-Günter Bargfrede lehnte eine Mülldeponie in Haaßel ab, sofern Gefahren für Mensch und Umwelt bestünden.

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 24.08.2011 „Neues aus dem Kreis Rotenburg“

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