BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Deponie als Schreckgespenst

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DRIFTSETHE. Das kann dauern: Frühestens 2013 wird das Oberverwaltungsgericht in Lüneburg über die Normenkontrollklage des Unternehmers Bodo Freimuth aus Bülkau entscheiden, der in Driftsethe-Weißenberg eine Bauschuttdeponie errichten will. Mit der Klage wehrt sich der Hadelner gegen den Bebauungsplan für das Gebiet. Naherholung und Tourismus werden in dem Plan großgeschrieben.

Für die Mitglieder der Bürgerinitiativen „Driftsethe gegen Deponie“ und „Mut“ ist der Kurs klar: Eine Bauschuttdeponie darf hier nicht entstehen. Sie stellten Informationstafeln auf, die auf die Kultur- und Naturschönheiten im Gebiet Driftsethe-Weißenberg aufmerksam machen. Foto bau

„Und das soll auch so bleiben“, betont Hagens Samtgemeinde-bürgermeisterin Susanne Puvogel (SPD). Deshalb sollen auch die Bemühungen fortgesetzt werden, das Gebiet als Ausflugsziel noch attraktiver zu gestalten. Am Weißenberg sollen Erlebnislandschaften entstehen, die sich mit den Themen Rohstoffabbau und Renaturierung beschäftigen. Außerdem sollen Spiel- und Sportmöglichkeiten geschaffen werden.

„Der Parkplatz ist angelegt, die Wanderwege sind freigeschnitten und hergerichtet und die Bürgerinitiative Mit us tosamen hat ja auch schon viel zu dem Vorhaben beigetragen“, fasst die Verwaltungschefin zusammen. Engagierte Mitglieder der Initiative haben Info-Tafeln angefertigt und aufgestellt, die über Flora und Fauna in dem Gebiet aufklären.

Bei einem Spaziergang über einen drei Kilometer langen Wanderweg gibt es eindrucksvolle Alleen mit mehr als 100 Jahre alten Ahornbäumen, Hügelgräber und ein im Wald verstecktes, uraltes Mausoleum zu entdecken.

„Wir gehen davon aus, dass die Normenkontrollklage abgewiesen wird“, sagt Susanne Puvogel. Dabei stützt sie sich auch auf den Landkreis, der die Änderung des Flächennutzungsplans, mit dem die Samtgemeinde auf Naherholung und Renaturierung setzt, genehmigt hat.

„Deshalb gehen wir unseren Weg weiter und setzen die Pläne für das Gebiet ,Schatzgrube Weißer Berg‘ auch weiter um.“ Wenn es Vorhaben gebe, die mit Kosten verbunden seien, müsse allerdings erst der neugewählte Samtgemeinderat darüber entscheiden.

Puvogel macht aber auch darauf aufmerksam, dass der Unternehmer Freimuth noch die Möglichkeit hat, vor einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts ein Planfeststellungsverfahren für die Errichtung einer Bauschuttdeponie beim Staatlichen Gewerbeaufsichtsamt in Lüneburg zu beantragen.

Sollte Freimuth den Antrag stellen, müsste das Gewerbeaufsichtsamt eine „Abwägungsentscheidung“ treffen. Dazu gehört auch die Beurteilung der Frage, ob und wie viel Bedarf es in der Region überhaupt für eine Bauschuttdeponie gibt.

Im nur rund 80 Kilometer von Driftsethe entfernten Ort Haaßel (Kreis Rotenburg/Wümme) plant ein Unternehmer aus Seedorf eine über 20 Hektar große Deponie. Dieses Vorhaben ist vorerst gestoppt, weil der Landkreis ihm nach großen Bürgerprotesten den Verkauf eines fünf Hektar großen Grundstücks verweigerte.

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 29.9.2011 (von Herbert Klonus)

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