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Hühnerkot ist schlimmer

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Biolandbauer: Dünger nicht gleich Dünger – Biogas im Prinzip okay

BEVERSTEDT Zu viel Nitrat in Gewässern – mit diesem Problem setzt sich auch die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) auseinander. Die Gemeinschaft versteht sich als Alternative zu Bauernverband und Landvolk und will für sozial- und umweltverträgliche Betriebsführung eintreten.

Rademacher
Foto SJ

Im Zusammenhang mit der Zunahme von Biogasanlagen weist AbL-Vertreter und Biolandbauer Jürgen Rademacher aus Beverstedt-Thaben darauf hin, dass die aufs Feld ausgebrachten Gärreste nicht so gut in Humus umgewandelt würden wie tierischer Dünger. Das Problem: „Die Humusschicht dient nicht nur als Wasser- und Nährstoffspeicher, sondern schützt den Boden auch vor Erosion“, erklärt Rademacher. Welche Folgen Bodenerosion im schlimmsten Fall haben kann, zeigte sich laut Umweltschützern vor eineinhalb Jahren auf der Autobahn 19 bei Rostock: Ein Sandsturm verursachte dort eine Massenkarambolage mit acht Toten und 131 Verletzten.

Doch auch tierischer Dünger sei nicht gleich tierischer Dünger, betont Rademacher. Hühnerkot beinhalte mehr Stickstoff als Rindergülle. Der Trend zu immer mehr Geflügelmast-Anlagen verstärke also auch die Nitratproblematik. Erschwerend komme hinzu, dass die oftmals gewerblich betriebenen Mastanlagen nicht an das Vorhandensein von Flächen gekoppelt seien und daher nicht nachgewiesen werden müsse, wo der Mist bleibt.

Die AbL sieht in der Abkehr von industrieller Massentierhaltung einen der Auswege aus der Nitratbelastung. In puncto Biogasanlagen möchte man hingegen „nur“ eine andere Gestaltung. „Nichts spricht gegen Anlagen, die mit hofeigenen Stoffen und unter Einhaltung einer Fruchtfolge betrieben werden“, betont Jürgen Rademacher. Dies könne gut mit kleinen Anlagen bewerkstelligt werden. „Gefördert werden aber leider mehr die Großen.“

Quelle: Sonntagsjournal vom 09.09.2012 von Susanne Seedorf

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