BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Sand – Die neue Umweltzeitbombe

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Sand ist heutzutage Bestandteil zahlreicher Alltagsprodukte, häufiger noch als Erdöl. Wir finden Sand in Nahrungsmitteln, Kosmetika, Putzmitteln, aber auch in elektronischen Produkten wie Computern, Handys und Kreditkarten.

Foto ARTE

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Der größte Sandbedarf entsteht jedoch durch den weltweiten Bauboom aufgrund des Bevölkerungswachstums und der wirtschaftlichen Entwicklung in den Schwellenländern. Stahlbeton besteht zu einem Drittel aus Zement und zu zwei Dritteln aus Sand.

Angesichts dieses Bedarfs wurde Sand in den letzten Jahren zu einer Ressource von entscheidender Bedeutung. Wüstensand ist – man mag es kaum glauben – nicht zur Betonverarbeitung geeignet. Deshalb haben Baukonzerne bislang Sand aus Flussbetten oder Kiesgruben abgebaut. Doch dieser Vorrat geht langsam zur Neige, und so hat die Bauwirtschaft den Meeresboden ins Visier genommen – eine ökologische Zeitbombe.

Der Dokumentarfilm „Sand – Die neue Umweltzeitbombe“ zeigt Schauplätze rund um den Globus:
» den illegalen Sandabbau in Marokko aufgrund der boomenden Tourismusindustrie, der unweigerlich zum Verschwinden ganzer Strände führt;
» den Expansionsbedarf von Singapur, das ungeachtet aller Verbote weiterhin Sand aus den Nachbarländern importiert;
» das Verschwinden ganzer Inseln wegen des illegalen Sandabbaus in Indonesien;
» die pharaonenhaften Bauprojekte in Dubai, wo die eigenen Sandressourcen aufgebraucht wurden und nun Sand aus Australien importiert wird;
» die Machenschaften der indischen Mafia, die die Bauwirtschaft des Landes kontrolliert, während die eigene Bevölkerung weiterhin in Slums hausen muss;
» das Auffüllen der Strände von Florida, die zu neun Zehntel weggespült werden;
» und schließlich den Kampf der Bevölkerung in Frankreich, wo sich Konzerne Standorte in Küstennähe sichern, um in Schutzgebieten Sand vom Meeresboden abzubauen.
Der Dokumentarfilm erläutert die Zusammenhänge und Hintergründe einer verheerenden Wertschöpfungskette und fördert mit Unterstützung von Wissenschaftlern und Nichtregierungsorganisationen eine beispiellose menschliche, soziale und ökologische Katastrophe zu Tage.

Beispiele gefällig?
Australien verdient jährlich 5 Milliarden $ mit dem Sandverkauf.
Attacke der Nachbarländer: Singapur hortet Sand
Indonesien, Malaysia und Thailand sind nicht gut auf Singapur zu sprechen. Denn der Stadtstaat baut „nationale Sand- und Kiesreserven“ für Bauvorhaben auf – sehr zum Ärger der Nachbarn. Ein Ende des bizarren Streits ist nicht in Sicht.

Die meisten Länder Asiens leisten sich einen Devisenschatz, um für Krisen gewappnet zu sein. Viele legen Ölreserven an. Manche horten Reis oder Weizen. Singapur aber baut „nationale Sand- und Kiesreserven“ auf. Denn der rasant wachsende Stadtstaat macht gerade die bittere Erfahrung, dass Sand über Nacht zu einem teuren Rohstoff werden kann.

Das Nachbarland Indonesien hat einen Bann auf alle Sandlieferungen und einige Kiestransporte erlassen. Inzwischen haben selbst die Außenminister des kleinsten und des größten Landes Südostasiens über den Sand im Getriebe verhandelt. Ausgerechnet Burma, die schlimmste Militärdiktatur Asiens und politisch weitgehend geächtet, hat nun angeboten, mit Sandlieferungen an Singapur in die Bresche zu springen.

Landgewinnung
Diese ist nur in Flachmeeren, d.h. Schelfbereichen möglich, da ansonsten zu viel Schüttmaterial benötigt würde. Bereits 1887 hat man in Hongkong (damals britische Kronkolonie) mit Maßnahmen zur Landgewinnung begonnen.

In der brandungsgeschützten Bucht von Tokio hat man seit 1960 ca. 250 km² Neuland gewonnen. Gefördert wurden die Bestrebungen hier durch die extreme Raumknappheit in der Umgebung der Bucht, in welcher derzeit ca. 37 Millionen Menschen leben. So begann man etwa ab 1960 mit der Landgewinnung im Küstenbereich. Im Satellitenbild erkennt man diese Flächen gut anhand der häufig rechteckigen Form und insbesondere an den sehr geraden Seitenkanten der Landgewinnungsflächen.

Da die Raumnot insbesondere in Stadtstaaten weit verbreitet ist, findet man weitere Beispiele für derartige Maßnahmen auch in Singapur und Monaco.
Singapur hat seine Staatsfläche dadurch von 581 km² in den 60-er Jahren auf derzeit 697 km² vergrößert. Bis 2030 soll sie sogar auf 800 km² angehoben werden.
Ganz neue Größenordnungen werden durch diverse Projekte in Dubai erreicht. Scheich Mohammed bin Raschid al Maktum hat angesichts der nicht unbegrenzt vorhandenen Ölreserven beschlossen, seinem Land neue Perspektiven in den Bereichen Business und Tourismus zu erschließen.

Das Emirat besteht zum größten Teil aus Wüste, fast alle Einwohner leben in der Hauptstadt Dubai City. Aufgrund der Landesnatur liegen die begehrtesten Bauplätze an der Küste. Um die Attraktivität des Emirats für Investoren zu steigern, lag es also nahe, die Küstenlinie zu verlängern. Zu diesem Zweck wurden Inselgruppen geplant, welche vor der Küste gebaut werden sollten. Eine palmenförmige Inselgruppe ist bereits so weit fortgeschritten, dass man sie vom Weltall aus erkennen kann:
Alleine die bereits bestehende Inselgruppe “The Palm, Jumeirah” hat bei einem Durchmesser von ca. 10 km eine Küstenlänge von 100 km. Auf den neuen Inselgruppen soll Wohnraum für mehrere Millionen Menschen bzw. Touristen geschaffen werden. Auftrieb erhalten die Pläne des Scheichs dadurch, dass heute viele Investoren in das Land kommen, um an dem Boom des Landes teilzuhaben. Gefördert wird der Wachstumsglaube auch dadurch, dass bereits einige imposante Projekte erfolgreich durchgeführt wurden und von den Touristen angenommen werden, so z.B. eines der luxuriösesten Hotels der Welt, das Burj Al Arab mit einer Höhe von 321 m. Übernachten kann man hier in einer von 202 Suiten mit einer Fläche von jeweils 169 bis 780 m². Ein weiteres Prestigeobjekt wird derzeit gebaut, der Burj Dubai. Dieser ist bereits heute mit 643 m (Mai 2008) das höchste Gebäude der Erde und soll nach Fertigstellung 818 m hoch sein.

Damit die neuen Inseln als Baugrund gut geeignet sind und dauerhaft erhalten bleiben, wird ein großer Aufwand betrieben. So bildet ein Fundament aus großen Felsbrocken die Grundlage der Inselgruppen. Die Außenkanten des Fundaments haben eine Neigung von maximal 45° und erhöhen den Meeresgrund so weit, dass die Wasseroberfläche nur noch 5 m höher liegt. Darauf werden riesige Mengen Sand aufgeschüttet, die danach mit großem Aufwand verdichtet werden. Jede Inselgruppe ist von einem großen Wellenbrecher umgeben. Für die Wasserzirkulation sind die Wellenbrecher teilweise unterbrochen, damit sich eine günstige Flora und Fauna um die Inseln herum entwickeln kann – schließlich möchte man auch für Taucher ein attraktives Reiseziel bieten.

Die Rechnung scheint derzeit aufzugehen. Bereits 2005 haben 6 Millionen Touristen das Land besucht, für 2015 rechnet man mit 15 Millionen Touristen. Schon heute ist der Tourismus ein großer Wirtschaftsfaktor und erbringt über ein Viertel der gesamten Einnahmen des Landes.

Perspektiven
Durch die erfolgversprechenden Projekte in Dubai erlebt die Landgewinnung auch in anderen Regionen der Welt einen Aufschwung. Weitere Projekte gibt es derzeit z.B. in den Niederlanden (Inselgruppe in Tulpenform) und auch in Helgoland (Verbindung der Hauptinsel mit der Insel Düne) (wobei in beiden Fällen die Realisierung noch fraglich ist). Ob dies nur der Anfang eines weltweiten Inselbau-Booms ist oder angesichts der weltweiten Energieverteuerung sowie des erwarteten Meeresspiegelanstiegs nur eine vorübergehende Erscheinung, bleibt abzuwarten.

Krieg um den Sand
Vom Handy bis zur Autobahn – Sand ist überall. Der weltweite Handel mit der unentbehrlichen Ressource boomt – auf Kosten der Natur. Der Geologe Michael Welland spricht über zerstörte Strände und die Macht der Sand-Mafia.

Er ist in Glas, Kosmetik, Mikrochips oder Flugzeugrümpfen enthalten – Sand ist unsichtbarer Bestandteil unzähliger Produkte.

Der Verbrauch ist enorm:
200 Tonnen Sand stecken in einem mittelgroßen Haus,
30.000 Tonnen in einem Kilometer Autobahn und
für ein Atomkraftwerk werden 12 Millionen (!) Tonnen benötigt.
Weltweit verbrauchen wir fast so viel Sand wie Wasser, durch die wachsende Erdbevölkerung steigt der Bedarf weiter an. Der kostenlose Rohstoff ist begehrt und wird seit Langem weltweit gefördert – ein regelrechter Krieg um Sand hat bereits begonnen.

Die Folgen sind fatal:
Inseln verschwinden im Meer, Menschen verlieren ihre Existenzgrundlage, Tiere ihren Lebensraum. Zum ARTE-Dokumentarfilm „Sand – Die neue Umweltzeitbombe“ spricht das ARTE Magazin mit dem Geologen und Buchautor Michael Welland über den folgenschweren Handel mit einer endlichen Ressource.

MICHAEL WELLAND: Ein großer Teil des Sandes auf unserer Erde ist inzwischen in Beton eingeschlossen – der Bausektor verschlingt immer mehr Sand. Dieser immense Bedarf hat schwerwiegende Folgen auf lokaler und globaler Ebene. Seit Jahrzehnten wird Raubbau betrieben und natürlich verschlimmert das ständige Anwachsen von Erdbevölkerung und Wirtschaft die Situation noch.

ARTE: Welche Folgen hat dieser Raubbau langfristig für die Umwelt?
MICHAEL WELLAND: Weil Sand leicht von Wind und Wasser transportiert wird, ist er das dynamischste geologische Material der Erde und für das Gleichgewicht der Erdkruste unersetzlich. Wenn man an einem Strand, in einem Flussbett oder auf dem Meeresgrund große Mengen davon abbaut, greift man in ein äußerst kompliziertes und dynamisches Ökosystem ein, in dem sich der Sand je nach Gezeiten, Wasser- und Windströmungen ablagert. Die intensive Nutzung verändert sein natürliches Verhalten also vollständig.

ARTE: Haben Sie konkrete Beispiele dafür?
MICHAEL WELLAND: Nehmen Sie die verheerenden Verwüstungen an der amerikanischen Ostküste durch den Hurrikan Sandy im Oktober letzten Jahres: Sobald man zu nah an die Küste heran baut und Dünen zerstört, verlieren die Strände ihre Funktion als natürlicher Schutzwall gegen derartige Stürme. Die negativen Auswirkungen eines jeden Sturms, der heute über ein bebautes Küstengebiet hinwegfegt, werden somit erheblich verstärkt.

ARTE: Und was passiert beim Sandabbau im Meer?
MICHAEL WELLAND: Baggerschiffe pumpen tonnenweise Sand und Wasser nach oben – und damit alles, was auf dem Meeresboden lebt. Vor der Küste Sumatras ist das gesamte Ökosystem erschüttert, die einheimischen Fischer verlieren oft ihre Existenzgrundlage. Jahrhundertelang war die Fischerei hier eine sichere Einnahmequelle.

ARTE: Warum ist Sand so begehrt?
MICHAEL WELLAND: Sand wird zum größten Teil im Bausektor verbraucht, da der Rohstoff sehr kos-tengünstig ist. Daneben enthalten bestimmte Sandarten Minerale von hohem kommerziellen Wert wie zum Beispiel Gold oder Diamanten. In Namibia zum Beispiel wird massenhaft diamanthaltiger Sand gefördert und in Indonesien sind zinnhaltige Sande zu einer wichtigen Einnahmequelle geworden. Auch eisenhaltige Sandarten sind begehrt, weil sie Metalle wie Titan enthalten. Rund um den Sand hat sich weltweit ein ganzer Schwarzmarkt entwickelt.

ARTE: Kann man messen, um wie viel Geld es beim Geschäft mit dem Sand hat?
MICHAEL WELLAND: Es ist schwierig, das in Zahlen zu fassen, denn Sand ist ein Rohstoff, der nichts kostet und wie Luft oder Wasser wirtschaftlich nicht quantifizierbar ist. Bezahlt werden nur die Arbeitskraft und der Transport. Lediglich legale, internationale Transaktionen werden somit statistisch erfasst. Dabei laufen die meisten Geschäfte auf lokaler Ebene ab: Ein Land mit florierendem Bausektor greift eher auf seinen eigenen Sand zurück, wenn es welchen hat. Ein Beispiel dafür ist China, wo der verwendete Sand vor allem aus dem Landesinneren stammt. Dasselbe gilt für Marokko, Vietnam und Indien. Hinzu kommt ein weiteres Phänomen: Während Sand immer knapper wird und zaghafte Regulierungsmaßnahmen ergriffen werden, um ihn zu schützen, floriert das illegale Geschäft – und die Sand-Mafia liefert natürlich keine statistischen Angaben.

ARTE: Wie hoch ist der Sandverbrauch weltweit?
MICHAEL WELLAND: Man schätzt, dass jährlich zwei Tonnen Beton pro Erdbewohner produziert werden. Das entspricht 10 bis 15 Milliarden Tonnen Sand, die aus der Natur entnommen werden.

ARTE: Warum verwendet die Baubranche nicht Sand aus der Wüste, wo es doch genug davon gibt?
MICHAEL WELLAND: Die Struktur von Wüstensand unterscheidet sich stark vom Meeressand: Durch permanente Reibung mit Wind sind Sandkörner aus der Wüste unter dem Mikroskop betrachtet so abgerundet, dass sie sich nicht als Baustoff eignen, sie verfestigen sich nicht. Der raue Sand aus dem Meer hingegen schon. So erklärt sich, warum Dubai trotz seiner Wüsten von Sandimporten abhängt, zum Beispiel aus Australien.

ARTE: Warum steht das Thema in der Politik nicht auf der Tagesordnung?
MICHAEL WELLAND: Die Öffentlichkeit ist sich der dramatischen Lage nicht bewusst. Die meisten Menschen, leider auch politische Entscheidungsträger, nehmen Sand nicht als bedrohte Ressource wahr, die geschützt werden muss. Weltweit haben die Bedürfnisse der Wirtschaft und insbesondere des Bausektors Vorrang. Zudem werden die zaghaften Vorschriften, die zum Schutz von Stränden und Meeresböden ergriffen werden, oft nicht umgesetzt und sind damit nutzlos. Man kann nicht an jedem Strand Polizisten aufstellen. Und noch dazu unterhält die Sand-Mafia in vielen Ländern Beziehungen zu höchsten Kreisen und kann in aller Ruhe ihren illegalen Geschäften nachgehen wie im Senegal oder in Marokko: Dort baut die Mafia rund 45 Prozent der Sandstrände ab, radikal und profitorientiert – ein ökologisches Fiasko.

ARTE: Ist es bereits zu spät, um etwas gegen die Auswirkungen des Sandabbaus zu unternehmen?
MICHAEL WELLAND: Für Inselbewohner, deren Zuhause im Meer versunken ist oder Fischer, deren Netze leer bleiben, ist es bereits zu spät. Nun geht es darum, die Menschen zu informieren. Sie müssen begreifen, dass wir Sand nicht weiterhin in diesem Maße und zu einem so geringen Preis verbrauchen dürfen.

ARTE: Könnte man Sand denn ersetzen?
MICHAEL WELLAND: Alles, was auf Grundlage von Sand hergestellt wird – Glas oder Beton –, kann recycelt werden, um Sand daraus zu gewinnen. Doch weil Sand so wenig kostet, sind diese Bemühungen derzeit nur wirtschaftliche Randerscheinungen, die die massive Nachfrage nicht stillen können. Es bräuchte einen starken politischen Willen, um andere Wege zu gehen. Und Wege gibt es viele! Die Menschheit hat ja nicht auf die Erfindung von Stahlbeton gewartet, um stabile Gebäude zu errichten.

Weltweit schrumpfen die Strände immer schneller, mancherorts um 75%
Erosion ist nur ein Symptom für die teuflische Spirale – der Mensch trägt wesentlich dazu bei.
Es gibt heute viel mehr Menschen an allen Stränden.
Entwicklung und Fortschritt sind gut – aber man muss vorsichtig damit umgehen.
Wir bauen zu nahe am Wasser, die Straßen sind zu nahe am Wasser.
Aufschüttungen halten maximal ein paar Jahre, durch das Abpumpen von Sand aus dem Meer werden Organismen angesaugt, zerquetscht, an Land ausgeblasen, womit dort lebende Organismen zugeschüttet und so vernichtet werden.
50% alles Sandes in den Flussläufen erreicht das Meer nicht mehr (Staudämme, Mauern…)
Wenn bis 2100 nichts geschieht, werden die Strände zusammen mit dem Anstieg des Meeresspiegels Geschichte sein…
100 Millionen Menschen leben weniger als 1 m über dem Meeresspiegel, das heißt jedes Sandkorn zählt!
Wenn Barrieren nicht mehr vorhanden sind, betrifft das auch das Hinterland!
Die Malediven sind sehr stark betroffen – Sandentnahmen führten bereits zur Evakuierung von vielen Inseln – sie sind in der Hauptstadt Malé untergekommen, wo man ebenfalls versucht, Landgewinnung mit Sand aus dem Meer zu ermöglichen, was wiederum zu einer weiteren Verminderung der Strände an den nahen Inseln führt und auch zur Schädigung der Korallenriffe, die sich nach dem Tsunami von 2004 grade erst wieder zu erholen beginnen.

Wenn Sandentnahme nicht gestoppt wird, ist die Katastrophe unaufhaltsam – weltweit!
Krieg der Märkte – Mumbai Wohnungen stehen leer, weil Spekulanten das große Geld machen wollen. 1/3 der Bevölkerung leben in Slums, während immer mehr gebaut wird.
Es gibt 65 Millionen leere Wohnungen in China – gleichzeitig fällt ¼ des Weltsandverbrauchs wegen des Baubooms auf China.
Wertvolle Mineralien sind im Sand, es ist Vergeudung, den Sand einfach zu verbauen.
Autobahn: Meeressand, weil er am billigsten ist.
Darunter liegen alle Strände dieser Welt!

Politik und Wissenschaft sind gefordert, eine Alternative zu finden!
Was könnte Beton ersetzen?
Anstatt Beton könnte Stroh, das sonst nur verbrannt wird, verwendet werden. Strohhäuser – mit Zement versetzt – sind erdbebensicher und klimafreundlich.
Abgerissene Gebäude könnten für den Straßenbau verwendet werden.
Die Industrie verhindert das bisher. Auch aus Mangel an Wissen – weil man an die Verwendung von Beton einfach gewöhnt ist.
Glassbeach bei San Francisco: ehemalige Müllkippe wurde vom Meer in wunderbaren Strand verwendet. Glas wurde von der Wellenbewegung wieder in den Ursprungszustand – Sand – verwandelt.
Selbst die Meeresschildkröten sind gewillt, dort ihre Eier abzulegen.
An den Küsten der Kanalinseln zwischen Frankreich und England, wo Fischfang und Schifffahrt streng geregelt sind, da es sich um ein Natura 2000 Gebiet handelt, will eine Firma beginnen, Sand abzubauen, was die Fischer in Alarm versetzt.
Die Firma versucht, die EU-Kommission davon zu überzeugen, dass der Sandabbau im großen Stil keinen Schaden verursacht. Es geht im wesentlichen um eine riesige Sanddüne unter Wasser – die aber das natürliche Gleichgewicht der Strände ausmacht. Die bretonischen Fischer haben den Kampf aufgenommen.
Hoffentlich folgen diesem Beispiel viele Menschen weltweit – es geht um die Zukunft unserer Erde!

Netzfrau Lisa Natterer

Quelle: Netzfrauen 4. Juni 2013 / ARTE

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