BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Freimuth sucht das Gespräch

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Bülkauer Recyclingunternehmer schickt Angestellten zum Krisengipfel ins Hagener Rathaus

HAGEN. Allein, wenn der Name Freimuth fällt, gehen in der Gemeinde Hagen alle Ohren auf. Was der Bülkauer Recyclingunternehmer will, ist längst kein Geheimnis mehr: die Bauschuttdeponie. Wann er sie will, auch nicht: Der Antrag soll noch im Juni gestellt werden. Was er jedoch heute im Hagener Rathaus mit Bürgermeister Andreas Wittenberg (parteilos) besprechen will, darüber rätselt nicht nur der Verwaltungschef.

Gibt es bald wieder große Demos in Driftsethe? Unternehmer Jörg Freimuth will jetzt den Bauantrag für seine Bauschutt-Deponie einreichen. Foto ArchivMit Widerstand zu rechnen: Die Parteien und Bürgerinitiativen haben sich zusammengetan.
Sie wollen gegen die Deponie demonstrieren. Foto Archiv

Dass Freimuth in der Gemeinde Hagen ein gerngesehener Gast wäre, kann man nicht unbedingt behaupten. Sein Plan, in Driftsethe eine Bauschuttdeponie zu errichten, wirbelt seit Jahren viel Staub in dem kleinen Örtchen an Hagens Peripherie auf. Die Fronten sind klar: die Bürger wollen die Deponie nicht, die Gemeindeverwaltung auch nicht. Nach Informationen der NORDSEE-ZEITUNG wird es heute zum ersten Mal zum persönlichen Gespräch zwischen Bürgermeister Wittenberg und Stefan Lührs, einem Vertreter des Bülkauer Unternehmens, kommen. Beide Parteien bestätigen dies auf Nachfrage. „Die Firma Freimuth hat um dieses Gespräch gebeten“, ergänzt Wittenberg.

Ein Friedensangebot wird keine der beiden Parteien im Gepäck haben. Dafür sind die Haltungen zu verschieden: Der eine will das, was der andere partout nicht möchte. „Unsere Haltung ist dieselbe geblieben“, bekräftigt Rathaus-Chef Wittenberg. Deponie nein, Naherholungsgebiet ja. Auch einen alternativen Standort für eine Deponie in Hagens Gemeindegrenzen schließt Wittenberg aus. Worüber der Freimuth-Vertreter mit ihm sprechen will, weiß er nicht. Gerade stellt die Gemeinde einen neuen Bebauungsplan auf. Will Freimuth dann die Deponie dennoch, kann er sie nur über einen langwierigen juristischen Prozess bekommen: das Normenkontrollverfahren. Doch dieser Weg schreckt Freimuth offenbar nicht ab. „Unsere Haltung ist auch dieselbe geblieben“, sagt Lührs. Eine Alternative zur Deponie Weißenberg wird es nicht geben. Auch von anderen Standorten kenne man solche Widerstände. „Ich kann die Bürger auch verstehen“, sagt Lührs, versichert aber, dass in der Deponie kein Asbest oder ähnlich kontaminierte Stoffe gelagert werden sollen. Ob er als Anwohner selbst eine Deponie in seiner Umgebung gutheißen würde, weiß Lührs nicht. „Es ist ja nicht nur nachteilig“, sagt er schließlich.

Das sehen die Parteien im Gemeinderat anders. „Wir gehen gemeinsam in den Widerstand“, sagt SPD-Chef Leo Mahler. Was Freimuth im Rathaus will, kann sich Mahler nicht erklären. „Von mir aus kann er aber so viel reden, wie er will.“ Sie wollen seine Deponie einfach nicht haben.

Am 28. Juli wird es nach 2010 wieder eine Montagsdemonstration geben. Sie startet um 18 Uhr vom Döhrenacker. Enden wird sie vor dem Rathaus. „Freimuth soll sehen, worauf er sich hier in Hagen einlässt“ sagt Mahler.

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 25.06.2014 von Tobias Schwerdtfeger

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