BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Gemeinsam gegen den Müll

| Keine Kommentare

Hagener Bürger und Politiker gehen auf die Straße – Protest soll Bauschutt-Deponie verhindern

HAGEN. Sie sind nicht immer einer Meinung – im Fall der geplanten Bauschuttdeponie in Hagen ziehen Politiker und Bürger jedoch an einem Strang. Ziel ist die Verhinderung der Deponie, die die Firma Freimuth im Sandabbaugebiet Driftsethe plant. Um ihrem Widerstand Nachdruck zu verleihen, gingen die Hagener nun auf die Straße. Mehr als 370 Menschen zogen mit Plakaten, Ratschen und Pfeifen durch die Gemeinde und machten ihrem Ärger Luft.

Demonstranten aller Altersklassen machten sich für ihre Gemeinde stark. Sie zogen vom Döhlacker bis vor das Hagener Rathaus.  Foto Seelbach

Demonstranten aller Altersklassen machten sich für ihre Gemeinde stark.
Sie zogen vom Döhlacker bis vor das Hagener Rathaus.
Foto Seelbach

„Feinstaub kann tödlich sein – Keine Deponien in der Gemeinde Hagen“ – diese Worte zieren das große Transparent von Olaf Toppke und seinem Sohn Sebastian. Die beiden Hagener haben das Plakat extra für die Demonstration durch ihre Heimatgemeinde anfertigen lassen. Zudem hat sich der Vater trotz der heißen Temperaturen in einen Schutzanzug gezwängt, um die Gefahr einer Deponie zu unterstreichen. „Leider stehen die wirtschaftlichen Interessen bei solchen Projekten über den gesundheitlichen Gefahren“, sagt der Hagener, der
sich gerne für seine Heimat engagiert. „Wir müssen ja etwas machen“, so der Hagener. Ob es wirke, wisse er aber natürlich nicht. „Wenn wir nichts tun, haben wir ja schon verloren“, ist sich der Deponiegegner sicher.

» Wenn wir nichts tun, haben wir ja schon verloren. « Olaf Toppke, Demonstrant

Diese Meinung teilen auch Claudia und Günter Schnars. Das Ehepaar aus Driftsethe glaubt fest daran, dass die Demonstration Wirkung zeigen werde. „Es sind so viele Menschen auf den Beinen, das kann die Firma und die Politik nicht einfach ignorieren“, ist sich Schnars sicher. Der Widerstand gegen die geplante Deponie sei einfach zu groß. Wenn es nötig sei, gingen sie auch noch häufiger auf die Straße, verspricht Schnars. Die beiden haben sich extra für die Demonstration Regenschirme bemalt. Die ehemals weißen Exemplare zieren nun Totenköpfe, Atomsymbole und das Wort „DepoNIE“. „Alles selbst gemalt“, sagt Schnars stolz. Gemeinsam mit Deponiegegnern aller Altersklassen zieht das Paar durch die Gemeinde. Der Weg führt dabei vom Döhlacker über den Marktplatz bis zum Rathaus.

Die Politiker um Bürgermeister Andreas Wittenberg (Mitte, mit Mikrofon) vereint ein Ziel: Die Verhinderung der Bauschuttdeponie in Hagen. Foto Seelbach

Die Politiker um Bürgermeister Andreas Wittenberg (Mitte, mit Mikrofon) vereint ein Ziel: Die Verhinderung der Bauschuttdeponie in Hagen.
Foto Seelbach

Nicht nur Bürger sind unter den Demonstranten, auch Politiker aller kommunalen Parteien sind vertreten. Wie Leo Mahler (SPD), der nach anfänglicher Skepsis über die Höhe der Teilnehmerzahl froh ist, dass so viele Menschen auf die Straße gegangen sind. Auch Bernd Ricker von der Bürgerinitiative Driftsethe zeigt sich beeindruckt vom Engagement der Menschen. „Daran sieht man, dass das Problem alle Parteien und Hagener vereint“, so Ricker auf der abschließenden Kundgebung vor dem Rathaus. „Ob wir Erfolg haben werden, können wir nicht mit absoluter Sicherheit sagen“, gibt Bürgermeister Andreas Wittenberg (parteilos) zu. Aber die Gemeinde setze alles daran, die Deponie zu verhindern.

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 30.07.2014 von Kristin Seelbach

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.