BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Feuer auf der Deponie

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Ursache des Brandes noch nicht geklärt – Feuerwehr: Es bestand keine Gefahr für die Bevölkerung

BREMERHAVEN. Feuer auf der Deponie „Grauer Wall“: In der Nacht zum Donnerstag sind rund 25 Feuerwehrleute und THW-Einheiten ausgerückt, um den Brand auf einer Fläche von rund 200 Quadratmetern zu löschen. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nach Angaben der Feuerwehr nicht. Die Polizei hatte zuvor sicherheitshalber in bestimmten Bereichen der Stadt Anwohner aufgefordert, Fenster und Türen zu schließen und in den Häusern zu bleiben.

Um 23.40 Uhr am Mittwoch ging bei der Feuerwehr die Brandmeldung ein. Das Feuer war kurz zuvor in der Schaltwache des Müllheizkraftwerks auf Monitoren entdeckt worden, die die Deponie Grauer Wall ständig überwachen.

Auf der Deponie Grauer Wall ist am Mittwoch kurz vor 23.40 Uhr aus noch unbekannter Ursache ein Feuer ausgebrochen. Dabei brannte in dem rot umrandeten Bereich (rechte Bildhälfte) Gewerbemüll auf einer Fläche von rund 200 Quadratmetern. Laut Feuerwehr sind in Folge des Brandes keine gefährlichen Schadstoffe in die Luft entwichen.  Foto Scheer

Auf der Deponie Grauer Wall ist am Mittwoch kurz vor 23.40 Uhr aus noch unbekannter Ursache ein Feuer ausgebrochen. Dabei brannte in dem rot umrandeten Bereich (rechte Bildhälfte) Gewerbemüll auf einer Fläche von rund 200 Quadratmetern. Laut Feuerwehr sind in Folge des Brandes keine gefährlichen Schadstoffe in die Luft entwichen. Foto Scheer

Laut Feuerwehr brannte es beim Eintreffen der Rettungskräfte auf rund 200 Quadratmetern Fläche. Die Deponie insgesamt erstreckt sich über ein Areal von 21 Hektar. Was an der Brandstätte gelagert war? Stefan Ketteler, Geschäftsführer der BEG und damit Chef der Deponie: „Gewerbeabfälle – also vorwiegend Kunststoffe und Holz – die bereits verdichtet waren.“ Die Flammen schlugen etwa einen Meter hoch. Diese Abfälle lagerten räumlich getrennt von den übrigen Müllbergen. Rund um die Brandstelle sind Hydranten installiert, die der Feuerwehr die Löscharbeiten erleichtern sollen.

Um jede Gefahr für die Bevölkerung auszuschließen, bat die Feuerwehr die Polizei, die Anwohner aus der Nachbarschaft über das Feuer zu informieren. Nachdem der Wind aus südwestlicher Richtung kam, seien die Anwohner aus den – in Windrichtung liegenden – Bereichen Speckenbüttel und Leherheide per Lautsprecherdurchsagen und Radiowarnmeldungen aufgefordert worden, Fenster und Türen zu schließen und die Häuser nicht zu verlassen. Auch in Langen waren die Durchsagen zu hören. Warum nur in diesen Bereichen? Thomas Bartmann, Pressesprecher der Feuerwehr, auf NZ-Nachfrage: „Wir orientieren uns zunächst an der Windrichtung.“

Gleichzeitig habe ein spezielles Erkundungsfahrzeug der Feuerwehr insgesamt 15 Messpunkte in der Umgebung – darunter in Speckenbüttel, Leherheide und Langen – kontrolliert und dabei geprüft, ob es zu einer gefährlichen Verunreinigung der Luft gekommen sei. Bartmann: „Wir konnten an sechs Punkten Geruchswahrnehmungen feststellen, aber an keiner einzigen Schadstoffe nachweisen.“ Die erste Messfahrt der Feuerwehr dauerte rund 75 Minuten, eine zweite Messfahrt konnte nach 30 Minuten abgeschlossen werden. Nachdem das Feuer gelöscht war, ist das Brandgut auf einen freien Platz gebracht und dort nochmals gelöscht worden. Diese Nachlöscharbeiten dauerten laut Feuerwehr mehrere Stunden. Auch die BEG kontrolliert die betroffenen Bereiche, auf denen der brennende Müll abgelagert war, laufend.

Über die Brandursache machte die Feuerwehr zunächst keine Angaben. Auch BEG-Chef Ketteler wollte sich zu keinerlei Spekulation hinreißen lassen. Allerdings betonte er, dass es sich dabei um einen Oberflächenbrand gehandelt habe, „den wir so in den letzten Jahren nicht kannten“. Bei den insgesamt fünf Bränden, die es während der vergangenen drei Jahre gegeben habe, habe es sich immer um Schwelbrände – also Brände in dem abgelagerten Müll – gehandelt.

Der Deponiebetrieb, so Ketteler, gehe ganz normal weiter. Es gebe keinerlei Einschränkungen für den weiteren Betrieb.

FDP: Tickende Zeitbombe
Der Kreisvorsitzende der FDP Bremerhaven, Bernd Schomaker, forderte nach dem Brand eine Schließung der „Giftmülldeponie“: „Was muss denn noch alles passieren, bis die rot-grüne Koalition endlich zur Vernunft kommt? Die Gesundheit der Anwohner muss Priorität haben.“ Die FDP in Bremerhaven hatte sich als einzige Partei von Anfang an gegen die Erweiterung auf dem Grauwall ausgesprochen. Der FDP-Landesvorsitzende, Prof. Dr. Hauke Hilz, kritisierte in diesem Zusammenhang auch den Umweltsenator des Landes: „Solange Joachim Lohse (Grüne) weiter an den Ausbauplänen festhält, nimmt er einen gesundheitlichen Schaden der Anwohner billigend in Kauf.“ (nz)

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 01.08.2014 von Gert-Dieter Meier

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