BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Weitere Demos sind fraglich

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Wegen Deponie: CDU-Fraktionschef Udo Allmers sieht Rechtsstreit auf Gemeinde zukommen

DRIFTSETHE. Die Firma Freimuth arbeitet mit Hochdruck an ihrem Antrag für die geplante Bauschutt-Deponie in Driftsethe. „Wir gehen davon aus, dass der Plan ab Ende September ausgelegt wird“, kündigte Stefan Lührs von der Firma Freimuth auf Nachfrage der NORDSEE-ZEITUNG an. Wenn der Antrag eingereicht wird, will die Firma mit ihren Plänen an die Öffentlichkeit gehen.

Friedlich gegen Feinstaub: Rund 370 Hagener demonstrierten gegen die Bauschuttdeponie. Ob die Politiker noch einmal auf die Straße rufen wollen, steht in den Sternen.  Foto Seelbach

Friedlich gegen Feinstaub: Rund 370 Hagener demonstrierten gegen die Bauschuttdeponie.
Ob die Politiker noch einmal auf die Straße rufen wollen, steht in den Sternen.
Foto Seelbach

„Wir planen auch eine große Informationsveranstaltung in der Gemeinde, um mit all den Vorurteilen über unsere Absichten aufzuräumen“, kündigte Lührs weiter an. Der Freimuth-Vertreter gab auch zu, dass die Tiefbaufirma interessiert verfolge, wie sich in und um Hagen der Widerstand gegen die Deponie formiert. Die Stimmung dort ist eindeutig: Sowohl die Anwohner als auch die Politiker lehnen die Deponie über alle Parteigrenzen hinweg ab. Ende Juli haben sie ihrem Frust über die Pläne in einer Demonstration Luft gemacht, zu der immerhin 370 Teilnehmer erschienen.

„Erfolgreich“, schätzt Hagens Bürgermeister Andreas Wittenberg (parteilos) diese Veranstaltung ein. Er selbst hatte zum Mikrofon gegriffen und gegen die Pläne des Unternehmers Freimuth Partei ergriffen. Dass alles so friedlich und in geordneten Bahnen abgelaufen sei, habe Wittenberg gefreut. Auch, dass er als Bürgermeister Flagge gezeigt hat, habe positive Rückmeldung gebracht. Sollte es weitere Demos geben, wird Wittenberg wieder teilnehmen.

Ob es jedoch weitere Demos geben wird, steht in den Sternen. Zumindest sind erst mal keine weiteren geplant, sagt CDU-Fraktionschef Udo Allmers. Ob die Demos jedoch mehr erreichen können, als die Menschen in der Gemeinde untereinander zu solidarisieren, bezweifelt Allmers. „Am Ende wird die ganze Sache vor Gericht entschieden“, ist sich der CDU-Politiker sicher.

Allmers spielt damit auf die touristische Bauleitplanung für das Gelände an der Kreisstraße 51, zwischen der Autobahn 27 und dem Dorf Driftsethe, an. Der Gemeinderat hatte sie jüngst zum zweiten Mal auf den Weg gebracht. Zwei Anwälte haben den Plan geprüft, jetzt liegt er im Beteiligungsverfahren aus. Mit dem ersten Bebauungsplan war die Gemeinde vor Gericht gescheitert, nun setzt sie darauf, dass das überarbeitete Werk dort Bestand hat. Die fehlende Bauleitplanung für das Gelände rund um die beiden Sandkuhlen war von Beginn an die Achillesferse im Kampf der Kommune gegen Freimuths Pläne. Der Bülkauer Unternehmer hatte die Kuhle vor einigen Jahren von der Firma Bunte gekauft, um dort eine Deponie für Bauschutt und Boden zu schaffen.

In und um Hagen gab es einen Sturm der Entrüstung, als das bekannt wurde. Und im Rathaus löste es hektische Betriebsamkeit aus. Denn die Kommune hatte sich bis dahin darauf verlassen, dass die Sandgrube nach ihrer Ausbeutung renaturiert wird. Nun begann sie an einer Bauleitplanung zu arbeiten, um die Pläne des Bauunternehmers Freimuth auszuhebeln.

Bis Jahresende will die Gemeinde den neuen Plan verabschiedet haben. Und Freimuth? „Wenn die entsprechenden rechtlichen Schritte nötig sind, werden wir sie einleiten“, so Lührs.

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 13.08.2014 von Inga Hansen und Tobias Schwerdtfeger

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