BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Runder Tisch zum Thema Deponie

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Umweltdezernent Maurice Müller will Deponiegegner und Betreiber ins Klimastadtbüro einladen – Termin steht noch nicht fest

SPECKENBÜTTEL. Jetzt sollen die verfeindeten Parteien an einen Tisch: Die Bremerhavener Entsorgungsgesellschaft als Betreiber der Deponie Grauer Wall, die Bürgerinitiative Keine Erweiterung Grauer Wall (BIKEG) und Maurice Müller (Grüne) als Umweltdezernent. Der Runde Tisch ist nur ein Ergebnis eines Treffens von Umweltsenator Dr. Joachim Lohse (Grüne) mit der BIKEG.

Umweltsenator Dr. Joachim Lohse hat sich ein weiteres Mal mit der Bürgerinitiative „Keine Erweiterung Grauer Wall“ getroffen, um offene Fragen zur Deponie in Speckenbüttel zu klären. Ein Ergebnis ist ein Runder Tisch, der schnellst möglichst tagen soll. Foto Scheer

Umweltsenator Dr. Joachim Lohse hat sich ein weiteres Mal mit der Bürgerinitiative „Keine Erweiterung Grauer Wall“ getroffen, um offene Fragen zur Deponie in Speckenbüttel zu klären. Ein Ergebnis ist ein Runder Tisch, der schnellst möglichst tagen soll. Foto Scheer

Es sei ein anstrengendes, aber gutes Gespräch gewesen, resümiert Lohse. Er nehme die Sorgen und Ängste der Anwohner sehr ernst.

Ihm sei es aber auch wichtig, alle beteiligten Parteien an einen Tisch zu bekommen. Wann der Runde Tisch das erste Mal tagen wird, stehe noch nicht fest. Der Umweltdezernent ist jetzt am Zug. „Der Tisch wird im Klimastadtbüro zusammenkommen, und ich werde dazu noch Einladungen verschicken“, sagt Müller. Auch er ist mit dem Verlauf des zweiten Treffens zwischen dem Umweltsenator und der Bürgerinitiative sehr zufrieden. Beim ersten Zusammenkommen im Oktober 2014 hatte Lohse ein Sieben-Punkte-Papier bekommen. Die Ergebnisse der senatorischen Umweltbehörde hat er nun dem BIKEG-Vorstand mitgeteilt.

Keine Entwarnung
Unter anderem ging es um die Schadstoffbelastung. Die erste Auswertung des Sondermessprogramms Bremerhaven habe allerdings keine auffälligen Werte ergeben. Kein Grund für Entwarnung. Denn die Bürgerinitiative vermutet, dass die Deponiebetreiber während der einjährigen Messung mehr wässern als je zuvor. „Wir werden dafür sorgen, dass das Messprogramm weiterlaufen wird“, sagt Lohse. Unklar sei allerdings, in welcher Form. Und wer die Fortführung bezahlt.

Auch ein Treffen zwischen den Gutachtern soll in die Wege geleitet werden. „Wir haben bei dem Gespräch mit dem Senator die Geologie ins Spiel gebracht“, sagt Günther Flißikowski vom BIKEG-Vorstand. Deren Gutachter hat zu Papier gebracht, dass der Deponiekörper jetzt schon durch das Eigengewicht die geologische Barriere eingedrückt habe. „Dadurch wird der gesetzliche Mindestabstand zum oberflächennahen Grundwasser nicht mehr eingehalten“, erklärt Flißikowski. Der Gutachter der BEG kommt zu einem anderen Ergebnis. „Wir haben der BIKEG zugesagt, dass sich die beiden Gutachter noch mal austauschen sollen“, sagt Jens Tittmann, Sprecher von Lohse.

Des weiteren war die Ablagerung von Asbest auf der Deponie ein Thema. „Wir sind in Bezug auf die Ablagerung von Asbest im engen Austausch mit der Gewerbeaufsicht, um Ungereimtheiten zu klären“, sagt Tittmann. Auch die BIKEG-Zählung zu den Lkw solle nochmal geprüft werden. „Die Bürgerinitiative hat mehr Lkw gezählt, als laut Planfeststellungsbeschluss erlaubt sind“, sagt der Pressesprecher. Deshalb wolle die senatorische Behörde nun die konkreten Zahlen vom Deponiebetreiber einsehen.

Auch die BIKEG war mit dem Gespräch zufrieden. „Es war ein guter Dialog, auch wenn unsere Fragen noch nicht umfassend beantwortet sind“, sagt Flißikowski, der aber auch klar Dialogbereitschaft signalisiert. „Wir werden uns dem Runden Tisch mit den geplanten Teilnehmern nicht verwehren.“ Sollte er zustande kommen, dann würden die BEG und die BIKEG das erste Mal in den Dialog treten. Das große Ziel will die Bürgerinitiative gleichwohl nicht aus den Augen verlieren: die Schließung der Deponie.

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 07.02.2015 von Lili Mafiotte

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