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Kritik am Coffee-to-go-Becher

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Umweltschützer starten Aktion gegen Einweg-Kaffeetasse – Deckel besonders umweltschädlich

BERLIN. Wer morgens auf dem Weg zur Arbeit einen Kaffee zum Mitnehmen kauft, tut dies meist ohne schlechtes Gewissen. „Ist ja nur ein Pappbecher, der geht ins Recycling“, diesen Satz bekommen Umweltschützer oft zu hören, wenn sie vorrechnen, zu welchen Abfallbergen sich die täglich in Deutschland verwendeten Coffee-to-go-Becher türmen.

Der Mehrwegbecher fürs Heißgetränk unterwegs: Die Deutsche Umwelthilfe stellte am Mittwoch eine Alternative für die umweltschädlichen Coffee-to-go-Behälter vor. Foto Gabbert/dpa

Der Mehrwegbecher fürs Heißgetränk unterwegs: Die Deutsche Umwelthilfe stellte am Mittwoch eine Alternative für die umweltschädlichen Coffee-to-go-Behälter vor. Foto Gabbert/dpa

Doch die Sorglosigkeit ist nicht angebracht. Denn erstens landen die meisten Kaffeebecher nicht in der gelben Tonne, sondern in öffentlichen Abfalleimern und werden dann verbrannt. Und zweitens ist nicht alles Pappe, was wie Pappe aussieht.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat jetzt eine Rangliste der umweltfreundlichsten Transportbehälter für den Unterwegs-Kaffee veröffentlicht. Auf Platz eins steht der Mehrwegbecher, gefolgt vom Einweg-Pappbecher mit Recyclinganteil und Bioplastik-Beschichtung. Die schlechtesten Noten bekommen doppelwandige Einwegbecher, die mehrfach-beschichtet sind, damit der Kaffee lange heiß und die Hand des Kunden möglichst kühl bleibt. Die Deckel der Becher lassen die Umweltbilanz noch schlechter aussehen.

Die Mehrweg-Idee, die auch vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) und von der Initiative „Carry your Cup“ propagiert wird, hat allerdings nicht nur Anhänger. „Wenn der Kunde seinen mitgebrachten Porzellanbecher der Servicekraft zum Auffüllen über die Theke reicht, dann wird es bedenklich“, sagt der Leiter der Lebensmittelüberwachung der Stadt Köln, Roland Braun. Aus seiner Sicht wäre das ein Verstoß gegen die Hygienevorschriften. Er sagt: „Wenn einer unserer Kontrolleure das sieht, dann wird er den Geschäftsinhaber ermahnen.“ Sollte das nicht fruchten, drohe ein Bußgeld.

Braun malt die Situation in Ekel-Farben aus: „Stellen Sie sich mal vor, da zieht jemand den Becher aus seiner Tasche, in der auch ein benutztes Taschentuch und ein Leckerli für den Hund liegen.“

Eine Alternative zum eigenen Becher wären nach Ansicht der DUH Mehrweg-Pfandsysteme einzelner Kaffee-Anbieter. Noch besser fände der Verein Becher, die von Filialen verschiedener Ketten akzeptiert und für die Wiederverwertung gereinigt würden. Um die Coffee-to-go-Verkäufer für diese Idee zu gewinnen, wäre nach Ansicht von DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch auch ein bisschen Druck hilfreich, etwa in Form einer Abgabe auf Einweg-Becher. Dass der Preis für das Lieblingsgetränk der Deutschen dadurch steigen würde, glaubt er nicht.

Der richtige Becher
Mehrwegbecher schützen die Umwelt
-Der Deckel ist wichtig: Er sollte eine Klappe oder einen schiebbaren Verschluss über dem Spalt haben
-Es gibt auch Modelle mit einem Druckmechanismus. Erst wenn ein Knopf gedrückt wird, öffnet sich der Spalt zum Trinken
-Der Becher sollte zwei Wände haben, damit sich die Hitze des Getränkes nicht auf das Gefäß überträgt.
(dpa)

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 03.09.2015 von Anne Beatrice Clasmann

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