Bürgerinitiativen fordern Einschreiten des Landkreises – Gewerbeaufsichtsamt kündigt Sondierungen an
DRIFTSETHE. Die Bürgerinitiativen gegen den Bau einer Bauschutt-Deponie in Driftsethe haben Protest gegen die Pläne des staatlichen Gewerbeaufsichtamtes in Lüneburg eingelegt. Das hatte angekündigt, im Oktober weitere Erkundungsarbeiten in der Freimuth-Grube in Driftsethe vorzunehmen. Das Gewerbeaufsichtsamt hatte im Vorfeld mitgeteilt, dass es für die Erkundungsarbeiten notwendig sei, „in den vorhandenen Kiefernbestand Schneisen zu schlagen“. Man wolle Drucksondierungen in der Grubensohle mit einem mobilen Raupengerät vornehmen.
Karla Mombeck von der Bürgerinitiative MUT forderte in einem Schreiben den Landkreis als Untere Naturschutzbehörde auf, dem Gewerbeaufsichtsamt die Erkundungsarbeiten zu untersagen. „Diese verstoßen aufgrund des Uhu-Vorkommens und der unter Schutz gestellten Biotope gegen artenschutzrechtliche Schädigungs- und Störungsverbote“, teilte Mombeck mit. Neben den Uhus sei ebenfalls der Ziegenmelker streng geschützt. Das Schreiben ging unter anderem auch ans Umweltministerium und an die staatliche Vogelschutzwarte.
Bernd Ricker von der Bürgerinitiative gegen die Bauschuttdeponie teilte mit: „Wir wundern uns doch sehr, dass schon zum jetzigen Zeitpunkt damit begonnen werden soll, den schon renaturierten Teil der Gruben durch den Einschlag von Schneisen zu zerstören.“ Zuerst müssten formale und rechtliche Fragen geklärt werden. „Die Schaffung von Tatsachen durch die Zerstörung bereits renaturierter Flächen wird nicht hingenommen werden“, machte Ricker klar. (jg)
Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 14.10.2015