BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Eine Bank für Uhu-Freunde

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Bürgerinitiativen gegen die geplante Deponie in Driftsethe richten einen Aussichtspunkt ein

DRIFTSETHE. Der Punkt wurde mit Bedacht gewählt: An dem Waldweg Auf der Horst, unweit der Freimuth-Sandgrube in Driftsethe, steht nun eine Bank für Uhu-Freunde. Sie soll Naturfreunden freien Blick auf die Uhu-Familie bieten – und ein Zeichen gegen die Pläne für eine Bauschutt-Deponie setzen.

Die Bank wurde jüngst aufgestellt. Damit die unscheinbare Ikea-Holzkonstruktion mit einigen Farbtupfern zu finden ist, wurde darüber ein Bild der Drifsetherin Manuela Cordes aufgehängt. Eine Tafel auf der Bank gibt Informationen rund um das geschützte Tier. Dank der Uhu-Bilder können Laien ihre Beobachtungen abgleichen. „An dieser Stelle kann man mit etwas Glück die Uhus mit ihren Jungen in der Dämmerung fliegen sehen“, berichtet Karla Mombeck von der Bürgerinitiative MUT.

Genießen den stillen Blick von der Uhu-Bank (von links): Hans-Joachim Nieschlag von der BI Driftsethe, Anwohnerin Clara van der Elst, Plakatgestalterin Manuela Cordes sowie Karla Mombeck (BI MUT). Foto privat

Genießen den stillen Blick von der Uhu-Bank (von links): Hans-Joachim Nieschlag von der BI Driftsethe, Anwohnerin Clara van der Elst, Plakatgestalterin Manuela Cordes sowie Karla Mombeck (BI MUT). Foto privat

Der Blick auf die Uhufamilie, die in der Sandgrube des Bülkauer Unternehmens Freimuth unterwegs ist, wurde erst jüngst frei. „Bei den Planierarbeiten des Unternehmens im Jahr 2015 ist eine Schneise entstanden. Vorher war das Gelände nicht einsehbar. Jetzt haben wir eine Möglichkeit für jedermann geschaffen, den Uhu zu beobachten“, ergänzt Claudia Schnars, ebenfalls BI-Mitglied. Schnars bittet Uhu-Freunde darum, sich umsichtig der Aussichtsbank zu nähern und die Vögel still zu beobachten.

Puppe mit Fernglas
Rund zweihundert Meter entfernt von der Bank steht ein weiteres Zeichen des Widerstands gegen die Freimuth-Pläne, die Sandgrube in eine Bauschutt-Deponie umzuwandeln. Dort haben die Bürgerinitiativen eine Puppe mit Fernglas auf einem Hochsitz installiert, gestaltet von Karina Mannott aus Bramstedt. „Damit symbolisch immer jemand ein wachsames Auge auf die Grube hat “, erklärt Schnars. Die jungen Uhus sind seit rund zwei Wochen zu sehen. „Im Vorjahr war es vom Zeitpunkt her ähnlich“, erinnert sie sich.

Die Bürgerinitiativen wollen nicht nur mit der Uhu-Bank auf die geschützten Vögel aufmerksam machen. Sie fordern auch die Gemeinde Hagen auf, endlich die Pläne für das Naherholungsgebiet „Schatzgrube Weißenberg“ umzusetzen. Die Gemeinde will in dem Gebiet eine Sanderlebniswelt gestalten. Zuletzt hieß es von der Verwaltung, dass noch Abstimmungen mit dem benachbarten Sandgruben-Betreiber Mehrtens sowie weitere Schritte in Bezug auf die Leader-Fördergelder nötig seien. „Wir wünschen uns, dass wenigstens am Übergang zwischen den Sandgruben von Mehrtens und Freimuth ein mobiler Aussichtsturm als Startschuss für die Schatzgrube Weißenberg aufgestellt wird“, machten die BI-Vertreter deutlich.

Unterdessen hatte jüngst eine mobile Toilette auf dem Freimuth-Gelände die Sorge bei den BI-Mitgliedern entfacht, es könnten neue Erdarbeiten in der Grube anstehen, die eine Gefahr für die Uhus darstellen.

Eine Anfrage bei Freimuth ergab, dass aktuell keine Arbeiten geplant sind. Es liefen dort nach wie vor die Kartierungen durch einen Experten für ein Fachgutachten übers Uhu-Vorkommen.

Verfahrensstand
› Die Firma Freimuth hat am Standort Driftsethe die Ablagerung von Abfällen aus dem Baubereich beantragt. Hierbei handelt es sich um Bauschutt, Straßenaufbruch, Aushubböden, Gleisschotter und Baustoffe auf Gipsbasis. 13 Abfallschlüssel sind vorgesehen.
› Vom Verfahrensstand her befindet sich das Vorhaben in der Phase der Anhörung. Ein Erörterungstermin hat noch nicht stattgefunden.
› Zuständige Behörde für das Planfeststellungsverfahren ist das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt Lüneburg (GAA LG).

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 23.07.2016 von Jens Gehrke

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