BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Druckbehälter ohne Brennelement

| Keine Kommentare

Kernkraftwerk Unterweser: NZ hakt nach

KLEINENSIEL/LOXSTEDT. Angeblich befinden sich doch noch Brennelemente im Reaktordruckbehälter des Kernkraftwerks Unterweser (KKU), sagt ein Gerücht. Dabei ist von 22 Stück die Rede. Nach dem Bericht der NORDSEE-ZEITUNG „Der Reaktor ist leer“ hat die Redaktion nachgehakt und sich von der Atomaufsicht bestätigen lassen: Der Druckbehälter ist leer.

Das Kernkraftwerk Unterweser ist seit 2011 außer Betrieb. 204 Brennelemente und 86 Sonderbrennstäbe befinden sich noch in diesem Abklingbecken. Der Reaktordruckbehälter, in dem die Kernspaltung stattfand, ist laut Atomaufsicht bereits leer. Foto Archiv

Das Kernkraftwerk Unterweser ist seit 2011 außer Betrieb. 204 Brennelemente und 86 Sonderbrennstäbe befinden sich noch in diesem Abklingbecken. Der Reaktordruckbehälter, in dem die Kernspaltung stattfand, ist laut Atomaufsicht bereits leer. Foto Archiv


Eva Rühl aus dem Referat Stilllegung kerntechnischer Anlagen beim Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz versichert schriftlich: „Im Reaktordruckbehälter befinden sich keine Brennelemente. Brennelemente befinden sich noch im Brennelementlagerbecken.“ Landläufig spricht man vom Abklingbecken.

Die NZ wollte es genauer wissen und stieß im 395 Seiten starken Protokoll des Erörterungstermins im Genehmigungsverfahren „Stilllegung und Abbau des Kernkraftwerkes Unterweser“ sowie „Errichtung und Betrieb eines Lagers für radioaktive Abfälle“ in Rodenkirchen vom 23. bis 26. Februar auf 32 MOX-Brennelemente, dieselbe Anzahl (32) unverstrahlte Brennelemente und sogenannte Sonderbrennstäbe.

MOX-Brennelemente bestünden aus Mischoxid, erklärt Dunja Rose, Sprecherin im Umweltministerium. Dieser so genannte oxidische Kernbrennstoff sei eine Mischung aus Uran und Plutonium. Die Elemente befänden sich im Abklingbecken neben dem Reaktordruckbehälter, in dem bis zur Stilllegung 2011 die Kernspaltung stattfand.

Weitere 172 Brennelemente in diesem Becken bestehen aus Uranoxid, wie Almut Zyweck, Sprecherin der KKU-Betreiberin Preussen-Elektra mitteilte. Insgesamt sind es 204 Brennelemente.

86 Sonderbrennstäbe sind laut Umweltministerium teils defekt, teils auch aus anderen Gründen aus den Brennelementen ausgebaut worden. Sonst stecken sie im Bündel in den Elementen. Diese Sonderbrennstäbe werden zusätzlich zu den 204 Brennelementen im Abklingbecken gelagert. Laut Protokoll vom Erörterungstermin handelt es sich um etwa ein Drittel der Füllmenge eines Brennelements.

Von den 32 ungenutzten, unverstrahlten Brennelementen, die im Februar noch im Kernkraftwerk waren, ist nur noch eins im Trockenlager im Kontrollbereich verblieben, wo neue Brennelemente aufbewahrt wurden. Die anderen 31 Elemente wurden im Februar/März laut Umweltministerium in die Brennelementefabrik nach Lingen gebracht und im Mai ans Atomkraftwerk Brokdorf ausgeliefert.

Die Einwender hatten in Rodenkirchen kritisiert, dass mit dem KKU-Abbau begonnen wird, während noch Brennelemente im Kontrollbereich lagern. Dazu erklärt Sprecherin Zyweck jetzt: „Wir haben den Rückbau mit Brennelementen beantragt, da wir davon ausgehen, dass bis zur Genehmigung des Rückbaus die erforderlichen Genehmigungen für den Abtransport einiger Brennelemente noch nicht vorliegen.“ Daher würden in der ersten Phase des Rückbaus ausschließlich Maßnahmen vorgenommen, die ohne Rückwirkung auf die Kühlung der Brennelemente im Abklingbecken seien.

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 11.08.2016 von Barbara Fixy

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.