BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Ein Herz für die Schatzgrube

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Hagener Rat treibt Naherholungsgebiet voran – Deponie-Pläne werden wohl erneut ausgelegt

HAGEN. Im Kampf gegen die von der Firma Freimuth geplante Deponie in Driftsethe macht die Gemeinde nun Nägel mit Köpfen. Einstimmig sprach sich der Hagener Gemeinderat am Montag dafür aus, die eigenen Pläne für ein Naherholungsgebiet nahe dem Gelände voranzutreiben und EU-Fördermittel zu beantragen. Bis eine endgültige Entscheidung über die Deponie fällt, dürfte es noch dauern. Laut Hagens Bürgermeister Andreas Wittenberg wird die Genehmigungsbehörde die Freimuth-Pläne wohl ein zweites Mal öffentlich auslegen.

Mit dem Naherholungsgebiet direkt neben der geplanten Deponie will die Gemeinde den Bauschutt-Berg bei Driftsethe verhindern. Foto Hansen

Mit dem Naherholungsgebiet direkt neben der geplanten Deponie will die Gemeinde den Bauschutt-Berg bei Driftsethe verhindern. Foto Hansen

Das habe ihm das Gewerbeaufsichtsamt in Lüneburg, das über die Genehmigung entscheidet, auf seine Nachfrage mitgeteilt, so Wittenberg auf der Gemeinderatssitzung in Uthlede. Das wirft nach Ansicht des parteilosen Rathaus-Chefs kein gutes Licht auf die Qualität des Freimuth-Antrags. Grund zum Jubeln gebe es für die Hagener allerdings noch nicht. „Freimuth wird den Antrag noch mal überarbeiten. Die Gefahr für uns ist noch nicht gebannt.“

Seit Jahren kämpft die Gemeinde gegen die Pläne des Bülkauer Unternehmers Jörg Freimuth, zwischen der Autobahn 27 und Driftsethe eine Bauschutt-Deponie einzurichten. Ihr Mittel: Die Hagener wollen in direkter Nachbarschaft zum angedachten Deponie-Gelände eine naturnahe Erlebniswelt schaffen, die den Müllberg verhindern könnte. In diesem Jahr sind sie dabei deutlich vorangekommen: Der Bebauungsplan für die so genannte „Schatzgrube Weißenberg“ steht, der Deponie-Investor ist mit seiner Klage gegen die Bauleitplanung vor dem Oberverwaltungsgericht gescheitert.

„Jetzt müssen wir zeigen, dass es uns mit unseren Plänen auch wirklich Ernst ist“, betonte Heiner Schöne, Ratsmitglied der Wählergemeinschaft und Ortsbürgermeister in Driftsethe, auf der Ratssitzung. Das war in der Uthleder Gaststätte Würger auch deutlich zu spüren. SPD-Ratsfrau Martina Harms stieß von daher mit ihrem einsamen Vorstoß auf Granit. Die Sandstedter SPD-Ratsfrau hatte vorgeschlagen, die Verwaltung zunächst mit der Suche nach Institutionen und Vereinen zu beauftragen, die das künftige Naherholungsgebiet mit Leben erfüllen, bevor die Gemeinde so viel Geld in die Hand nimmt. Damit fand sie nicht einmal Unterstützung bei ihren eigenen Fraktionskollegen. Die enthielten sich, während alle anderen klar dagegen stimmten.

Hagens Kommunalpolitiker haben damit deutlich gemacht, dass sie die fast 400.000 Euro teure Sanderlebniswelt mit Aussichtstürmen, Reit- wie Kletterparcours, Seilbahn und Beachvolleyballfeld bis 2021 umsetzen wollen. Helfen dabei soll Brüssel. Die Gemeinde hofft auf bis zu 60 Prozent Förderung aus Leader-Mitteln und will sie jetzt beantragen.

Quelle: Nordsee-Zeitung vom 26.10.2016 von Inga Hansen

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